In Elbingerode im Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt) brennt ein Osterfeuer.
In Sachsen-Anhalt sind auch in diesem Jahr in vielen Orten Osterfeuer entzündet worden. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Frank Drechsler

Überblick Viele Osterfeuer dank Regenfällen doch entzündet

21. April 2025, 11:00 Uhr

Zu Ostern wurden traditionell die Osterfeuer entzündet – auch an zahlreichen Orten in Sachsen-Anhalt. Einige bereits abgesagte Feuer konnten nach den Niederschlägen über Ostern doch stattfinden. Der Überblick.

Zu Ostern sind in ganz Sachsen-Anhalt traditionell Osterfeuer entzündet worden. Die meisten waren für Karsamstag geplant – doch auch am Gründonnerstag gab es bereits Osterfeuer, ebenso am Ostersonntag und sogar nach Ostern.

Wo die Osterfeuer 2025 in Sachsen-Anhalt brennen – und wo doch nicht

Wegen der jüngsten Regenfälle im Land durften die Feuer vielerorts in Sachsen-Anhalt nun doch entzündet werden. Laut Landeszentrum Wald sind die Waldbrandgefahrenstufen in allen Teilen des Landes auf Stufe zwei oder niedriger gesenkt worden. Zuvor galt insbesondere im Norden und Osten von Sachsen-Anhalt aufgrund der Trockenheit die höchste Gefahrenstufe vier. Mehrere Feuerwehr-Leitstellen haben MDR SACHSEN-ANHALT bestätigt, dass angemeldete Osterfeuer wieder stattfinden dürfen.

Allerdings gibt es auch vereinzelte Absagen. In einigen Orten wurden die Feuer wegen Vandalismus bereits abgesagt. Unbekannte Täter hatten in den vergangenen Tagen vorbereitete Osterfeuer vorzeitig angezündet. Betroffen davon waren vor allem Orte in den Landkreisen Harz, Mansfeld-Südharz und Börde. In zwei Fällen wurden Anzeigen wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch erstattet.

Osterfeuer nach Ostern

Wittenberg: Oranienbaum-Wörlitz (am 26. April)

Ursprung der Osterfeuer

Der Brauch des Osterfeuers ist germanischen Ursprungs. Symbolisch stand das Osterfeuer vermutlich für die Sonne, die damals als Mittelpunkt menschlichen Lebens galt. Mit den Frühlings-Feuern wurde der Sieg der Sonne über den langen Winter gefeiert. Das älteste schriftliche Zeugnis für die Feuer ist ein Briefwechsel aus dem Jahr 751 zwischen dem Missionar Bonifatius und Papst Zacharias. Darin wird ein Brauch beschrieben, der als "Pessachfeuer" bezeichnet wird. 

Seit dem elften Jahrhundert sind die Osterfeuer auch in Deutschland nachgewiesen. In der Osternacht wird zu Beginn der Liturgie vor der Kirche das Osterfeuer entfacht. Im Kreise der Gemeinde entzündet der Priester dann die Osterkerze. Diese wird nach der Weihe in einer feierlichen Prozession in die dunkle Kirche getragen. Dabei ertönt drei Mal der Ruf des "Lumen Christi" (Christus, das Licht).

Regeln für private Osterfeuer

Wer sein ganz privates Osterfeuer entfachen möchte, der muss das grundsätzlich bei der Gemeindeverwaltung anmelden. Die informiert dann auch die zuständige Rettungsleitstelle, damit die nicht unnötigerweise ausrückt, weil Nachbarn besorgt über den Rauch sind. Für die Anmeldung kann eine Gebühr anfallen. Wer das Feuer auf einem fremden Grundstück entfachen will, muss vorher auch die Einverständniserklärung des Grundstücksbesitzers einholen.

Ob großes Feuer oder Feuerschale: Sicherheitshinweise beachten!

Die Feuerwehr empfiehlt, dafür zu sorgen, dass ein ausreichender Abstand zu Gebäuden, Straßen und von Brand gefährdeten Materialien wie Bäume oder Sträucher eingehalten wird – eigentlich eine Selbstverständlichkeit.

Wer kein großes Feuer macht, sondern es an einer Feuerschale oder mit Fackeln entzündet, benötigt in der Regel keine Genehmigung dafür. Auch hier sollte ausreichend Abstand zur Umgebung gehalten werden. Zudem sollten Sie drauf achten, dass Fackeln sicher stehen sowie die Feuerschale einen festen Stand hat und nicht umkippen kann.

In jedem Fall sollten stets ausreichende Mengen an Lösch-Mitteln wie Wasser oder Sand bereitgehalten werden, damit bei Gefahr sofort reagiert werden kann. Auch sollte man sichergehen, dass das Feuer am Ende auch wirklich aus ist. Gerade bei großen Feuern sei eine Nach-Aufsicht wegen der Gefahr des Wiederaufflammens unverzichtbar, heißt es.

Beim Osterfeuer den Tierschutz beachten

Der Naturschutzbund Sachsen-Anhalt (NABU) mahnt zur Vorsicht: Viele Tiere würden die vorher aufgeschichteten Holz- und Reisighaufen gern als Unterschlupf nutzen. Besonders Igel, Spitzmäuse oder Amphibien machen die Holzhaufen demnach gern zu ihren Wohnquartieren. Außerdem brüten einige Vogelarten wie Zaunkönig, Rotkehlchen und Heckenbraunelle gern in solchen Haufen.

Wer ein Osterfeuer plane, sollte daher den Haufen erst unmittelbar vor der Verbrennung aufschichten, rät der NABU Sachsen-Anhalt. Zumindest solle man vorher noch einmal vorsichtig umschichten, damit die Tiere noch Gelegenheit hätten, sich in Sicherheit zu bringen.

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MDR (Moritz Arand, Sebastian Gall, Maren Wilczek)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 19. April 2025 | 18:00 Uhr

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