Suizide Hohe Zahl an Suiziden in Sachsen und Sachsen-Anhalt
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22. November 2023, 15:44 Uhr
Die Zahl der Suizide ist im vergangenen Jahr stark gestiegen. Erstmals seit 2015 gab es über 10.000 Fälle. Im Vergleich der Bundesländer sind Sachsen und Sachsen-Anhalt besonders betroffen.
Die Zahl der Suizide hat in Deutschland stark zugenommen. Wie das Nationale Suizidpräventionsprogramm und die Deutschen Akademie mitteilten, stieg die Zahl der Selbsttötungen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um rund zehn Prozent. Das sei der stärkste prozentuale Anstieg in einem Jahr seit 1980. Mit insgesamt 10.119 Suizidfällen liege diese Zahl erstmals seit 2015 wieder über 10.000.
Sachsen und Sachsen-Anhalt besonders stark betroffen - Rückgang in Thüringen
Im Vergleich der Bundesländer sind Sachsen und Sachsen-Anhalt besonders stark betroffen. In Sachsen gab es 2022 mit 17,2 die höchste Anzahl an Selbsttötungen pro 100.000 Einwohner. In Sachsen-Anhalt waren es 16,3. In Bremen und Nordrhein-Westfalen lag die sogenannte Suizidziffer mit jeweils 9,0 am niedrigsten. Einen Rückgang habe es nur in Thüringen und im Saarland gegeben.
Suizidexperte fordert "umfangreiche finanzielle Förderung der Suizidprävention"
Fast drei Viertel aller Suizide entfielen auf Menschen über 50 Jahre. Der Anteil der Männer betrug den Angaben zufolge rund 74 Prozent. Insgesamt hätten 2022 mehr als 100.000 Menschen einen Suizidversuch unternommen. Die Entwicklung erfordere "dringend eine umfangreiche finanzielle Förderung der Suizidprävention auch bei einer schwierigen Haushaltslage", sagte der Kasseler Professor für Theorie, Empirie und Methoden der Sozialen Therapie, Reinhard Lindner, vom Leitungsteam des Nationalen Suizidpräventionsprogramms.
Die Zahlen beruhten auf der vom Statistischen Bundesamt am 15. November 2023 herausgegebenen Todesursachenstatistik, erklärten das Nationale Suizidpräventionsprogramm und die Deutsche Akademie für Suizidprävention. Assistierte Suizide würden in der Statistik nicht gesondert ausgewiesen.
epd (mze)
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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 22. November 2023 | 12:45 Uhr