Zum Prozessauftakt Geständnis nach tödlichem Unfall nach Naumburger Kirschfest
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13. März 2025, 11:37 Uhr
Ein Geständnis und eine Bitte um Entschuldigung des Angeklagten: Damit ist der Prozess um den tödlichen Unfall nach dem Kirschfest in Naumburg am Donnerstag gestartet. Das Unglück hatte in der Region große Bestürzung ausgelöst.
Im Prozess um einen Verkehrsunfall mit drei Toten auf dem Rückweg vom Naumburger Hussiten-Kirschfest hat sich der Angeklagte geständig gezeigt. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT bat der Autofahrer am Donnerstagvormittag außerdem um Entschuldigung. Er gab zu, vor der Fahrt Alkohol getrunken zu haben und übermüdet gewesen zu sein.
Unfallfahrer hatte Alkohol im Blut
Dabei war konkret die Rede von Bier und Rum-Cola. Die als Zeugin geladene Beifahrerin gab an, der Fahrer habe zusätzlich noch einen Shot Pfeffi getrunken. Sie erinnere sich an den Unfall selbst nicht mehr, wisse aber, dass die drei Getöteten nicht angeschnallt gewesen seien.
Gutachten zufolge hatte der Fahrer 0,98 Promille im Blut und war mit circa 90 Kilometer pro Stunde auf regennasser Fahrbahn unterwegs. Ein erster Alkoholtest nach dem Unfall hatte einen Wert von 1,3 Promille ergeben.
Nach dem Unfall bei Naumburg mit drei Toten war die Anteilnahme groß. Mehr dazu sehen Sie im Video von MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE aus dem Juli 2024.
In Kurve von Straße abgekommen
Der damals 43-Jährige war am 1. Juli des vergangenes Jahres in einer Kurve von der Straße abgekommen, einen Hang hinabgestürzt und gegen einen Baum geprallt. Zwei Frauen und ein Mann im Alter zwischen 19 und 21 Jahren auf der Rückbank starben.
Dazu hieß es vor Gericht, die drei seien an an multiplen schweren Verletzungen vorwiegend an Kopf und Brustbereich verstorben. Der Fahrer selbst sowie seine 18 Jahre alte Beifahrerin wurden leicht verletzt.
Der Verursacher muss sich wegen dreifacher fahrlässiger Tötung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr vor dem Amtsgericht Naumburg (Burgenlandkreis) verantworten. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft.
Große Spendenbereitschaft nach tödlichem Unfall
Das Unglück hatte in der Region für riesige Betroffenheit gesorgt. Freunde sammelten innerhalb kurzer Zeit Spenden in Höhe von 30.000 Euro für die Hinterbliebenen der Opfer.
Kurz nach dem Unfall hatte die Staatsanwaltschaft Naumburg den Alkoholwert im Blut des Fahrers "in einem strafrechtlich relevanten Bereich" eingeordnet. Die Analyse der Blutprobe dauerte dann noch mehrere Monate.
dpa, MDR (Attila Dabrowski, Christoph Dziedo, Oliver Leiste, Kalina Bunk, Hannes Leonard, Mario Köhne) | Erstmals veröffentlicht am 18.12.2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 13. März 2025 | 12:00 Uhr