Personalentscheidung Pistorius baut an der Spitze der Bundeswehr um

Generalleutnant Carsten Breuer soll neuer Generalinspekteur der Bundeswehr werden. Das berichten übereinstimmend mehrere Nachrichtenagenturen. Breuer ist derzeit Befehlshaber des neuen Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr, das er aufgebaut hat. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er als Leiter des Corona-Krisenstabs im Kanzleramt bekannt.

Der 58-jährige Breuer soll das Amt von General Eberhard Zorn übernehmen, der noch von Ursula von der Leyen in ihrer Zeit als Bundesverteidigungsministerin berufen worden war. Zorn war im September in die Kritik geraten, als er in einem "Focus"-Interview die Fähigkeit der ukrainischen Streitkräfte infrage zu stellen schien, eine erfolgreiche Gegenoffensive gegen russische Truppen starten zu können. Der ehemalige Kommandeur der US-Armee in Europa, Ben Hodges, sprach von einer "erstaunlich schlechten Analyse der russischen Fähigkeiten".

Breuer hatte sich in seiner Arbeit im Führungskommando die Achtung von Bundeskanzler Olaf Scholz erarbeitet. Der Kanzler sagte im Februar über Breuers Tätigkeit, er habe den Eindruck, "dass alle innerlich motiviert sind und jetzt mit größerem Tempo, als es vielleicht früher mal der Fall war, Dinge voranbringen, die auch wirklich schnell realisiert werden müssen".

Der Generalinspekteur ist der ranghöchste Soldat der Bundeswehr und der Vorgesetzte der gesamten Truppe. Außerdem wirkt er an den verteidigungspolitischen Planungen der Bundesregierung mit.

Die Berufung von Breuer ist offenbar Teil eines Umbaus an der Ministeriumsspitze. So soll auch die mit Ex-Ressortchefin Christine Lambrecht ins Ministerium gekommene Staatssekretärin Margaretha Sudhof ihren Posten räumen. Der "Spiegel" berichtete am Montag, Pistorius werde seinen engen Vertrauten Nils Hilmer als Staatssekretär in den Bendlerblock holen.