Hundepension Misshandelte Haustiere in Bad Lauchstedt: Kein Nachspiel für Veterinäramt
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18. März 2025, 09:19 Uhr
Im Dezember sind in einer Hundepension in Bad Lauchstädt 119 verwahrloste Tiere entdeckt worden. Die Staatsanwaltschaft Halle konnte dem zuständigen Veterinäramt nichts strafrechtlich Relevantes nachweisen. Allerdings ermittelt das Landesverwaltungsamt gegen die Behörde. Die Betreiberin der Pension muss sich ab Donnerstag wegen des Vorwurfs der Tierquälerei vor Gericht verantworten.
- Das Landesverwaltungsamt ermittelt gegen das Veterinäramt des Saalekreises.
- Die Betreiberin der Hundepension muss sich ab Donnerstag wegen des Vorwurfs der Tierquälerei vor Gericht verantworten.
- Einem Unternehmensprofil zufolge leitet die Frau ihren Betrieb jetzt in Halle-Dölau.
Im Fall der mehr als 100 verwahrlosten Hunde in einer Hundepension in Bad Lauchstädt im Saalekreis wird es für das zuständige Veterinäramt keine strafrechtlichen Konsequenzen geben. Das hat die Staatsanwaltschaft Halle MDR SACHSEN-ANHALT mitgeteilt. Demnach hatte die Besitzerin der Hundepension diese offenbar betreiben können, obwohl zuvor ein Gewerbeverbot wegen Tierquälerei ausgesprochen worden war. Die Staatsanwaltschaft stellte dazu klar, dass dieses Verbot zunächst verhängt wurde, weil die Frau Steuerschulden hatte. Ein Gewerbeverbot wegen Tierquälerei sei kürzlich erfolgt.
Landesverwaltungsamt ermittelt gegen Veterinäramt
Die Ermittlungen offenbarten "schwieriges Verwaltungshandeln" im Veterinäramt des Saalekreises, aber nichts Strafbares, so Staatsanwältin Kirsten Golinski. Dem Amt könne nicht nachgewiesen werden, "wissend und wollend eine Verschlechterung der Situation der Hunde herbeigeführt zu haben."
Dennoch könnte es für das Veterinäramt des Saalekreises Folgen haben. Das Landesverwaltungsamt ermittelt nach Angaben einer Sprecherin verwaltungsrechtlich gegen die Behörde. Dazu seien entsprechende Unterlagen angefordert worden.
Vorwurf Tierquälerei: Betreiberin in der Hundepension ab Donnerstag vor Gericht
Am Donnerstag muss sich die wegen Betrugs vorbestrafte Betreiberin der Hundepension Bad Lauchstädt, die auch als Familiencoach mit Hunden arbeitet, wegen Tierquälerei in ihrem Vorgänger-Betrieb in Bennstedt vor dem Amtsgericht in Halle verantworten.
Die Frau wird verdächtigt, zwischen September 2022 und März 2023 mehrere Hunde nicht ausreichend versorgt zu haben. Im Februar 2024 hatte das Amtsgericht Halle dann Strafbefehl gegen die Frau erlassen, dagegen legte die selbsternannte Hundeexpertin Einspruch ein. Die Frau muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft mit einer Geldstrafe rechnen.
Betrieb jetzt unter neuem Namen in Halle-Dölau?
Die Frau betreibt ihren Coaching-Betrieb laut Google-Unternehmensprofil jetzt unter der Überschrift "Hunde verstehen" an einer Adresse in Halle-Dölau. An der angegebenen Adresse deutet allerdings nichts auf ein solches Gewerbe hin. Ein Sprecher sagte MDR SACHSEN-ANHALT, bei der Stadt Halle sei bislang kein Gewerbe auf die Frau oder ihren ebenfalls der Tierquälerei verdächtigen Lebensgefährten angemeldet worden.
MDR (Marc Weyrich, Fabienne von der Eltz), zuerst veröffentlicht am 17.3.2025
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 17. März 2025 | 05:30 Uhr