Im Landkreis Harz soll der öffentliche Nahverkehr ab August deutlich einfacher zu nutzen sein. Wie die Harzer Verkehrsbetriebe (HVB) und die Halberstädter Verkehrs-GmbH (HVG) mitteilten, planen sie ein sogenanntes Check-in-System. Fahrgäste müssen dann kein Ticket mehr kaufen.

Stattdessen checken sie per Wallet im Smartphone oder per Bankkarte beim Einsteigen ein – und beim Aussteigen wieder aus. Akzeptiert werden Kredit- und Debitkarten von MasterCard und VISA, auch virtuell, oder GiroCard mit einer Zusatzanwendung von MasterCard oder VISA (Maestro, Debit Mastercard, VPAY). Der Fahrpreis wird automatisch berechnet und vom Konto abgebucht. HVB-Geschäftsführer Christian Fischer sagte, Fahrgäste müssten sich damit nicht mehr mit den verschiedenen Tarifen auseinandersetzen.

Vor der Einführung des Check-in-Systems im August ist aber noch eine Testphase geplant. Dafür suchen die Verkehrsunternehmen 50 Personen, die im Juni und Juli kostenlos mitfahren und anschließend Online-Fragebögen ausfüllen. Interessierte können sich dafür per Mail an das Unternehmen wenden. Die Bewerbungsfrist laufe bis zum 19. Mai.

Das neue System ist Teil des Modellprojekts "harzbewegt", das auch eine eigene App, WLAN in Bussen und digitale Anzeigetafeln an Haltestellen umfasst. Bund und Land fördern "harzbewegt" mit insgesamt 13 Millionen Euro. Damit soll der ÖPNV im Landkreis Harz, darunter auch in Wernigerode und Quedlinburg attraktiver für Bewohner und Touristen werden.

In den Tarifzonen des MDV und im Magdeburger Verkehrsverbund (Marego) gibt es mit "Fairtiq" bereits ein ähnliches System.