«Ausfall» steht während des Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr auf den Anzeigetafeln an den Haltestellen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) am Postplatz.
Bereits am 2. Februar legte Verdi den öffentlichen Nahverkehr in vielen Städten lahm - nun soll erneut gestreikt werden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Auch in Mitteldeutschland Verdi ruft zu "Wellen-Streik" im Nahverkehr auf

22. Februar 2024, 18:26 Uhr

Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr für die kommende Woche erneut zum Warnstreik auf. Auch die mitteldeutschen Länder werden von dem bundesweiten Ausstand betroffen sein. Der Streik soll von Montag bis Samstag andauern und regional gestaffelt ablaufen. Die Gewerkschaft fordert vor allem bessere Arbeitsbedingungen, in Sachsen-Anhalt und Thüringen geht es aber auch um die Bezahlung.

Die Gewerkschaft Verdi ruft für kommende Woche bundesweit zu Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr auf – auch die mitteldeutschen Länder sind davon betroffen. Wie die Gewerkschaft am Donnerstag in Berlin mitteilte, sollen die Arbeitskämpfe von Montag bis Samstag andauern und regional gestaffelt ablaufen, als sogenannter "Wellen-Streik".

In einzelnen Bundesländern solle demnach an unterschiedlichen Tagen in diesem Zeitraum – vornehmlich ganztags und überwiegend mehrtägig – gestreikt werden, teilte Verdi mit. Nur Bayern ist von den Warnstreiks ausgenommen. Als Hauptstreiktag ist der 1. März geplant – für diesen Tag organisiert auch die Klimabewegung Fridays For Future zahlreiche Demonstrationen gegen die Klimakrise.

Bessere Arbeitsbedingungen für die rund 90.000 Beschäftigten

Verdi will in den laufenden Tarifverhandlungen für die rund 90.000 Beschäftigten im ÖPNV in über 130 kommunalen Unternehmen bessere Arbeitsbedingungen und eine Entlastung der Beschäftigten erreichen. Dabei gehe es beispielsweise um eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit, eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs, zusätzliche Entlastungstage für Schicht- und Nachtarbeit sowie eine Begrenzung geteilter Dienste und unbezahlter Zeiten im Fahrdienst, teilte die Gewerkschaft mit.

Ein weiteres Ziel ist es, die Berufe im Nahverkehr attraktiver zu machen. Denn sämtliche Verkehrsunternehmen leiden unter Personalmangel, insbesondere Busfahrerinnen und Busfahrer sind schwer zu finden. Die Gewerkschaft verhandelt derzeit parallel in allen Bundesländern, in Bayern ist der Tarifvertrag aber nicht gekündigt. Dadurch kann dort nicht gestreikt werden.

In Sachsen-Anhalt und Thüringen geht es auch um die Bezahlung

In Sachsen-Anhalt und Thüringen kommt ein weiteres Streikziel hinzu – dort geht es auch um die Bezahlung. Wie auch in Brandenburg und Saarland wird in den zwei mitteldeutschen Ländern über höhere Löhne und Gehälter verhandelt. Verdi fordert zum Beispiel in Brandenburg 20 Prozent mehr pro Monat für die Beschäftigten, mindestens aber 650 Euro.

Warnstreik am 2. Februar laut Verdi "nicht ausreichend"

In den vergangenen Wochen hatte es bereits mehrere Warnstreiks im ÖPNV in einzelnen Bundesländern gegeben. Am 2. Februar bestreikte Verdi den öffentlichen Personennahverkehr in einer bundesweit koordinierten Aktion in nahezu allen Bundesländern. Damals waren nach Gewerkschaftsangaben mehr als 80 Städte und rund 40 Landkreise betroffen.

"Das Signal, das die Beschäftigten mit ihrem Streik am 2. Februar ausgesendet haben, ist anscheinend nicht ausreichend verstanden worden, denn die Tarifverhandlungen in den einzelnen Bundesländern sind nach wie vor ohne Ergebnis geblieben", erklärte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle laut Mitteilung: "Um endlich Bewegung in die Verhandlungen zu bringen, muss jetzt erneut Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt werden. Deshalb rufen wir die Beschäftigten zu konzertierten Streiks auf."

dpa, AFP, rtr (mze)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 22. Februar 2024 | 14:00 Uhr

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