Logistik XXL Kabel für Stromtrasse Südostlink im Magdeburger Hafen angekommen
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20. Oktober 2023, 18:09 Uhr
Noch ist der Bau für die Stromtrasse Südostlink in Sachsen-Anhalt nicht genehmigt. Die Kabel dafür werden trotzdem schon in Magdeburg gelagert. So sollen später Engpässe beim Material vermieden werden. Indes versucht der Burgenlandkreis, den Trassenverlauf zu verändern.
- In Magdeburg werden Kabeltrommeln für die Stromtrasse Südostlink gelagert.
- Der Burgenlandkreis will den Trassenverlauf verändern. Sie haben Pläne für ein Gewerbegebiet.
- Baubeginn für die Stromtrasse soll 2025 sein. Aktuell fehlt für Sachsen-Anhalt noch die Genehmigung.
Es ist ein verregneter Sonnenaufgang an der Hafenkante in Magdeburg. Ein 20 Meter hoher Lastenkran hieft nach und nach riesige Kabeltrommeln aus einem Schiff auf den Kai. Die Trommeln haben einen Durchmesser von mehr als vier Metern, sind bis zu 92 Tonnen schwer und werden für die Stromtrasse Südostlink gebraucht.
Jedes Teil für sich wird später einen Schwertransporter brauchen, um zur Baustelle zu kommen. Über 400 solcher Trommeln werden in den kommenden Monaten in Magdeburg erwartet. Jede Trommel trägt bis zu zwei Kilometer Stromkabel.
Kabeltrommel werden in Magdeburg zwischengelagert bis zum Baustart
Hergestellt wurden die Kabel in Köln. Magdeburg erreichen sie über ein Netzwerk an Kanälen. Zuständig für Verladen, Transportieren und Einbauen der Erdkabel ist ein ganzes Projektteam verschiedener Firmen. Christoph Eising vom Unternehmen NKT ist einer der Logistik-Chefs für den Südostlink. Er meint: "Vom Gewicht her sind die Windflügel-Transporte an sich aufwendiger. Aber wir machen für den Südostlink um die 5.000 Schwertransporte." Auch der Projektleiter im Tiefbau beim Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz, Thorben Müller, meint: "Das sind Dimension, die kannten wir so in Deutschland noch nicht."
Das sind Dimension, die kannten wir so in Deutschland noch nicht.
In Magdeburg werden die riesigen Kabeltrommeln nun erstmal gelagert. Die Firmen wollen später Materialengpässe vermeiden, müssen jetzt aber gut auf ihre Kabel aufpassen. Jede Trommel ist rund eine Million Euro wert. Daher wird das Gut am Hafen besonders gesichert.
Burgenlandkreis will Stromtrasse Südostlink verlegen lassen
Bisher gibt es für den Südostlink in Sachsen-Anhalt keine Baugenehmigung. Für den südlichen Abschnitt, von Könnern bis zur Landesgrenze, hat 50 Hertz bereits einen Planfeststellungsantrag eingereicht. Für den Abschnitt Wolmirstedt – Könnern soll das zeitnah erfolgen. Dann haben betroffene Anlieger die Möglichkeit, ihre Bedenken bei der Bundesnetzagentur vorzubringen. Die Behörde hat das letzte Wort bei der Baugenehmigung.
Der Burgenlandkreis, durch den der Südostlink verlaufen soll, fordert einen anderen Trassenverlauf. Landrat Götz Ulrich (CDU) hatte in der letzten Kreistagssitzung darüber informiert. Die Stromtrasse würde nach aktuellem Plan ein großes Bauprojekt des Burgenlandkreises schneiden. Vorgesehen ist ein kommunalübergreifendes Gewerbegebiet, das an der Autobahn 9 bei Weißenfels entstehen soll. Der nun von Ulrich gewünschte alternative Trassenverlauf wäre rund 200 Meter länger als die ursprüngliche Strecke.
Südostlink: 2025 soll in Sachsen-Anhalt Baubeginn sein
2025 sollen nach Plänen von 50 Hertz die Bauarbeiten für die Stromtrasse in Sachsen-Anhalt beginnen. Der überwiegende Teil wird als Erdkabel verlegt.
Die riesigen Trommeln von Magdeburg aus dann vor Ort an die Baustellen zu bringen, wird die nächste große Herausforderung, meint Christoph Eising von NKT. Es sei es schwierig, überall belastungsfähige Straßen zu finden beziehungsweise herzurichten. Es brauche auch für den Transport der Kabeltrommeln viele Genehmigungen.
MDR (Max Hensch)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 20. Oktober 2023 | 13:00 Uhr
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