• Nachdem ein Motocross-Festival in Ballenstedt im Harz zeitweise eskaliert ist, kündigen die Stadt und die Veranstalter Konsequenzen an.
• Bei dem Festival am Wochenende musste die Feuerwehr 21 Mal anrücken.
• Vor allem auf dem Campingplatz war die Stimmung Berichten zufolge aufgeheizt.

Nachdem das Motocross- und Musikfestival "100 The Challenge" in Ballenstedt im Harz zeitweise außer Kontrolle geraten war, kündigt nun auch die Stadt Konsequenzen an. Ein solches Festival werde es auf dem Flugplatz Asmusstedt in dieser Form nicht mehr geben, sagte Bürgermeister Michael Knoppik (CDU) MDR SACHSEN-ANHALT. Grundsätzlich sollen auf dem Flugplatz aber weiterhin Events stattfinden.

Zuvor hatten bereits die Veranstalter des Festivals auf der offiziellen Instagram-Seite des Festivals erklärt, dass die Veranstaltung mit Camping so nicht mehr stattfinden wird. Es heißt dort: "Unser Fokus wird sich jetzt auf den Motorsport legen und eine schöne Party am Abend. Was, Wie und vielleicht auch Wo können wir noch nicht sagen." Veranstalter Alexander Böhm sagte im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT: "Wir haben so viele Kommentare und Nachrichten bekommen, wo Leute sagen, es ist einfach schade, dass so eine tolle Veranstaltung in ein so schlechtes Licht gerückt wird."

Das Motocross-Festival hatte am Wochenende auf einem Flugplatz stattgefunden. Problematisch waren die Vorfälle auf dem Campingplatz. Wie die Freiwillige Feuerwehr Ballenstedt dem MDR sagte, zählten die Kameraden dort insgesamt 21 Einsätze. Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse teilte mit, es hätten Müll, Autos und verschiedene andere Fahrzeuge gebrannt. Ursprünglich war von 12 Einsätzen die Rede gewesen. Dies ist die Zahl der Einsätze, die von der Leitstelle registriert worden war.

Ballenstedts Bürgermeister Michael Knoppik sagte, er danke den Einsatzkräften von Sicherheitsdienst, Feuerwehr und den Sanitätskräften, die dafür gesorgt hätten, dass es nicht noch mehr entgleist ist.

Einer der Organisatoren des Festivals, Patrick Böhm, sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Alles, was in unserer Hand lag, lief sehr gut". Damit meint er den Motocross-Wettbewerb und das Musikfestival. Jedoch sei die Stimmung auf dem Campingplatz von einigen wenigen aufgeheizt worden, meint Böhm. Er hoffe, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Es seien "keine Motorsportler" gewesen, die auf dem Campingplatz Roller und andere Fahrzeuge in Brand gesetzt hätten. Böhm sagte, die Veranstalter würden das Gespräch mit Ballenstedts Bürgermeister Michael Knoppik suchen. Er wolle weitermachen, wenn auch mit scharfen Auflagen oder ganz ohne Campingplatz.

Auch Motorsport-Fotograf Torsten Rolle sagte MDR SACHSEN-ANHALT, man müsse die Geschehnisse auf dem Campingplatz von denen des Festivals trennen. Diebstähle und andere Vorfälle hätten bei ihm für Gänsehaut gesorgt.

Der Rettungsdienst sei insgesamt 18 Mal zum Einsatz gekommen, unter anderem wegen Schnittverletzungen und übermäßigen Drogenkonsums. Die Polizei ermittelt eigenen Angaben zufolge wegen einer Körperverletzung und eines Brandes.

Während des Festivals hatten sich Besucher in sozialen Medien über die Durchführung des Festivals beschwert. Sie kritisierten die Veranstalter für die in ihren Augen mangelnde Organisation in der Gastronomie und überfüllte Campingplätze. Außerdem gab es Beschwerden über Diebstähle.