Fachwerkhäuser in Flammen Nach Brand in Stolberg: "Vier Wochen danach geht es mir relativ gut"
Hauptinhalt
23. Februar 2024, 11:56 Uhr
In Stolberg laufen an den zerstörten Fachwerkhäusern einen Monat nach dem Brand Sicherungsmaßnahmen. Unter anderem wurde ein Notdach aufgebaut. Die Betroffenen sind vorsichtig optimistisch.
Aktuelle Nachrichten des Mitteldeutschen Rundfunks finden Sie jederzeit bei mdr.de und in der MDR Aktuell App.
- In Stolberg sind einen Monat nach dem großen Brand die Sicherungsmaßnahmen an den Fachwerkhäusern in vollem Gange.
- Über den betroffenen Häusern konnte ein Notdach installiert werden, ermöglicht durch die erste Finanzspritze.
- Bei dem Unglück war eine Seniorin verletzt worden, die derzeit in der Reha ist.
Einen Monat nach dem großen Brand von vier historischen Fachwerkhäusern in Stolberg im Landkreis Mansfeld-Südharz sind die Gebäude gesichert worden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die Arbeiten. Sie hatte wenige Tage nach dem Unglück 100.000 Euro zur Verfügung gestellt. Damit wurde ein Notdach über den betroffenen Häusern installiert.
Architektin und Gutachter sind vor Ort
Auch für die restliche Instandsetzung hat die private Stiftung Fördermittel in Aussicht gestellt. Die Fachwerk-Stadt Stolberg ist bekannt für ihre nahezu 400 Fachwerkhäuser. Mit den ersten Arbeiten vor Ort wurde Architektin Regine Hartkopf betraut. Wie sie MDR SACHSEN-ANHALT erklärte, sind derzeit Gutachter in den Häusern unterwegs: "Man muss jetzt den Schaden erfassen und mit der Versicherung abstimmen, wie die nächsten Schritte sind. Es muss auch dann geklärt werden, wie weit Genehmigungen einzuholen sind. Denkmal-Recht muss eingehalten werden. Wir sind ja mitten im alten Bestand."
Mit der ersten Finanzspritze für das Notdach soll weiterer Schaden an der historischen Bausubstanz durch die Witterung verhindert werden. Brandopfer Lutz Eischner freut sich über die schnelle Hilfe. Er sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Vier Wochen danach geht es mir relativ gut. Der Denkmalschutz hat eine Hochleistung erbracht, inklusive der Gerüstbauer. Da kann man nur den Hut ziehen. Schnell, professionell. Jetzt kann es losgehen." Er sei guter Dinge, Weihnachten wieder in seinem Fachwerkhaus wohnen zu können.
Drei Gebäude nicht mehr bewohnbar
Vor einem Monat hatte ein Großbrand in der Stolberger Innenstadt mehrere Fachwerkhäuser zerstört. Laut Polizei sind drei Gebäude nicht mehr bewohnbar. Ein viertes Haus wurde ebenfalls stark beschädigt. Der Brand war zunächst in einem Dachstuhl ausgebrochen. Während der Löscharbeiten breitete sich das Feuer auf benachbarte Wohnhäuser aus.
Seniorin durch Feuer verletzt
Eine 87-jährige Frau wurde den Angaben nach mit Verbrennungen an Armen und Kopf in ein Krankenhaus gebracht. Wie Stolbergs Ortsbürgermeister Ulrich Franke (FDP) MDR SACHSEN-ANHALT einen Monat nach dem Feuer erklärte, befindet sich die Verletzte mittlerweile in der Reha. Zwei Söhne würden sich um das Haus in Stolberg kümmern. Und Franke ergänzte: "Wir stehen auch weiter bereit, um zu helfen."
Bei dem Brand in der Stolberger Niedergasse waren mehrere Feuerwehrverbände aus dem gesamten Südharz sowie dem Landkreis Harz mit etwa 100 Mann im Einsatz. Auf mehr als 500.000 Euro schätzt die Polizei den entstandenen Gesamtschaden.
Die Freiwillige Feuerwehr Harzgerode, die unter anderem beim Einsatz unterstützt hat, hat auf ihrer Facebook-Seite weitere Fotos von den Löscharbeiten veröffentlicht:
MDR (Dagmar Borchert, Michael Rosebrock, André Plaul, Oliver Leiste, Steffen Lipsch, Mario Köhne) | Erstmals veröffentlicht am 22.01.2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 22. Februar 2024 | 19:00 Uhr