Mehr Platz für Forschung Storchenhof Loburg vergrößert sich
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18. November 2024, 18:05 Uhr
Bekannt geworden durch ihr "Prinzesschen", hat sich der Storchenhof Loburg in der Vergangenheit immer weiter vergrößert. Nun soll ein altes Mehrfamilienhaus ausgebaut werden, um mehr Platz für die Forschung zu bieten. Laut Geschäftsführer Michael Kaatz lassen sich anhand der Störche die größten Phänomene der Welt beobachten – Probleme bereitet hingegen ein "Dach aus Keksen".
In Loburg steht kurz hinter dem klassischen Gelb des Ortseingangs noch ein weiteres Schild. "Storchenhof" steht darauf. Das nächste, was man dann sieht ist ziemlich groß und ziemlich grau, noch. Denn aus dem etwas heruntergekommenen Mehrfamilienhaus von 1911 soll im nächsten Jahr das neue Hauptgebäude des Storchenhofes in Loburg werden.
Die Pläne von Geschäftsführer Michael Kaatz sind konkret. Ein "freundlich strahlendes, helles, einladendes Gebäude" stellt er sich vor, bei dem der historische Kern trotzdem bewahrt wird, die Ornamente natürlich auch.
Innen gibt es Platz für ein Archiv, für einen Beratungs-Raum und Büroflächen. Auch Übernachtungsmöglichkeiten für Forschende seien geplant. Kaatz hofft, dass sich der Storchenhof Loburg so noch stärker zum Zentrum für Umwelt-Bildung und Naturschutz entwickeln kann. Doch ganz so einfach sei das nicht.
Uns hat ein Dachdecker gesagt: Das Dach ist doch aus Keksen!
Denn die Bausubstanz sei größten Teils noch original von 1911 – entsprechende Mängel inklusive. Kaatz möchte das Gebäude "energetisch" sanieren. Also so, dass es später möglichst wenig Energie verbraucht. Heißt: Fenster und Dach müssen ausgetauscht werden, dazu die klassische Entrümpelung und aufzuhübschen – ein ordentlicher Aufwand.
Storchenhof wirbt um Spenden
Möglich sollen all diese Maßnahmen durch eine sogenannte Leader-Förderung werden. Leader steht für "Liaisons Entre les Action de Developpement de I`Economie Rurale". Etwas weniger französisch und kompliziert: Zur Verbindung von Aktionen, die die ländliche Wirtschaft stärken. Das besondere an dieser Art der Förderung ist, dass Menschen vor Ort an der Projektentwicklung und Entscheidung über die Förderung mitwirken.
Auf dem Storchenhof Loburg wurde so schon eine ehemalige Gaststätte zum Umwelt-Zentrum umgebaut. Um den für die Förderung notwendigen Eigenanteil zu stemmen, wirbt Kaatz derzeit um Spenden.
Spanien statt Südafrika
Der Storchenhof Loburg versorgt gesundheitlich eingeschränkte Vögel mit dem Ziel, sie anschließend wieder auszuwildern. Dazu wird geforscht. Denn laut Kaatz lassen sich an den Störchen sogar die größten Phänomene beobachten – der Klimawandel verändere zum Beispiel ihre Zug-Routen.
So würden dieses Jahr zahlreiche Tiere in Spanien überwintern, während Loburgs bekannteste Störchin "Prinzesschen" um die Jahrtausendwende noch jeden Winter nach Südafrika flog. Im Frühling kam sie stets zurück nach Loburg und eroberte ihren Mann "Jonas" trotz verspäteter Ankunft. Ihren Ortungs-Sender hat Michael Kaatz noch. Vielleicht findet er bald seinen Platz im Archiv des neuen Hauptgebäudes.
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | Der lange Sonntag | 10. November 2024 | 07:15 Uhr
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