23 Millionen jährlich Diese Schulen in Sachsen-Anhalt erhalten zuerst Geld vom Bund
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03. Juni 2024, 18:57 Uhr
Die Bundesregierung gibt in den kommenden zehn Jahren jeweils eine Milliarde Euro für die Schulen aus. So soll die Zahl der Schüler erhöht werden, die die Mindeststandards erfüllen. Das Geld geht sowohl in Baumaßnahmen und zum Beispiel auch in Schulsozialarbeit. In Sachsen-Anhalt profitieren 97 Schulen mit 28.000 Schülerinnen und Schülern. Das sind die ersten 30 Schulen, die im neuen Schuljahr ab August Geld bekommen sollen.
Mehr als 100 Milliarden Euro – so viel geben alle Bundesländer zusammen pro Jahr für Schulen aus. In den nächsten zehn Jahren kommt jedes Jahr noch eine Milliarde obendrauf – vom Bund und seinem Start-Chancen-Programm.
In Sachsen-Anhalt geht es dabei jährlich um 23 Millionen Euro. Man könne zwar sagen, das sei ein Tropfen auf dem heißen Stein, sagt Bildungsstaatssekretär Jürgen Böhm: "Aber es ist ein Anfang. Es betrifft in Sachsen-Anhalt 97 Schulen. Aber wir haben fast 1.000 Schulen. Da ist noch Luft nach oben".
In einer erste Liste, die MDR SACHSEN-ANHALT vorliegt, sind etwa 30 Schulen genannt. Sie sollen ab August gefördert werden. An diesen 30 Schulen lernen mehr als 9.300 Schülerinnen und Schüler. Die Liste der Schulen hat Sachsen-Anhalts Bildungsministerium am 1. Juni an das Bundesbildungsministerium melden müssen. Dabei kann es noch Änderungen geben.
Die Liste enthält 13 Grundschulen, acht Sekundarschulen, vier Gemeinschaftsschulen, vier Berufsschulen und eine Förderschule. Die Schulen sind über das ganze Land verteilt: Es sind acht Schulen in Halle, sieben in Magdeburg, jeweils drei Schulen sind in Dessau-Roßlau und in Zeitz, zwei Schulen in Bitterfeld-Wolfen, Merseburg, Stendal und Weißenfels und eine Schule in Burg
Das sind die Schulen, die zuerst gefördert werden
Grundschule "Am Umfassungsweg" Magdeburg
Grundschule "Am Akazienwäldchen" Dessau-Roßlau
Grundschule "Am Kirchteich" Halle Grundschule Stadtmitte Zeitz
Grundschule "Rosa Luxemburg" Halle
Grundschule "Juri Gagarin" Stendal
Grundschule "Am Geiseltaltor" Merseburg
Herder-Grundschule Weißenfels
Grundschule "Im Nordpark" Magdeburg
Grundschule Zeitz-Ost
Grundschule "Otfried Preußler" Halle
Grundschule Burg-Süd
Grundschule "Bertolt-Brecht-Straße" Magdeburg
Sekundarschule III Zeitz
Gemeinschaftsschule "Thomas Müntzer" Magdeburg
Sekundarschule "Komarow" Stendal
Goethe-Sekundarschule Merseburg
Gemeinschaftsschule "J. W. v. Goethe" Magdeburg
Gemeinschaftsschule "Heinrich Heine" Magdeburg
Friedensschule Dessau - Sekundarschule -
Gemeinschaftsschule "Heinrich Heine" Halle
Sekundarschule Wolfen - Nord
Helene-Lange-Sekundarschule Bitterfeld
Neustadt-Sekundarschule Weißenfels
Sekundarschule Halle-Süd - Ganztagsschule
Förderschule (LB) Lernzentrum Halle-Neustadt
Berufsbildende Schulen V Halle (Saale)
Berufsbildende Schulen "Hermann Beims" Magdeburg
Berufsbildende Schulen "Gutjahr" Halle (Saale)
Anhaltisches Berufsschulzentrum "Hugo Junkers" Dessau-Roßlau
Der Bund wollte, dass die Schulen auf Grundlage "geeigneter, wissenschaftsgeleiteter Kriterien" ausgewählt werden. Sachsen-Anhalts Bildungsministerium hat anhand von Kennzahlen der Gemeinden aus dem Herbst vergangenen Jahres die Schulen ausgewählt.
