Obstgarten Einen Pflaumenbaum pflanzen
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(Prunus domestica)
16. August 2023, 13:14 Uhr
Im Herbst ist ein guter Zeitpunkt einen Pflaumenbaum zu pflanzen. Der Boden ist wieder ausreichend feucht und der Obstbaum hat so schon über den Winter Zeit, Wurzeln zu bilden. Darauf sollten Sie beim Pflanzen achten.
- Pflaumen, Zwetschgen und Mirabellen unterscheiden sich vor allem in ihrer Verwendung.
- Pflaumenbäume sollten geschützt stehen, da ihre Blütenknospen sehr frostanfällig sind.
- Der Scharka-Virus befällt Pflaumenbäume. Aber es gibt resistente Sorten.
Pflaume, Zwetschge oder Mirabelle - Welcher Baum soll es sein?
Pflaume, Zwetschge, Reneklode und auch Mirabelle gehören alle zu den Pflaumen (Prunus domestica). Sie unterscheiden sich vor allem in der Verwendung. Die länglichen Zwetschgen können gut zu Mus oder auch für Knödel und Kuchen verarbeitet werden. Mirabellen und Pflaumen sind eher zum Naschen geeignet. Obstbaumexpertin Monika Möhler rät zu Zwetschgen, die sowohl genascht werden können, sich aber auch für die Verarbeitung zu Mus oder als Belag auf dem Kuchen eignet.
Achten Sie beim Kauf auf eine gute Qualität der Gehölze. In Baumschulen bekommen Sie erprobte Sorten und Bäume, die eine schöne Form haben, weil sie durch einen fachgerechten Schnitt schon erzogen wurden. Das spart später viel Arbeit bei der Pflege. Fragen Sie beim Kauf, ob die Pflaumensorte selbstbefruchtend ist. Manche Pflaumen benötigen eine Befruchtersorte in der Nähe des Standortes.
Reifezeit | Verwendung Besonderheite | ||
---|---|---|---|
Frühe Sorten | Katinka (Zwetschge) | Ende Juli, Anfang August | einkochen, backen, naschen |
Aprimira (gelbe Pflaume) | August | aprikosenähnlich einkochen, backen, naschen |
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Späte Sorten | Hauszwetschge | September | schmackhaft, robust anfällig für den Scharka-Virus |
Presenta | September | süßes gelbes Fleisch scharkaresistent |
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Moni (Zwetschge) | September | scharkaresistent; einkochen, backen, naschen | |
Franzi (Zweschge) | September | scharkaresistent; einkochen, backen, naschen |
Die geeignete Unterlage für den Pflaumenbaum
Wie groß der Baum später einmal wird, bestimmt die Unterlage, auf der der Pflaumenbaum wächst. Obstbaumexpertin Monika Möhler empfiehlt die Unterlage Wangenheim. Sie wächst nicht so stark und man kann die Früchte später noch gut erreichen und ernten. Für eher trockene Standorte ist die Unterlage St. Julian A geeignet, die ebenfalls nicht so groß wird.
Einen Pflaumenbaum pflanzen
Pflaumenbäume bevorzugen einen sonnigen Standort. Da die Knospen sehr frostanfällig sind, ist ein geschützter Standort in der Nähe einer Mauer oder Hauswand von Vorteil. Was den Boden angeht, sind Pflaumen genügsam und unkompliziert, hier stellt die Pflaume keine besonderen Ansprüche. Nur Staunässe vertragen sie nicht. In Trockenzeiten sollten Pflaumenbäume gegossen werden, am besten in den Abendstunden. Reichern Sie beim Pflanzen des Baumes das Pflanzloch mit Humus an. Nach der Blüte hilft eine Mulchschicht, die Nährstoffe und Feuchtigkeit im Boden zu halten.
Schadbilder und Krankheiten
Der Scharka-Virus wird durch Blattläuse übertragen. Ist die Umgebung durchseucht und der Nachbar kämpft ebenfalls gegen den Scharka-Virus sollten Sie auf scharkaresistente Sorten zurückgreifen. Einen Befall durch den Scharka-Virus erkennt man an kreisförmigen Ringen auf den Blättern, die Früchte sind unregelmäßig und verkrüppelt. Sie fallen zu früh vom Baum und der Stein löst sich nicht vom Fruchtfleisch. Gegen den Scharkavirus kann nichts unternommen werden. Die Pflanze sollte gerodet und entsorgt werden. Der Scharka-Virus ist meldepflichtig.
Auch der Pflaumenwickler kann zum Problem werden. Der Falter legt seine Eier auf Ästen, Blättern und Früchten ab. Schlüpfen die Larven, kriechen sie in die Früchte und ernähren sich von diesen. Haben sie sich sattgefressen, verlassen die Maden die Pflaumen, eine Teil verpuppt sich und entwickelt sich wieder zum Falter. Um eine erneute Ausbreitung zu verhindern, sollten befallene Pflaumen sofort geerntet, aufgesammelt und entsorgt werden. Die Maden der zweiten Generation überwintern im Boden oder unter der Rinde. Hier hilft eine Folie auf der Baumscheibe. Auch ein Fanggürtel aus Wellpappe um den Stamm gewickelt, vermindert den Befall im kommenden Jahr.
Quelle: MDR Garten
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 16. August 2023 | 09:00 Uhr