Innovationen Immer weniger Erfindungen in Sachsen-Anhalt – nur ein Bereich wächst
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13. März 2025, 10:05 Uhr
Während die deutsche Industrie im vergangenen Jahr mehr Patente angemeldet hat, kommen davon immer weniger Erfindungen aus Sachsen-Anhalt. Im vergangenen Jahr wurden weniger als 100 Patente im Land angemeldet. Innovation gab es in drei Bereichen. Während die Zahlen in der Medizintechnik und bei Halbleiter-Technologien rückläufig sind, hat es im Bauwesen deutlich mehr Erfindungen gegeben.
- In Sachsen-Anhalt gibt es immer weniger Erfindungen.
- Mehr Innovation gibt es nur in einem Technologiefeld.
- Bundesweit ist die Innovationskraft 2024 gestiegen.
In Sachsen-Anhalt werden immer weniger Erfindungen registriert. Wie das Deutsche Patent- und Markenamt in München mitteilte, sind im vergangenen Jahr nur 98 Patente angemeldet worden. Damit setze sich der Abwärtstrend der letzten Jahre fort: 2023 waren es demnach noch 140 Anmeldungen, 2019 sogar 194.
Warum Patente angemeldet werden Wer ein neues Produkt oder Verfahren entwickelt hat, kann ein Patent darauf anmelden. Unternehmen können sich so davor schützen, dass Konkurrenten eine aufwendige Erfindung kopieren: Mit einem Patent ist diese bis zu 20 Jahre lang vor Nachahmung geschützt. Bevor das Patent vergeben wird, gibt es allerdings ein Prüfverfahren, bei dem etwa kontrolliert wird, ob die Erfindung aus Expertensicht tatsächlich neu ist. Neben dem Patent können auch Gebrauchsmuster eine Erfindung schützen. Deutsches Patent- und Markenamt
Zum Vergleich: In Baden-Württemberg gab es 2024 fast 15.500 Patentanmeldungen, in Bayern gut 11.300. Nur Mecklenburg-Vorpommern lag hinter Sachsen-Anhalt, mit 58 registrierten Erfindungen. Schon vor rund einem Jahr hatte eine Kleine Anfrage der Linken im Landtag gezeigt, dass es in Sachsen-Anhalt immer weniger Patentanmeldungen und Neugründungen gibt.
Innovation in Sachsen-Anhalt ist rückläufig – außer beim Bauwesen
Die 98 Patente wurden 2024 in Sachsen-Anhalt in drei Technologiefeldern angemeldet: Medizintechnik, Halbleiter und Bauwesen. Im Bereich Medizintechnik ging die Zahl der Patentanmeldungen um etwa ein Sechstel im Vergleich zum Vorjahr zurück, auf elf eingereichte Erfindungen. Im Bereich Halbleiter sei die Zahl um sechs Prozent auf 16 Anmeldungen geschrumpft. Einzig der Bereich Bauwesen legte zu: Die 13 Anmeldungen im vergangenen Jahr waren mehr als 44 Prozent mehr als noch 2023.
Thüringen belegt in der Statistik des Patent- und Markenamtes für 2024 Platz 5 in Deutschland. In Jena entwickelt ein Startup derzeit ein Endoskop weiter, das die Hirnforschung voranbringen soll – und in Magdeburg bereits genutzt wird:
Bundesweit mehr Erfindungen bei Transport-Technologien
Während die Innovationskraft in Sachsen-Anhalt offenbar rückläufig ist, ist sie in anderen Teilen Deutschlands gestiegen: Bundesweit gingen mehr als 40.000 inländische Patentanmeldungen ein. Das sind dem Patent- und Markenamt zufolge vier Prozent mehr als noch im Vorjahr. Besonders stark vertreten ist demnach das Technologiefeld Transport, zu dem auch die Automobilindustrie zählt. In diesem Bereich habe es mehr als 11.100 Anmeldungen gegeben, fast fünf Prozent mehr als 2023.
dpa, MDR (Maren Wilczek)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 13. März 2025 | 08:00 Uhr
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