Auf einen Blick Was Sie über das Schuljahr 2024/25 wissen müssen
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05. August 2024, 16:38 Uhr
Am Montag hat das neue Schuljahr in Sachsen-Anhalt begonnen. Bereits am Samstag haben zahlreiche Kinder ihre Einschulung gefeiert. Das vergangene Schuljahr stand weiter im Zeichen der Aufarbeitung von Corona-Defiziten. Und wie geht es jetzt weiter? Welche Entwicklungen gibt es beim Dauer-Problem Lehrermangel? MDR SACHSEN-ANHALT beantwortet die wichtigsten Fragen zum Schuljahr 2024/25.
Inhalt des Artikels:
- Wichtige Termine: Schulanfang und Einschulung
- Wie viele Schüler und Schulen gibt es in Sachsen-Anhalt?
- Wie viele Lehrkräfte fehlen in Sachsen-Anhalt?
- Wie kommen die Kinder gut und sicher zur Schule?
- Wie nehme ich Kindern die Angst vor der Schule?
- Wie teuer ist die Schulausstattung?
- Wie digital sind die Schulen?
- Wann sind wieder Ferien?
In Sachsen-Anhalt hat Anfang August das neue Schuljahr begonnen. Neben vielen Schülerinnen und Schülern, die in eine höhere Klassenstufe kommen, gibt es zahlreiche, die das erste Mal den Weg in die Schule auf sich genommen haben. Das neue Schuljahr ist wie üblich verbunden mit vielen Fragen, die MDR SACHSEN-ANHALT beantwortet.
Wichtige Termine: Schulanfang und Einschulung
Der erste Schultag in Sachsen-Anhalt war der 5. August. Zwei Tage zuvor, am 3. August, haben bereits die Einschulungen stattgefunden. Mehr als 19.400 Kinder sind nach Angaben des Bildungsministeriums neu ins Schulleben gestartet.
Wie viele Schüler und Schulen gibt es in Sachsen-Anhalt?
Am Montag begann nach Angaben des Bildungsministeriums für rund 214.300 Schülerinnen und Schüler das neue Schuljahr. Darunter sind etwa 19.400 Jungen und Mädchen, die eingeschult wurden. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen an den Schulen habe sich insgesamt im Vergleich zum vorigen Schuljahr um rund 1.400 erhöht.
Landesweit gibt es dem Statistischen Landesamt zufolge insgesamt rund 860 allgemeinbildende Schulen, die im Schuljahr 2023/24 von rund 211.000 Schülern besucht worden sind.
Wie viele Lehrkräfte fehlen in Sachsen-Anhalt?
In Sachsen-Anhalt gibt es weiter zu wenige Lehrerinnen und Lehrer. Auch im Schuljahr 2023/24 waren deshalb viele Unterrichtsstunden ausgefallen. Kompensiert wird das etwa mit einer umstrittenen zusätzlichen Unterrichtsstunde und über Neueinstellungen.
Über alle Schulformen hinweg hat sich die Unterrichtsversorgung im Vergleich zum Vorjahr leicht verschlechtert und liegt nach aktuellen Schätzungen bei 94 Prozent. Das decke den Grundbedarf, heißt es aus dem Bildungsministerium. Erklärtes Ziel der Koalition von CDU, SPD und FDP ist eine Unterrichtsversorgung von 103 Prozent.
Derzeit gibt es an den allgemeinbildenden Schulen im Land rund 14.000 Lehrkräfte im Landesdienst. Unterstützung bekommen sie dabei von Seiteneinsteigern. Deren Zahl hat sich laut Bildungsministerium in diesem Jahr von 1.400 auf mehr als 2.200 erhöht.
Anfang des Jahres hat das Land erneut fast 600 Stellen für Lehrkräfte ausgeschrieben. Doch die Suche läuft schleppend. Bei der Ausschreibung von Lehrerstellen in Sachsen-Anhalt im Vorjahr hatte sich für nahezu die Hälfte der Positionen kein geeigneter Bewerber gefunden.
Das Landesbildungsministerium plant deshalb, die Mindestschülerzahlen zu erhöhen. In neu eingerichteten Klassen sollen einem Entwurf zufolge künftig mindestens 25 Schüler sitzen, in ländlichen Gebieten 20. Die Landkreise in Sachsen-Anhalt lehnen den Vorschlag ab.
Wie kommen die Kinder gut und sicher zur Schule?
In Sachsen-Anhalt fühlen sich viele Kinder auf dem Weg zur Schule deutlich unsicherer als angenommen. Das geht aus einer bundesweiten Untersuchung hervor, die das Deutsche Kinderhilfswerk, der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) in Auftrag gegeben haben. 17 Prozent der Kinder und Jugendlichen geben demnach an, sich auf dem Weg zum Unterricht nicht sicher zu fühlen. In Großstädten liege die Zahl deutlich höher als in ländlichen Gebieten.
Besonders für Schulanfänger kann der Schulweg laut ADAC eine Herausforderung sein. Kinder mit dem "Elterntaxi" direkt bis vor die Schule zu bringen, sei aber nicht der richtige Weg. Durch gefährliche Fahr- und Wendemanöver komme es immer wieder zu Problemen. Die Autofahrt sollte deshalb mit etwas Abstand zur Schule enden.
