Unternehmen kritisiert Politik Stickstoffwerke Piesteritz drosseln Düngemittel-Produktion
Hauptinhalt
13. Januar 2025, 18:18 Uhr
Die SKW Piesteritz in Wittenberg drosseln die Düngemittel-Produktion. Als Gründe dafür nennt das Unternehmen die aktuelle Marktlage und die politischen Rahmenbedingungen. Schon zuvor hatten die Stickstoffwerke Sparmaßnahmen ergriffen.
Die SKW Piesteritz drosseln ihre Produktion von Düngemitteln. Das teilte das Unternehmen am Montag in Wittenberg mit. Demnach wurde eine von zwei Ammoniakanlagen der Stickstoffwerke für unbestimmte Zeit abgestellt. Als Gründe gab die Firma die Marktlage und die politischen Rahmenbedingungen an.
Geschäftsführerin Antje Bittner warf der Politik vor, nichts Wirksames gegen das Fluten des europäischen Marktes mit billigen russischen Düngemitteln unternommen zu haben. Zudem habe die Bundesregierung mit ihren Entscheidungen die Wettbewerbsnachteile immer weiter vergrößert. Unternehmen wie SKW Piesteritz würden so aus dem Markt gedrängt.
SKW Piesteritz produzieren weniger Düngemittel und AdBLue
Bisher habe man die Produktion von Düngemitteln für die deutsche Landwirtschaft aufrechterhalten können, so Bittner weiter. Dies sei aus wirtschaftlichen Gründen nicht länger möglich. Die Unternehmenschefin sagte: "Jetzt sind wir gezwungen zu reagieren. Wir werden durch die Politik dazu gedrängt, die Düngemittelproduktion massiv zu reduzieren."
Gleiches gelte auch für das wichtige Produkt AdBlue. Nach Bittners Worten wird es ohne AdBlue Probleme mit der LKW-Logistik in Deutschland geben. Das bekomme dann jeder anhand leerer Supermarktregale zu spüren.
Sparmaßnahmen bei Stickstoffwerken in Wittenberg
Zuvor war bereits bekannt geworden, dass das Unternehmen sein Science Center in Wittenberg schließen will. Dies wird ebenfalls mit der wirtschaftlichen Situation begründet.
SKW Piesteritz ist nach eigenen Angaben einer der größten Ammoniak- und Harnstoffproduzenten Deutschlands sowie ein führender Hersteller von AdBlue. Das Mittel verringert den Stickstoffausstoß im Dieselkraftstoff. Im Jahr 2023 arbeiteten im Unternehmen mehr als 860 Menschen.
MDR (Norma Düsekow, Sebastian Gall)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 13. Januar 2025 | 14:30 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/a13123d0-d174-430d-8207-c8c7468dbd92 was not found on this server.