OP-Szene: Zwei Menschen in blauen Kitteln stehen vor einem abgedeckten Tisch, über dem ein Röntgenschirm hängt. 2 min
Zum Hören: Die Asklepios Klinik in Weißenfels freut sich über ihr neues Hybrid-Röntgengerät. Bildrechte: Asklepios Klinik Weißenfels, Bianca Damies
2 min

Das Mitteldeutsche Zentrum für Gefäßmedizin in Weißenfels setzt bei der Behandlung von Gefäßerkrankungen auf eine ganz neue, hochmoderne Methode. Stefan Bringezu berichtet.

MDR SACHSEN-ANHALT Mo 28.04.2025 18:26Uhr 01:49 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/halle/burgenland/audio-weissenfels-roentgen-hybrid100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Medizin Klinik Weißenfels: Neue Röntgentechnik vereinfacht Gefäß-OP

29. April 2025, 14:04 Uhr

Moderne Röntgentechnik soll die Arbeit der Chirurgen am Mitteldeutschen Zentrum für Gefäßmedizin an der Asklepios Klinik Weißenfels erleichtern – und für Patienten schonender gestalten. Mit Hilfe des Landes wurde ein 2,5 Millionen Euro teures System angeschafft, das Röntgengerät und OP-Tisch in einem ist.

Die Asklepios Klinik Weißenfels (Burgenlandkreis) freut sich über neue technische Möglichkeiten. Seit Montag steht nach Angaben des Hauses am Mitteldeutschen Zentrum für interdisziplinäre Gefäßmedizin ein hochmodernes Röntgensystem im Operationssaal, die sogenannte Angio-Suite. Damit sollen gefäßchirurgische Eingriffe noch schonender und präziser durchgeführt werden können.

OP-Tisch und Röntgengerät in einem

Wie Chefärztin Dr. Hadeel Brockmeier auf einer Pressekonferenz erläuterte, ist das Röntgengerät zugleich auch ein OP-Tisch. "Das bedeutet, wir können direkt auch Diagnostik machen", erklärte Brockmeier. Das System kann sich um 360 Grad um den Patienten drehen – von Kopf bis Fuß. "Für uns ist es, als hätten wir eine neue Brille bekommen, mit der wir deutlich besser sehen", so die Chefärztin.

Eine Frau mit dunklem lockigen Haar und weißem Kittel steht in einem Krankenhauszimmer neben einem großen Bildschirm, auf dem medizinische Daten angezeigt werden.
Dr. Brockmeier, Chefärztin der Klinik für Angiologie, freut sich über die neuen Möglichkeiten in der Gefäßbehandlung. Bildrechte: Asklepios Klinik Weißenfels, Bianca Damies

Präzisere Eingriffe mit weniger Strahlung

Die neue Angio-Suite ermögliche es, Blutgefäße exzellent und detailiert darzustellen – nicht nur große wie die Bauchschlagader oder Beinschlagader, sondern auch winzig kleine Blutgefäße. "Das bessere Sehen erlaubt uns, schneller Entscheidungen zu treffen und Eingriffe minimalinvasiv und deutlich präziser durchzuführen", betonte Brockmeier. Auch die Strahlendosis werde durch das neue System deutlich reduziert. Das Verfahren schone den Körper und verringere die Belastung während der Operation spürbar, erklärte Brockmeier.

Eine Röntgenaufnahme einer Hand
Die Entdeckung der Röntgenstrahlen war eine medizinische Sensation. Wilhelm Conrad Röntgen machte die erste Aufnahme ihrer Art mit der Hand seiner Frau. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO/United Archives

Röntgenstrahlung Wilhelm Conrad Röntgen entdeckte beim Experimentieren 1895 in Würzburg eine neue Art Strahlen, die später nach ihrem Entdecker Röntgenstrahlen genannt wurden. Er erhielt 1901 den ersten Nobelpreis für Physik. Diese Strahlen werden bis heute in der Medizin eingesetzt, um in den Körper hineinzusehen, ohne ihn aufzuschneiden.

Über Jahrzehnte waren Röntgenaufnahmen eine heikle Angelegenheit, da die Strahlenbelastung – anfangs aus Unwissenheit – hoch angesetzt war. Röntgenstrahlen haben die Fähigkeit, das Erbgut irreparabel zu verändern. Tumore und Krebs drohen. In der modernen Medizin sind die Strahlendosen deutlich reduziert.

Dennoch wird bis heute vor allem bei Schwangeren nach Möglichkeit auf Röntgenaufnahmen verzichtet. Embryonen gelten als besonders empfindlich gegen Strahlen, das Risiko späterer Schäden wird als hoch eingeschätzt. Quelle: Deutsche Presse-Agentur, AOK

Auch Geschäftsführer Till Sander hob die Bedeutung der neuen Technik hervor. "Wir sind extrem spezialisiert – nicht nur bei der Medizintechnik, sondern auch beim Personal." Nach seinen Worten setzt die Gefäßmedizin in Weißenfels damit Maßstäbe.

Wir haben damit ein großes Stein im Brett im Bereich der Gefäßversorgung.

Till Sander, Geschäftsführer der Asklepios Klinik Weißenfels

Die Klinik in Weißenfels hat gut 1,5 Millionen Euro in das Projekt investiert. Dazu kamen noch 1 Million Euro Fördermittel vom Land.

Gefäßerkrankungen bleiben große Herausforderung

Die besseren OP-Möglichkeiten sind angesichts vieler Krankheitsfolgen besonders bedeutsam. Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose, Durchblutungsstörungen oder Thrombosen zählen zu den wesentlichen Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – und diese sind die häufigste Todesursache in Deutschland, wobei die Tendenz abnimmt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts war 2022 etwa ein Drittel aller Todesfälle auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen.

Drei Menschen, zwei davon in weißem Kittel, stehen mit einer großen Schere vor einem roten Band.
Feierliche Eröffnung: Chefärztin Dr. Hadeel Brockmeier und Klinikleiter Till Sander durchschneiden symbolisch das rote Band zur Einweihung des neuen Röntgensystems im Mitteldeutschen Zentrum für interdisziplinäre Gefäßmedizin an der Asklepios Klinik Weißenfels. Bildrechte: MDR/Stefan Bringezu

Mehr zu Modernisierung von Kliniken

Eingang des Städtischen Klinikums Dessau 1 min
Bildrechte: Städtisches Klinikum Dessau
1 min

MDR SACHSEN-ANHALT Mo 10.02.2025 08:44Uhr 00:39 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/dessau/dessau-rosslau/audio-staedtisches-klinikum-investition-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

MDR (Stefan Bringezu, Dominik Knauft, André Plaul)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 28. April 2025 | 17:00 Uhr

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/3d573d75-f496-492f-87db-3936233c460a was not found on this server.

Mehr aus Burgenlandkreis und Saalekreis

Mehr aus Sachsen-Anhalt