So könnten die Kinder den Rest des Weges noch zu Fuß gehen. Eltern könnten den Schulweg außerdem mit ihren Kindern trainieren und sie am Anfang begleiten. Wenn die Kinder Routine entwickeln, könnten sie alleine gehen, um sich selbstständig und sicher im Straßenverkehr zu bewegen.
Alle Verkehrsteilnehmenden sollten laut ADAC zu Beginn des Schuljahres besonders vorsichtig sein. Kinder würden häufig von Autofahrern übersehen und hätten selbst weniger Überblick. Sie könnten die vielen Sinneseindrücke nur eingeschränkt erkennen und einordnen und seien leicht abgelenkt.
In Sachsen-Anhalt will die Polizei pünktlich zum Schulbeginn wieder für sichere Schulwege sorgen. Laut Innenministerium sind in den ersten Schulwochen flächendeckend Tempo- und Verkehrskontrollen geplant. Schwerpunkt sei dabei das Umfeld von Schulen. Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) sagte, zur Herausforderung könne für die Schülerinnen und Schüler beispielsweise das Einschätzen von Geschwindigkeiten oder Entfernungen werden. Um für mehr Sicherheit zu sorgen, seien neben den Beamten aber auch die übrigen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer gefragt. "Speziell an Schulwegen und unübersichtlichen Stellen gilt es, vorsichtig zu fahren und die vorgeschriebene Geschwindigkeit einzuhalten", mahnte die Innenministerin.
Wie nehme ich Kindern die Angst vor der Schule?
Nach Einschätzung von Erziehungsratgeberin Nicola Schmidt ist das Wichtigste, Kindern vor der Einschulung keine Angst zu machen. Sätze wie "Wenn du in der Schule bist, darfst du aber nicht mehr bei Mama und Papa im Bett schlafen" seien kontraproduktiv, sagt Schmidt. Eltern sollten stattdessen ein realistisches Bild von der Schule vermitteln. "Es wird Dinge geben, die das Kind cool findet und welche, die es weniger mag. Und genau das sollte man ihm sagen", so Schmidt.
Eltern sollten sich dabei auch selbst hinterfragen. "Es macht auch Druck, wenn die Eltern sagen, dass sie in der Schule alles super fanden und die Kinder dann denken, dass auch sie alles perfekt finden müssen." Bei größeren Problemen, etwa wenn das Kind nach drei Wochen nicht mehr in die Schule gehen wolle, müsse man ihm klarmachen, dass der Schulbesuch nichts sei, was auf Dauer vermieden werden kann. "Dann muss man herausfinden, was das Problem ist. Mit wem oder was hat das Kind vielleicht Konflikte?", so die Expertin.
Wie teuer ist die Schulausstattung?
Ranzen, Zeichenblock, Stifte: Schulkinder benötigen einiges an Ausstattung. Vieles davon ist in den vergangenen Jahren teurer geworden. So lag beispielsweise im Juli 2020 der durchschnittliche Preis für eine Schultasche laut dem Vergleichsportal Idealo bei rund 89 Euro. 2023 waren es bereits rund 111 Euro – ein Anstieg von 25 Prozent.
Wie digital sind die Schulen?
Wie für die Kinder bedeutet das neue Schuljahr auch für die Schulen und das Bildungsministerium, neue Herausforderungen meistern zu müssen. So sollen etwa das Schulgesetz überarbeitet, die Digitalisierung vorangetrieben und Bildungsvoraussetzungen verbessert werden.
Bis Ende September sollen laut Bildungsministerium 3.000 weitere iPads der landesweiten Infrastruktur hinzugefügt werden. Zudem sollen alle weiteren 14.000 digitalen Endgeräte der Lehrkräfte in das landesweite Managementsystem eingebunden werden. Geplanter Abschluss der Maßnahme ist der Beginn der Winterferien im Jahr 2025.
In den Sekundarschulen soll perspektivisch das Fach Informatik eingeführt werden. Für einen Übergangszeitraum solle Informatik schrittweise im Fächerverbund mit Technik unterrichtet werden.
Wann sind wieder Ferien?
Nach den Sommerferien folgen bekanntlich die Herbstferien und die beginnen im neuen Schuljahr am 30. September. Am 1. November gibt es einen weiteren Ferientag. Das sind die Ferien-Termine für das gesamte Schuljahr 2024/25:
- Herbstferien: 30. September bis 12. Oktober 2024
- Ferientag: 1. November 2024
- Weihnachtsferien: 23. Dezember bis 4. Januar 2025
- Winterferien: 27. Januar bis 31. Januar 2025
- Osterferien: 7. bis 19. April 2025
- Himmelfahrt: 30. Mai. 2025
- Sommerferien: 28. Juni bis 8. August 2025
MDR (Sarah-Maria Köpf, Sebastian Gall, Mario Köhne), dpa | erstmals veröffentlicht am 31. Juli 2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 05. August 2024 | 05:00 Uhr
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