Auf einem Schild steht "Streik".
Die Gewerkschaft "IG Bauen Agrar Umwelt" hat für nächste Woche Streiks im Baugewerbe angekündigt. Bildrechte: IMAGO / Steinach

Arbeitskampf Streiks bei Telekom und im Baugewerbe ab Montag

12. Mai 2024, 17:47 Uhr

In der letzten Woche lehnten die Arbeitgeber im Baugewerbe einen Schlichterspruch ab, den die Gewerkschaft akzeptiert hätte, nun wird wieder gestreikt. Auch bei der Telekom liegen die Parteien noch auseinander.

Ab dem morgigen Montag wird es bundesweit Streiks im Baugewerbe und bei der Telekom geben. Die Streiks im Baugewerbe werden laut Gewerkschaftssprecher zunächst in Niedersachsen starten. Am Dienstag seien punktuell Streiks im gesamten Bundesgebiet geplant.

Die Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe waren zuletzt gescheitert, als die Arbeitgeber einen Schlichterspruch ablehnten. Die Gewerkschaft hatte diesen akzeptiert. Er sah eine Gehaltssteigerung um 250 Euro ab Mai vor. Elf Monat später sollten die Löhne in Ost und West um rund fünf beziehungsweise vier Prozent steigen. In der Baubranche arbeiten rund 930.000 Beschäftigte.

70.000 Telekom-Beschäftigte zum Streik aufgefordert

Zudem hat die Gewerkschaft Verdi im Tarifkonflikt bei der Deutschen Telekom die Beschäftigten des Unternehmens für Montag erneut zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Streikleiter Pascal Röckert zufolge reiche das bisherige Angebot der Arbeitgeber bei Weitem nicht aus, um die Erwartungen der Beschäftigten zu erfüllen. "In der entscheidenden Verhandlungsrunde muss eine deutliche Bewegung erfolgen, wenn ein längerer Konflikt abgewendet werden soll", sagte Röckert. Einige Callcenter sind bereits am Sonntag bestreikt worden.

Telekom und Verdi kommen am Montag und Dienstag in Potsdam zur vierten Verhandlungsrunde zusammen. Die Gewerkschaft fordert für bundesweit rund 70.000 Beschäftigte des Telekom-Konzerns eine Entgelterhöhung von 12 Prozent, mindestens aber um 400 Euro pro Monat. Die Telekom hatte zuletzt angeboten, die Gehälter ab 2025 um 4,2 Prozent zu erhöhen. In diesem Jahr soll es eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von 2.000 Euro geben.

Verdi hatte in dieser Woche bereits einen bundesweiten Warnstreik organisiert. Nach eigenen Angaben beteiligten sich daran etwa 13.000 Beschäftigte. Verdi bezeichnete die Streikmaßnahmen anschließend als wirkungsvoll. So habe es enorme Wartezeiten im Kundenservice gegeben, Techniker-Termine hätten abgesagt werden müssen und Telekom-Geschäfte seien zum Teil geschlossen worden.

dpa/AFP(lmb)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 10. Mai 2024 | 09:30 Uhr

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