Ein Lkw liet im Straßengraben einer Autobahn auf der Seite.
Der Gefahrgut-Lkw hatte das Kältemittel Tetrafluorethan geladen, als er auf der A9 bei Eisenberg umkippte. Bildrechte: DBG:NEWS

Eisenberg Beeinträchtigungen nach Lkw-Unfall auf A9 dauern an - langer Stau

13. Februar 2025, 09:34 Uhr

Nach einem Lkw-Unfall ist die A9 im Saale-Holzland-Kreis kurzzeitig voll gesperrt worden. Weil Gefahr bestand, dass Kältemittel ausgelaufen war, wurde zunächst weiträumig abgesperrt. Der Verkehr bleibt beeinträchtigt.

Die A9 bei Eisenberg im Saale-Holzland-Kreis ist am Donnerstagmorgen nach einem Gefahrgut-Unfall in beide Seiten zeitweise voll gesperrt worden. Wie die Polizei mitteilte, kippte gegen 3:30 Uhr in Richtung München ein Lastwagen um, bei dem die Gefahr bestand, dass er das Kältemittel Tetrafluorethan (TFE) geladen hatte. Die Verkehrsbehinderungen auf der A9 dauern auch am Donnerstagvormittag noch an.

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Der umgekippte Lkw blieb auf dem Standstreifen liegen. Zunächst bestand die Gefahr, dass der Lkw mit laut Polizei "diversen Gefahrgütern" beladen war. Daher wurde die Unfallstelle in beiden Richtungen zunächst gesperrt.

Nach ersten Befürchtungen doch kein Gefahrgut-Unfall - langer Stau

Nach Prüfung der Ladepapiere konnte Entwarnung gegeben werden. Die Ladung habe nur aus zwölf Litern Sauerstoff und zwölf Litern Tetrafluorethan bestanden. Im Laufe des Morgens konnte die Feuerwehr die Flasche mit dem Kältemittel sichern. Ein weiteres Austreten sei am Donnerstagvormittag trotzdem nicht ausgeschlossen worden.

In Richtung München wird der Verkehr am Vormittag weiter auf einer Spur an der Unfallstelle vorbeigeleitet, da die Bergungsarbeiten andauern und der Lkw vollständig entladen werden muss. Es bildete sich ein langer Stau. In Richtung Berlin wurde die Sperrung bereits am Morgen nach einer Stunde wieder aufgehoben.

Der 54-jährige Lkw-Fahrer wurde leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Ein Feuerwehrmann steht vor einem Feuerwehrtransporter. Neben em Transporter stehen Rollwägen, die mit Kisten beladen sind.
Die Feuerwehr untersucht, ob das Kältemittel ausgetreten ist. Bildrechte: DBG:NEWS

Was ist Tetrafluorethan? (Zum Ausklappen)

Tetrafluorethan ist ein farbloses und fast geruchloses Gas, welches durch Druck leicht verflüssigt werden kann. Es hat im Gegensatz zu FCKW keine zerstörende Wirkung auf die Ozonschicht, ist jedoch ein starkes Treibhausgas. Seine Treibhauswirkung beträgt das 1.430-fache der gleichen Menge Kohlendioxid in 100 Jahren. Da eine atmosphärische Lebensdauer von ungefähr 14 Jahre angegeben wird, ist der Faktor des Treibhauspotenzials auf kurze Sicht höher.

Tetrafluorethan wird in Kältemaschinen wie Kühlschränken, Luftentfeuchtern und beim Betrieb von Dampfturbinen eingesetzt. Viele Klimaanlagen basieren auf R-134a als Kältemittel. Dieses darf aber seit Langem in der EU nicht mehr für Klimaanlagen in Neuwagen genutzt werden.

Quelle: Wikipedia

Erst vor wenigen Tagen Gefahrgut-Unfall auf A9

Vor etwa einer Woche hatte sich erst ein Gefahrgut-Unfall auf der A9 bei Hermsdorf ereignet. Ein Laster mit fast 24.000 Kilogramm Natronlauge war zwischen den Anschlussstellen Hermsdorf und Lederhose nach Angaben der Polizei in den Straßengraben gerutscht. Offenbar sei dabei jedoch keine Lauge ausgetreten, hieß es. Um den Laster zu bergen, musste die rechte Fahrspur in Richtung München etwa drei Stunden lang gesperrt werden. Es gab mehrere Kilometer Stau.

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MDR (co/jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 13. Februar 2025 | 07:30 Uhr

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