• Hohe Energiekosten und Sanierungs-Stau: Das Spaßbad Bulabana in Naumburg wird Ende März stillgelegt.
• Die Entscheidung betrifft auch Schulen, Vereine und die Wasserrettung.
• Die Stadt will das Bad aber mittelfristig retten: mit Hilfe von Land und Fördermitteln.

Das Spaß- und Freizeitbad Bulabana in Naumburg wird Ende März stillgelegt. Von der Stilllegung sind unter anderem der Schwimmunterricht in Schulen, Vereine und Wasserrettungsdienste betroffen.

114 Grundschüler aus Weißenfels sollten eigentlich ab dem zweiten Schulhalbjahr im Bulabana schwimmen lernen. Nun muss für die Schüler der Grundschule Langendorf, der Grundschule Uichteritz, der Bergschule und der Albert-Einsteinschule eine Ausweichmöglichkeit gefunden werden. Dazu will die Stadtverwaltung unter anderem bei der Schwimmhalle in Leuna nach freien Kapazitäten fragen.

Gründe für die Schließung des Bades sind zu großen Teilen die gestiegenen Energiekosten und ein Sanierungsstau, der sich aufgebaut hat. Geschäftsführer Detlef Apel erklärte, das Bad sei vor über 20 Jahren gebaut worden. Energie sei zum damaligen Zeitpunkt ein unerheblicher Kostenfaktor gewesen. Das habe sich heute geändert. Es müssten deutlich mehr Mittel aufgewendet werden, um das Bulabana zu betreiben.

Zudem besteht laut Apel ein erheblicher Sanierungs-Stau. Dieser habe in der Vergangenheit nicht abgebaut werden können. Weder der Kurbetriebsgesellschaft noch der Stadt Naumburg als alleinige Gesellschafterin, stünden die Mittel für einen unveränderten Weiterbetrieb zur Verfügung. Somit musste die Entscheidung getroffen werden, den Betrieb ab 1. April 2023 stillzulegen.

80 potenzielle strategische Partner seien angesprochen worden, führt Apel weiter aus. Der Versuch, einen Investor für das Bulabana zu finden, sei am Ende aber nicht erfolgreich gewesen.

Viele Besucher zeigten sich enttäuscht, dass ihr Bulabana nun schließen soll. Sie äußerten nur wenig Hoffnung, dass noch eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden könne.

Als "unverzichtbaren Bestandteil der örtlichen Daseinsvorsorge" bezeichnet Naumburgs Oberbürgermeister Armin Müller (CDU) Schwimmbäder wie das Bulabana. In einer Stellungnahme für MDR SACHSEN-ANHALT bedauert Müller den Schritt, das Bad stilllegen zu müssen. Der Entscheidung seien umfangreiche Gespräche auf Stadt- und Kreisebene vorausgegangen.

Oberstes Ziel müsse nun der mittelfristige Erhalt und die Sanierung des Bulabana sein, so Müller. Der Oberbürgermeister will in die Lösungs-Suche auch die Landesregierung einbeziehen und Fördermittel einwerben. Der Abbau des Sanierungs-Staus ist in Müllers Augen Grundvoraussetzung für eine spätere Wiedereröffnung des Bulabana. Wie teuer die Sanierung des Bades werden könnte, teilten Apel und Müller nicht mit.