Deutsche Bahn Neuer stufenloser ICE-Zug und Fahrpreiserhöhung

14. September 2022, 15:37 Uhr

Die Deutsche Bahn hat in Berlin ihren neuen ICE L-Zug mit stufenlosem Ein- und Ausstieg vorgestellt. Gebaut werden die Züge in Spanien, bis sie in Deutschland rollen wird es noch einige Zeit dauern. Mit Preiserhöhungen geht es schneller: Mitte Dezember werden die Tickets wieder teurer.

Die Deutsche Bahn hat in Berlin einen neuen Zugtyp vorgestellt, den stufenlosen ICE L (L steht für low floor = Niederflurzüge). DB-Vorstand Michael Peterson und Gonzalo Urquijo Fernandez de Araoz, Chef des spanischen Herstellers Talgo präsentierten einen Waggon im Bahnwerk Grunewald. Das Besondere am ICE L ist sein stufenloser Ein- und Ausstieg.

Ab 2024 sollen erste neue ICE-Züge in Deutschland eingegesetzt werden. Nach Bahn-Angaben sind 23 Niederflurzüge bei Talgo bestellt für etwa 550 Millionen Euro. Die Auslieferung werde sich bis 2027 hinziehen.

Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste und Kunden mit sperrigem Gepäck, Fahrrädern oder Kinderwagen gelangen demnach künftig einfacher in die Züge als in die übrigen ICE-Baureihen. Das solle bei künftigen Bestellungen Standard werden, erklärte die Bahn.

Tempo 230 mit Option 300

Die neuen Züge können mit bis zu 230 Kilometern pro Stunde fahren. Nach Bahn-Angaben soll dadurch die Reisezeit etwa zwischen Berlin und Amsterdam um rund 30 Minuten auf 5:50 Stunden sinken.

Bei Bedarf können die ICE L zu Highspeed-Zügen bis Tempo 300 aufgerüstet werden, wie bereits in Spanien auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Madrid und Barcelona geschehen.

Die 255 Meter langen Züge haben in 17 Wagen 570 Sitzplätze. Dabei soll das Ein- und Aussteigen deutlich leichter sein, denn zwischen Bahnsteig und Zug gibt es keine Stufe mehr.

Bahn kündigt Preissteigerungen an

Fahrgäste der Deutschen Bahn müssen sich auch in diesem Winter auf eine Fahrpreiserhöhung einstellen. Das kündigte DB-Vorstand Peterson unter Verweis auf die stark gestiegenen Energiekosten an. Aufs Jahr gerechnet erwartet der Konzern zusätzliche Energiekosten von etwa zwei Milliarden Euro. Die Bahn will Ende des Monats über die Tariferhöhung informieren.

Üblicherweise steigen die Preise zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember. Für den Regionalverkehr außerhalb von Verkehrsverbünden und Ländertarifen ist schon eine Fahrpreiserhöhung von durchschnittlich vier Prozent angekündigt.

dpa (ans)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 14. September 2022 | 12:30 Uhr

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