Energie Können Wärmepumpen die Außenluft abkühlen?
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27. November 2023, 14:15 Uhr
Bei der Energiewende setzt die Bundesregierung stark auf Wärmepumpen. Sie können effizient und klimafreundlich Häuser heizen. Das Prinzip der Pumpen ist dabei einfach. Sie entziehen der Umgebung warme Luft und verwenden diese zum Heizen. Das beschäftigt auch unsere MDR-Nutzerin Annelu Küsters. Sie fragt sich, ob Wärmepumpen, wenn sie überall hinter den Häusern stehen, indem sie warme Luft aus der Atomsphäre ziehen können, das Klima verändern?
Zunächst ein kleines Experiment zur Veranschaulichung, wie eine Wärmepumpe funktioniert. Man stellt einen Kühlschrank ohne Tür auf eine Fensterbank an ein geöffnetes Fenster. Die Vorderseite des Kühlschranks ist nach draußen gerichtet, die Rückwand mit dem Gitterrost nach innen.
Das Gerät versucht jetzt, der Außenluft, die in den Kühlschrankinnenraum strömt, Wärme zu entziehen. Das ist der Kühleffekt. Über seinen Gitterrost auf der Rückseite gibt der Kühlschrank die Wärme wieder an die Umgebung ab. Wer seinen Kühlschrank daheim mal hinten anfasst, der wird feststellen: das Gitter ist etwas warm.
Ingenieur: Deutschland kann nicht mit Wärmepumpen abgekühlt werden
So ungefähr funktionieren auch Luftwärmepumpen. Man spricht manchmal auch vom sogenannten umgekehrten Kühlschrankprinzip. Uwe Franzke, Geschäftsführer am Dresdner Institut für Luft- und Kältetechnik, erklärt: "Eine Wärmepumpe besteht aus zwei Hauptkomponenten. Einem Teil, das draußen steht und einem Teil, das im Innenraum für die Beheizung des Gebäudes gedacht ist."
Der Teil der Wärmepumpe, der draußen steht, sieht in der Regel sehr charakteristisch aus: Es ist ein großer kompakter Block mit einem Ventilator, der der Umgebung Wärme entzieht, so der Ingenieur. "Wenn jetzt diese Außeneinheit in einer Ecke eines Gebäudes steht, an einem windstillen Tag, dann werden Sie dort natürlich eine Abkühlung spüren. Ohne Wenn und Aber. Aber die Frage, ob wir Deutschland damit abkühlen können, muss man eindeutig verneinen." Die Effekte seien verschwindend gering.
Meteorologin: Energie der Wärmepumpe zu gering für markante Temperatur-Änderung
Aus der Umgebungswärme und mit Hilfe von Strom produziert die Pumpe Wärme beziehungsweise warmes Wasser für ein Gebäude. Genau diese Wärme, die ins Gebäude gelangt, werde im Laufe der Zeit auch wieder über die Gebäudewände an die Umgebung abgegeben, so der Geschäftsführer des Dresdner Instituts für Luft- und Kältetechnik. "Wir gehen davon aus, dass sich in einem größeren Bilanzkreis um die Gebäude herum die Energie ausgeglichen hat und keine Abkühlung der Umgebungsluft feststellbar ist".
Eine Einschätzung, die von der Meteorologin und MDR-Wetterexpertin Diana Weise geteilt wird. "Die Energie, die der Umgebung entzogen wird, ist zu gering, um damit eine markante Änderung der Temperatur zu erzeugen." Ausführliche Informationen zum Thema Wärmepumpe gibt es auch auf der Internetseite des Umweltbundesamtes.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 27. November 2023 | 06:00 Uhr
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