Nussernte in Gefahr Schlechte Walnüsse: Walnussfruchtfliege und Pilzkrankheiten bekämpfen
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04. Oktober 2023, 11:17 Uhr
In vielen Regionen leiden Walnüsse unter Schädlingen oder Pilzen: Für die Schäden sind die Pilzkankheit Marssonina, der Bakterienbrand oder die Walnussfruchtfliege verantwortlich. Gärtnerin Brigitte Goss rät, Laub und kranke Nüsse im Hausmüll zu entsorgen. Nur so kann eine Ausbreitung eingedämmt werden.
Walnüsse sind häufig faulig oder angefressen. Für die Schäden an den Walnüssen können drei unterschiedliche Schadorganismen verantwortlich sein: die Pilzerkrankung Marssonina, der Bakterienbrand oder die Walnussfruchtschalenfliege beziehungsweise die Walnussfruchtfliege.
Maden der Walnussfruchtfliege verderben Nüsse
Die Walnussfruchtschalenfliege (Rhagoletis suavis) ist ein relativ neuer Schädling, der aus Nordamerika eingeschleppt wurde und sich seit den 1980-er Jahren vom Süden weiter gen Norden ausbreitet. Wenn sich weiße Maden in der Fruchtschale befinden, ist der Befall eindeutig. Die Fliege hat die Größe einer Stubenfliege und schwarz-weiß gefärbte, große Flügel. Die Walnussfliegenweibchen legen ab Juli ihre Eier unter die Haut der grünen Fruchtschale der Walnuss. Die geschlüpften Walnussschalenmaden ernähren sich vom noch grünen Fruchtfleisch.
Symptome beim Befall der Walnussfruchtschalenfliege
* Larven in der Nussschale
* weiche, matschige und schwarze Schale
Daraufhin verfärbt sich die Schale schwarz und die Früchte fallen frühzeitig zu Boden. Die ausgewachsenen Maden graben sich dann einige Zentimeter in die Erde, verpuppen sich dort und überwintern. Im Juli des nächsten Jahres schlüpfen die Fliegen und der Zyklus beginnt von neuem. Allerdings können die Puppen durchaus auch vier Jahre im Boden überdauern.
Ausbreitung der Walnussfruchtfliege stoppen
Eindämmen kann man die Walnussfruchtfliege, indem die abgefallenen Früchte sofort aufgelesen und vernichtet werden. Sie dürfen aber in keinem Fall auf den Kompost. Wird der Boden in der Zeit von Juli bis September mit einer Folie abgedeckt, verhindert man das Eindringen der Maden in den Boden. Vögel im Garten, Laufkäfer sowie Laufenten und Hühner sind Gegenspieler des neuen Schädlings. Gelbtafeln eignen sich dagegen als Bekämpfungsmaßnahme nicht. Werden sie ab Juni in den Baum gehängt, dienen sie lediglich zur Schädlingskontrolle.
Die Nuss bleibt in der Regel zwar unversehrt, allerdings sind die Qualität, der Geschmack und der Ölgehalt stark beeinträchtigt. Die äußere Schale der Nuss ist zudem schwarz und schmierig und lässt sich schlecht von der Nuss lösen, so dass die Ernte zu einer unangenehmen Angelegenheit wird. Um die Nüsse von der glitschigen Schicht zu befreien, ist es ratsam, sie in offene Kisten zu legen und mit einem Hochdruckreiniger abzubrausen.
Was hilft gegen Pilz- und Bakterienbefall an Walnussbäumen?
Bei punktuellen Flecken auf der Fruchtschale und befallenen Blättern kann es sich entweder um einen Befall der Pilzerkrankung Marssonina-Blattfleckenkrankheit Marssonina juglandis) oder des Bakterienbrandes (Xanthomonas arboricola pv. juglandis) handeln. Durch feuchtes Klima bei mäßigen Temperaturen haben beide Schadorganismen beste Entwicklungsbedingungen. Eine eindeutige Diagnose und eine wirkungsvolle Bekämpfung sind in beiden Fällen schwierig. Diese Krankheitserreger sind nur durch Hygienemaßnahmen einzudämmen. Deshalb empfiehlt es sich, alle abfallenden Pflanzenteile des Walnussbaums sorgfältig und regelmäßig zu entfernen. Dies ist zum derzeitigen Zeitpunkt die einzige Möglichkeit, die weitere Ausbreitung der Schadorganismen aufzuhalten.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 22. Oktober 2023 | 08:30 Uhr