So wurden die Schulen ausgewählt
Primär sei die Auswahl auf der Basis von Merkmalen der Armutsgefährdung und Migration erfolgt. Kennzahlen seien zum Beispiel die Zahl der Kinder und Jugendlichen gewesen, die in einer Bedarfsgemeinschaft leben, die Arbeitslosenzahl einer Gemeinde oder die Zahl der Menschen ohne Berufsausbildung in einer Gemeinde. Das geht aus der Liste hervor, die das Bildungsministerium dem Bund übermittelt hat.
Außerdem sei der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit ausländischer Staatsangehörigkeit eingeflossen und die Zahl der Schüler, die in Deutsch gefördert werden. Auch auf die regionale Verteilung sei geachtet worden.
Die Kriterien des Bildungsministeriums im Detail
In der Liste, die Sachsen-Anhalts Bildungsministerium an das Bundesbildungsministerium übermittelt hat, sind folgende Auswahlkriterien genannt: "Die Schulauswahl erfolgte primär auf der Basis von Merkmalen der Armutsgefährdung und Migration. Im Kontext der Armutsgefährdung wurde die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren in Bedarfsgemeinschaften, die Zahl der arbeitslosen Personen und die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter ohne abgeschlossene Berufsausbildung auf Gemeindeebene herangezogen. Zur Ermittlung von Schulen mit einem hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund wurde auf die schulscharf vorliegenden Zahlen zu den Schülerinnen und Schülerm mit ausländischer Staatsangehörigkeit und/oder mit Sprachförderbedarf Deutsch zurückgegriffen. In einem nachgeordneten Schritt wurden Merkmale der schulischen Leistung (z.B. Zahl der Abgänge ohne Hauptschulabschluss, Zahl der Schuljahrgangswiederholungen) ergänzt, da das Land Sachsen-Anhalt anstrebt, die Zahl der der Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch verfehlen und die Schule ohne Abschluss verlassen, deutlich zu reduzieren. Ebenfalls nachgeordnet wurden regionale Aspekte der Verteilung der Schülerinnen und Schüler im Land sowie die bisherige Erfahrung von Schulen mit Maßnahmen zur Unterstützung von armutsgefährdeten Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund berücksichtigt. Dies dient dem vom Land gesetzten Ziel des Netzwerkausbaus zwischen geförderten und nicht geförderten Schulen zum Zwecke des Wissensaustauschs und -transfers."
Das Start-Chancen-Programm der Bundesregierung ist wohl das erste, das ein konkretes und messbares Ziel festlegt: Es will die Zahl der Schülerinnen und Schüler halbieren, die den Mindeststandard in Mathe und Deutsch nicht erreichen.
Wofür das Geld gedacht ist
Das Geld aus dem Start-Chancen-Programm soll in drei verschiedene Bereiche an den Schulen fließen:
Zum einen geht es ums Bauen, um hochwertige Ausstattung und moderne Infrastruktur. Es soll in moderne, klimagerechte und barrierefreie Lernorte investiert werden.
Zum Zweiten soll die Schul- und Unterrichtsentwicklung gefördert werden. Schulen sollen so in ihrer Autonomie gestärkt werden.
Und zum Dritten sollen multiprofessionelle Teams an Schulen gefördert werden – für eine lernförderliche Elternarbeit, eine positive Schulkultur und um Menschen dabei zu helfen, staatliche Leistungen in Anspruch zu nehmen.
Weil Schulgebäude den Kommunen und Landkreisen gehören und Lehrkräfte von den Landesregierungen bezahlt werden, müssen alle Beteiligten einbezogen werden. Auch das ist wohl neu für ein solches Förderprogramm des Bundes. Bildungsstaatssekretär Jürgen Böhm: "Dieses Programm hat die Möglichkeit, dass sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen müssen: die Schulträger, also Landkreise und Kommunen, das Land und der Bund."
MDR (Marcel Roth)
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