Lohn reicht nicht Weniger Tageseltern in Ostdeutschland
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03. Juli 2023, 16:16 Uhr
In den ostdeutschen Bundesländern gibt es nicht mehr so viele Tageseltern wie noch vor einigen Jahren. Der Bundesverband für Kindertagespflege führt das auch auf die Inflation zurück, die mit einem Tagespflege-Lohn nicht zu bewerkstelligen sei.
Der Bundesverband für Kindertagespflege führt die zurückgehende Zahl von Tageseltern in Ostdeutschland auf gestiegene Kosten zurück. Bundesgeschäftsführer Heiko Krause sagte MDR AKTUELL, für viele lohne sich die Arbeit nicht mehr. Die Vergütung habe nicht Schritt gehalten mit der Entwicklung der Kosten – insbesondere für Lebensmittel, Heizung und Energie.
Für ein Auslaufmodell hält Krause die Kindertagespflege trotzdem nicht. Sie habe gerade in den Regionen mit sinkender Einwohnerzahl eine Menge Chancen. Wenn die Kita nicht mehr ausgelastet sei, könne die Kommune auf Kindertagespflege setzen. Tagesmütter und -väter seien flexibler.
In Sachsen sind der Informations- und Koordinierungsstelle Kindertagespflege zufolge 2018 noch 7.580 Kinder von Tageseltern betreut worden, während es 2022 nur noch 6.022 waren.
Auch in Thüringen gibt es mittlerweile weniger Kinder in Tagespflege. Nach Informationen des Thüringer Landesamts für Statistik waren 2018 noch 1.165 Kinder in einer öffentlich geförderten Kindertagespflege, 2022 seien es nur noch 882 gewesen.
In Sachsen-Anhalt hingegen gab es dem Statistischen Bundesamt und dem Statistischen Landesamt Sachsen-Anhalt zufolge einen Anstieg an Kindern, die in einer öffentlich geförderten Kindertagespflege betreut wurden. So waren es 706 Kinder im Jahr 2018 und 795 Kinder im Jahr 2022.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 03. Juli 2023 | 13:00 Uhr