Energie Solarhersteller Meyer Burger: Werk in Thalheim bleibt
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27. August 2024, 14:37 Uhr
Die Produktion von Solarzellen bei Meyer Burger in Thalheim geht weiter. Das Unternehmen muss auf den Bau einer neuen Fabrik in den USA verzichten und setzt stattdessen weiter auf den Standort bei Bitterfeld-Wolfen. Der Grund ist die Konkurrenz von chinesischen Produkten auf dem Markt. Meyer Burger hat im letzten Jahr hohe Verluste in Kauf nehmen müssen.
- Das Meyer Burger-Werk in Thalheim bei Bitterfeld-Wolfen bleibt erhalten.
- Das liegt daran, dass der eigentlich geplante Aufbau einer Produktionsstätte in den USA aus Kostengründen abgesagt wurde.
- Die Nachricht hat den Marktwert des internationalen Unternehmens rapide absinken lassen.
Die drohende Schließung der Solarzellenproduktion des Herstellers Meyer Burger in Sachsen-Anhalt ist vom Tisch. Der geplante Aufbau einer alternativen Produktionsstätte in den USA sei derzeit nicht finanzierbar und daher gestoppt worden, teilte das Unternehmen aus der Schweiz mit. Damit werde die Produktion in Thalheim bei Bitterfeld-Wolfen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) weiter gebraucht. "Das ist die gute Nachricht zur Schlechten", sagte Geschäftsführer Gunter Erfurt.
Das ist die gute Nachricht zur Schlechten.
Akrienkurs bricht zeitweise ein
Mit der Absage für die Fabrik in den USA in Colorado Springs brach der Aktienkurs des Unternehmens ein – zeitweise um 50 Prozent. So stand die Aktie in den vergangenen Tagen noch bei mehr als vier Schweizer Franken. Am Montag, nachdem die Information öffentlich wurde, ging der Wert der Meyer Burger-Aktien steil nach unten. Am niedrigsten Punkt lag der Wert nur noch bei zwei Schweizer Franken.
Geplante Fertigung in den Colorado Springs abgesagt
Ursprünglich sei geplant gewesen, den Standort im Ortsteil Thalheim zurückzufahren, sobald die Fertigung in den USA hochläuft, sagte Erfurt. "Das ist jetzt erstmal vom Tisch", erklärte Erfurt. Das Werk mit seinen 350 Mitarbeitern solle auch zukünftig das "Rückgrat" der Solarzellenversorgung von Meyer Burger sein und die Modulproduktion der Firma im US-Bundesstaat Arizona beliefern. Das sei aktuell die wirtschaftlichste Option, verkündete der Schweizer Konzern.
Solarzellen müssen über Ozean, dann werden daraus Module
Meyer Burger hatte in den USA eine komplette Solarfertigung aufbauen wollen. Geplant waren eine Solarzellfabrik und eine zweite Fabrik, in der aus den Solarzellen Module gebaut werden sollten. Die Modulfabrik ist zwar fertig, für die Zellfabrik ist dem Unternehmen nun offenbar das Geld ausgegangen. Laut MDR-Wirtschaftsexperte Rald Geissler hätten sich nicht genug Investoren gefunden. Deswegen nutze man nun weiterhin die Zellen aus Europa und verschiffe sie in die USA, um dort daraus Module zu machen.
Werk in Freiberg wurde im Frühjahr geschlossen
Meyer Burger hatte im Frühjahr die nach eigenen Angaben größte Solarmodulproduktion Europas im sächsischen Freiberg geschlossen. Meyer Burger hatte das Werk erhalten wollen, hätte dafür aber Millionen an Subventionen gebraucht. Auch das Werk bei Bitterfeld-Wolfen hatte zur Disposition gestanden. Zuletzt hatte es geheißen, die Produktion dort werde noch bis in das Jahr 2025 hinein benötigt – eine Garantie darüber hinaus gab das Unternehmen nicht ab.
Ware aus China teils unter Herstellungspreis
Laut MDR-Wirtschaftsexperte Ralf Geissler leidet das Unternehmen Meyer Burger unter der Konkurrenz zu China. China produziere weit mehr Solarmodule als der Markt gebrauchen könne. Die Module würden auch in Europa teilweise unter dem Herstellungspreis verkauft. Da könne Meyer Burger nicht mithalten, auch wenn das Unternehmen argumentiere, dass die eigenen Module hochwertiger seien als die chinesischen. Meyer Burger habe im vergangenen Jahr hohe Verluste in Kauf nehmen müssen.
dpa, MDR (André Damm, Karin Roxer, Mario Köhne)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 26. August 2024 | 09:00 Uhr
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