Medizin Klinik Weißenfels: Neue Röntgentechnik vereinfacht Gefäß-OP
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29. April 2025, 14:04 Uhr
Moderne Röntgentechnik soll die Arbeit der Chirurgen am Mitteldeutschen Zentrum für Gefäßmedizin an der Asklepios Klinik Weißenfels erleichtern – und für Patienten schonender gestalten. Mit Hilfe des Landes wurde ein 2,5 Millionen Euro teures System angeschafft, das Röntgengerät und OP-Tisch in einem ist.
- Das Klinikum Weißenfels verfügt nun über neue technische Möglichkeiten bei Gefäßoperationen.
- Ein 2,5 Millionen Euro teures Gerät ist Röntgenapparat und OP-Tisch in einem.
- Das Krankenhaus verspricht sich davon effizientere und schonendere Eingriffe.
Die Asklepios Klinik Weißenfels (Burgenlandkreis) freut sich über neue technische Möglichkeiten. Seit Montag steht nach Angaben des Hauses am Mitteldeutschen Zentrum für interdisziplinäre Gefäßmedizin ein hochmodernes Röntgensystem im Operationssaal, die sogenannte Angio-Suite. Damit sollen gefäßchirurgische Eingriffe noch schonender und präziser durchgeführt werden können.
OP-Tisch und Röntgengerät in einem
Wie Chefärztin Dr. Hadeel Brockmeier auf einer Pressekonferenz erläuterte, ist das Röntgengerät zugleich auch ein OP-Tisch. "Das bedeutet, wir können direkt auch Diagnostik machen", erklärte Brockmeier. Das System kann sich um 360 Grad um den Patienten drehen – von Kopf bis Fuß. "Für uns ist es, als hätten wir eine neue Brille bekommen, mit der wir deutlich besser sehen", so die Chefärztin.
Präzisere Eingriffe mit weniger Strahlung
Die neue Angio-Suite ermögliche es, Blutgefäße exzellent und detailiert darzustellen – nicht nur große wie die Bauchschlagader oder Beinschlagader, sondern auch winzig kleine Blutgefäße. "Das bessere Sehen erlaubt uns, schneller Entscheidungen zu treffen und Eingriffe minimalinvasiv und deutlich präziser durchzuführen", betonte Brockmeier. Auch die Strahlendosis werde durch das neue System deutlich reduziert. Das Verfahren schone den Körper und verringere die Belastung während der Operation spürbar, erklärte Brockmeier.
Röntgenstrahlung
Wilhelm Conrad Röntgen entdeckte beim Experimentieren 1895 in Würzburg eine neue Art Strahlen, die später nach ihrem Entdecker Röntgenstrahlen genannt wurden. Er erhielt 1901 den ersten Nobelpreis für Physik. Diese Strahlen werden bis heute in der Medizin eingesetzt, um in den Körper hineinzusehen, ohne ihn aufzuschneiden.
Über Jahrzehnte waren Röntgenaufnahmen eine heikle Angelegenheit, da die Strahlenbelastung – anfangs aus Unwissenheit – hoch angesetzt war. Röntgenstrahlen haben die Fähigkeit, das Erbgut irreparabel zu verändern. Tumore und Krebs drohen. In der modernen Medizin sind die Strahlendosen deutlich reduziert.
Dennoch wird bis heute vor allem bei Schwangeren nach Möglichkeit auf Röntgenaufnahmen verzichtet. Embryonen gelten als besonders empfindlich gegen Strahlen, das Risiko späterer Schäden wird als hoch eingeschätzt.
Quelle: Deutsche Presse-Agentur, AOK
Auch Geschäftsführer Till Sander hob die Bedeutung der neuen Technik hervor. "Wir sind extrem spezialisiert – nicht nur bei der Medizintechnik, sondern auch beim Personal." Nach seinen Worten setzt die Gefäßmedizin in Weißenfels damit Maßstäbe.
Wir haben damit ein großes Stein im Brett im Bereich der Gefäßversorgung.
Die Klinik in Weißenfels hat gut 1,5 Millionen Euro in das Projekt investiert. Dazu kamen noch 1 Million Euro Fördermittel vom Land.
Gefäßerkrankungen bleiben große Herausforderung
Die besseren OP-Möglichkeiten sind angesichts vieler Krankheitsfolgen besonders bedeutsam. Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose, Durchblutungsstörungen oder Thrombosen zählen zu den wesentlichen Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – und diese sind die häufigste Todesursache in Deutschland, wobei die Tendenz abnimmt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts war 2022 etwa ein Drittel aller Todesfälle auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen.
MDR (Stefan Bringezu, Dominik Knauft, André Plaul)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 28. April 2025 | 17:00 Uhr
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