Evangelische Kirche Landessynode warnt vor Regierungsbeteiligung der AfD
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14. April 2024, 15:04 Uhr
Die Landessynode der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland hat vor einer Regierungsbeteiligung der AfD gewarnt. Bei den dreitägigen Beratungen im Kloster Drübeck im Harz spielte auch der Klimaschutz eine Rolle.
- Die Landessynode warnt in einem Beschluss vor einer Regierungsbeteiligung der AfD.
- Landesbischof Kramer erklärte, bei kirchlichen und politischen Ämtern positioniere man sich klar.
- Bei den dreitägigen Beratungen ging es auch um Klimaschutz.
Die Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hat eindringlich vor einer Regierungsbeteiligung der AfD auf allen politischen Ebenen gewarnt. Die AfD arbeite gezielt gegen die Grundlagen der parlamentarischen Demokratie, hieß es in einem Beschluss der Landessynode vom Wochenende. Daher seien alle Wahlberechtigten aufgefordert, sich über die politischen Ziele und Grundsätze der AfD Klarheit zu verschaffen und dies bei der eigenen Wahlentscheidung zu berücksichtigen.
Kramer: Klare Positionierung bei kirchlichen und politischen Ämtern
Landesbischof Friedrich Kramer sagte MDR SACHSEN-ANHALT, was das Evangelium und die Verkündigung anbelange, stünden die Türen allen offen. Geht es um Ämter in der Kirche und um politische Mandate, dann positioniere man sich allerdings klar und sage: Überlegt euch, wen ihr wählt.
Mit Blick auf die im kommenden Jahr anstehenden Gemeindekirchenratswahlen beschloss das Kirchenparlament zudem, dass extremistische, antisemitische, rassistische oder sonst menschenverachtende Positionen als kirchenfeindlich gelten. Dadurch soll ausgeschlossen werden, dass Personen, die solche Positionen vertreten, Mitglied in einem Gemeindekirchenrat werden können.
Landesbischof Kramer erklärte, als Pfarrer der Kirche sei man dem Evangelium und der Liebe Gottes verpflichtet. Dann könne man nicht auf der Liste einer Partei kandidieren, von der sich Mitglieder in menschenfeindlicher und menschenverachtender Weise äußerten.
Was ist die Landessynode? Die Landessynode besteht aus 84 gewählten, berufenen und solchen Mitgliedern, die ihr von Amts wegen angehören. Die Mitglieder kommen aus den Gemeinden, Kirchenkreisen, Diensten und der Landeskirche. Zu den Aufgaben der Abgeordneten, der Synodalen, gehören unter anderem die Kirchengesetzgebung und der Beschluss über den Haushaltsplan. Die Synode nimmt Berichte des Landesbischofs, des Landeskirchenrates und des Landeskirchenamtes entgegen und kann ihnen Aufträge erteilen. Die Landessynode tritt in der Regel zweimal im Jahr zu mehrtägigen Sitzungen zusammen. Die Evangelische Kirche Mitteldeutschland hat nach eigenen Angaben rund 638.000 Mitglieder in mehr als 3.000 Kirchengemeinden und 37 Kirchenkreisen überwiegend in Thüringen und Sachsen-Anhalt.
Klimaschutzbericht vorgelegt
Die Landessynode der EKM endete am Samstag im Kloster Drübeck im Harz. Breiten Raum nahm bei den dreitägigen Beratungen auch die Klimapolitik ein. So wurde der Zwischenbericht zum Klimaschutz in den Einrichtungen der EKM vorgelegt. Die Erarbeitung des Berichts war 2023 durch die Landessynode beschlossen worden.
Erstmals seien dafür kirchliche Gebäude auf ihre Energieeffizienz untersucht worden, teilte die Kirche mit. Dabei seien längst nicht für alle Gebäude mittelfristig die geforderten Standards der Klimaneutralität zu erreichen, hieß es.
dpa, epd, MDR (Sebastian Gall, Felix Fahnert, Theo M. Lies)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 13. April 2024 | 17:00 Uhr
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