Gesundheit Drosten: Corona-Pandemie ist vorbei
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26. Dezember 2022, 14:04 Uhr
Der Berliner Virologe Christian Drosten erwartet in diesem Winter die erste endemische Covid-Welle. Damit sei die Pandemie vorbei. Er begründet dies mit der hohen Immunität in der Bevölkerung. Auch für den Intensivmediziner Christian Karagiannidis endet die Corona-Pandemie nach diesem Winter. Zugleich sieht er die derzeitige starke Welle an Atemwegsinfektionen auf ihrem Höhepunkt.
Die Corona-Pandemie ist nach Ansicht des Virologen Christian Drosten vorüber. "Wir erleben in diesem Winter die erste endemische Welle mit Sars-CoV-2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei", sagte der Leiter der Virologie an der Berliner Universitätsklinik Charité dem "Tagesspiegel".
Immunität belastbar auch für den Sommer
Die Immunität in der Bevölkerung werde nach diesem Winter so breit und belastbar sein, dass das Virus im Sommer kaum noch durchkommen könne. Als einzige Einschränkung nannte der Virologie einen weiteren Mutationssprung. Das erwarte er momentan aber nicht mehr, sagte Drosten.
Intensivmediziner: Pandemie nach dem Winter vorbei
Auch der Intensivmediziner Christian Karagiannidis geht von einem Ende der Corona-Pandemie nach diesem Winter aus. Das Mitglied im Corona-Expertenrat der Bundesregierung sagte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND), sicherlich werde noch die eine oder andere kleine Welle folgen. Aber man merke, dass die Immunitätslage der Bevölkerung solide sei und man auf den Intensivstationen deutlich weniger Covid-Patienten habe. Er rechne deswegen fest damit, dass die Pandemie jetzt zunehmend auslaufe. Dass sich in Deutschland noch mal eine gefährliche Corona-Variante ausbreite, hält Karagiannidis für unwahrscheinlich.
Derzeitige iInfektionswelle auf der Spitze angelangt
Zugleich sieht der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin (Divi) die Welle von Atemwegserkrankungen in Deutschland auf ihrem Höhepunkt angelangt. Karagiannidis sagte dem RND, die sehr starke Infektionswelle habe gerade ihre Spitze erreicht. Die Zahl der Infektionen werde in den kommenden Tagen hoffentlich sinken. Es zeichne sich bereits ein leichter Rückgang bei Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) und bei anderen Infektionserkrankungen ab.
Dennoch warnte Karagiannidis davor, dass es regional begrenzt in Kliniken an Silvester und Neujahr zu Engpässen kommen könnte. Angesichts der angespannten Lage in den Krankenhäusern rief er die Menschen dazu auf, sich mit dem Böllern an Silvestern zurückzuhalten oder ganz darauf zu verzichten.
MDR AKTUELL (kkö)
Dieses Thema im Programm: 26. Dezember 2022 | 06:00 Uhr