Feuerwehr im Einsatz Zahlreiche Feld- und Waldbrände in Sachsen-Anhalt

16. Juli 2023, 15:52 Uhr

In Sachsen-Anhalt haben am Wochenende zahlreiche Felder und ein Stück Wald gebrannt. In Mücheln im Saalekreis brannten 220 Hektar Feld. Das Feuer verursachte einen Stromausfall. Auch in den Kreisen Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg gab es Brände auf Feldern und im Wald. In Zill im Landkreis Harz brannte ein Acker, ebenso im Kreis Mansfeld-Südharz.

Wegen der anhaltenden Trockenheit haben in Sachsen-Anhalt am Wochenende zahlreiche Hektar Feld und Wald gebrannt. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT standen bei Stegelitz in der Nähe von Möckern im Jerichower Land am Samstagnachmittag rund 120 Hektar Acker- und Waldfläche in Flammen. Das Feuer ist der Polizei zufolge vermutlich durch Erntearbeiten ausgelöst worden. Der Brand wurde von rund 140 Kräften unter Kontrolle gebracht. Auch ein Polizeihubschrauber sei zur Erkundung eingesetzt worden.

Saalekreis: Brand verursacht Stromausfall

Bei Mücheln im Saalekreis brannte ein Feld zweimal: Ein erstes Feuer wurde am Samstag gelöscht. Am Sonntagmorgen flammte es wieder auf. Wie die Feuerwehrleitstelle MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, hatten Baumreihen am Rande des Rapsfeldes zwischen Branderoda und Mücheln Feuer gefangen. Insgesamt seien vier Stellen betroffen gewesen. Die Ortsfeuerwehr Mücheln sei mit elf Kräften ausgerückt und habe den Brand wieder gelöscht. Der Abschnitt werde aber weiter beobachtet.

Mücheln: Stromausfall am Samstag

Am Sonnabend hatte der Brand des 220 Hektar großen Feldes zu einem rund einstündigen Stromausfall geführt. Wie eine Sprecherin des Energieversorgers Mitnetz MDR SACHSEN-ANHALT am Morgen sagte, hatte die Hitze durch das Feuer dazu geführt, dass sich zwei Leitungen zwischen Mücheln und Weißenfels zur Sicherheit abschalteten.

Damit waren rund 8.500 Kunden in und um Mücheln am späten Nachmittag ohne Strom. Am frühen Abend war die Versorgung den Angaben nach wieder hergestellt. Außerdem halfen Feuerwehrleute hilflosen Patienten in ihren Wohnungen oder in Pflegeheimen mit Notstromaggregaten, etwa um die Beatmung mit Sauerstoffgeräten zu gewährleisten. Verletzte gab es den Angaben nach nicht. Mitnetz geht davon aus, dass die Leitungen nicht beschädigt sind. Das werde aber noch genauer kontrolliert.

Landkreis Anhalt-Bitterfeld: Zwei Weizenfelder in Brand

Außerdem mussten die Einsatzkräfte im Landkreis Anhalt-Bitterfeld mehrfach ausrücken. Zunächst brannte der Polizei zufolge am frühen Samstagnachmittag ein circa 15 Hektar großes Weizenfeld in der Nähe von Fernsdorf. Die umliegenden Feuerwehren konnten das Feuer löschen. Der entstandene Schaden wurde auf ungefähr 15.000 Euro geschätzt.

Kurz darauf habe ein weiteres Weizenfeld zwischen Rödgen und Zörbig gebrannt. Nur durch das beherzte Eingreifen der Feuerwehr habe ein Übergreifen der Flammen auf eine Windkraftanlage verhindert werden können. Die parallel verlaufende Bundesstraße 183 musste wegen der starken Rauchentwicklung zeitweise voll gesperrt werden. Ersten Einschätzungen zufolge brannten rund 200 Hektar nieder. Dabei sei ein geschätzter Sachschaden in Höhe von 150.000 Euro entstanden.

Landkreis Wittenberg: Zwei Feuer in der Landschaft

Im Landkreis Wittenberg gab es am Samstag gleich zwei Feuer. Am frühen Nachmittag wurde der Polizei zufolge ein Waldbrand zwischen den Ortschaften Tornau und Söllichau gemeldet. Die Feuerwehr konnte das Feuer zwar löschen. Der Schaden des vier Hektar großen Feuers wird auf rund 40.000 Euro geschätzt.

Am späten Samstagnachmittag mussten die Feuerwehren außerdem zu einem etwa 1.000 Qudratmeter großen Flächenbrand zwischen Wittenberg und Mühlanger ausrücken. Auch dieses Feuer konnte durch die Feuerwehr gelöscht werden. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 500 Euro.

Harz: Bundesstraße wegen Feuer gesperrt

Auch im Harz war die Feuerwehr gefordert, um Brände zu löschen. So brannten bei Zilly in der Nähe von Wernigerode nach Angaben der Polizei am Samstag etwa zwei Hektar einer abgeernteten Ackerfläche. Die parallel verlaufende Bundesstraße 244 musste zwei Stunden voll gesperrt werden. Durch das schnelle Handeln der Feuerwehr habe ein mögliches Übergreifen auf weitere Wald- und Ackerflächen verhindert werden können, so die Polizei.

Im Südharzer Ortsteil Schwenda im Landkreis Mansfeld-Südharz standen etwa 20 Hektar eines abgeernteten Feldes in Flammen. Am Abend musste die Feuerwehr dann einen Böschungsbrand entlang der Bahnschienen in Eisleben löschen.

Brandursache sind meist technische Probleme

Bei den meisten Bränden ist aktuell noch unklar, durch was sie verursacht wurden. Wie Sven Borchert vom Landesbauernverband mitteilte, werden die Feuer aber meist durch technische Probleme verursacht. Hitze, Trockenheit und Staub auf den Äckern führten schnell zu Überhitzung einzelner Maschinenteile, meist im Motorenbereich. Auch das Schneidwerk von Mähdreschern berge die Gefahr, an Steinen auf dem Feld Funken zu schlagen.

MDR (Christoph Dziedo, Dagmar Borchert, Julia Heundorf, Thomas Thasler, Theo M. Lies) | erstmals veröffentlicht am 16.07.2023.

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 16. Juli 2023 | 13:00 Uhr

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