Bei Braunsbedra Weltkriegsbombe in Krumpa entschärft
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17. Dezember 2024, 15:45 Uhr
In Krumpa bei Braunsbedra im Saalekreis ist am Dienstagvormittag eine 250 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe entschärft worden. Zuvor galt ein Sperrkreis mit einem Radius von 750 Metern. Der Blindgänger wurde am Montag gefunden.
- Die Weltkriegsbombe, die in Krumpa bei Braunsbedra gefunden wurde, ist am Dienstag entschärft worden.
- Rund 600 Menschen mussten zuvor ihre Wohnungen verlassen, Straßen wurden gesperrt, die S-Bahn fuhr nicht.
- In Krumpa und Braunsbedra werden immer wieder Blindgänger gefunden, die während des Krieges die nahen Chemie-Standorte treffen sollten.
In Krumpa bei Braunsbedra im Saalekreis ist ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg am Dienstagvormittag erfolgreich entschärft worden. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT gab es dabei keine Schwierigkeiten. Die Entschärfung dauerte gut eine halbe Stunde. Damit erfüllten sich die Hoffnungen der beiden bei der Entschärfung. Sie hatten zuvor berichtet, der Blindgänger liege ungefähr einen Meter tief. Nur ein Heck-Zünder sei verbaut.
Die 250 Kilogramm schwere Bombe war am Montag entdeckt worden. Seit 7 Uhr wurde der Ort in einem 750 Meter großen Sperrkreis evakuiert. Insgesamt waren davon nach Angaben des Einsatzstabes rund 600 Leute aus rund 200 Haushalten betroffen. Krumpa hat rund 1.000 Einwohner.
Während der Evakuierung und Entschärfung war auch der Bahnverkehr im Sperrkreis unterbrochen. Das betraf nach Angaben der Bahn auch die S-Bahn-Linie 11, für die wegen der Straßensperrungen kein Ersatzverkehr mit Bussen angeboten werden konnte. Die S11 gibt es erst seit dem Fahrplanwechsel bei der Bahn am vergangenen Wochenende. Polizei, Ordnungsamt und Feuerwehr hatten die Straßen im Sperrkreis überwacht. In die St. Barbarahalle kamen rund 50 Menschen, die keine andere Bleibe gefunden hatten. Um kurz nach 11 Uhr konnten alle Sperrungen aufgehoben werden.
Größter Blindgänger im Jahr 1997 entschärft
Es ist nicht der erste Bombenfund des Jahres in Krumpa. Bereits im Juli waren zwei Weltkriegsbomben in dem Ortsteil von Braunsbedra gefunden worden. Im Saalekreis und auch am südlichen Stadtrand von Halle werden immer wieder Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Diese sollten vor gut 80 Jahren die Chemiewerke in Leuna und Schkopau treffen.
Im März 1997 mussten alle 7.000 Einwohner der Stadt Braunsbedra in Sicherheit gebracht werden, um eine fünf Zentner schwere Bombe sowie eine 1.500 Kilogramm schwere Luftmine zu entschärfen – den bis dahin größten in Sachsen-Anhalt gefundenen Blindgänger seiner Art.
MDR (Linus-Benedikt Zosel, Martin Nass, Daniel George, Marc Weyrich, André Plaul, Mario Köhne); zuerst veröffentlicht: 16.Dezember 2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 17. Dezember 2024 | 12:00 Uhr