Gefährlicher Pflanzensauger Spinnmilben erkennen und erfolgreich bekämpfen
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07. Januar 2025, 11:26 Uhr
Sie sind winzig und trotzdem gefährlich: Spinnmilben vermehren sich bei trockener Heizungsluft rasant und saugen an den Pflanzen. Bei sehr starkem Befall können die Pflanzen eingehen. Deswegen ist es so wichtig, die Sauger so früh wie möglich zu entdecken und gegen sie vorzugehen. Gärtnerin Brigitte Goss erklärt, welche Möglichkeiten es gibt.
Neben Schild- und Wollläusen sind Spinnmilben, winzige Spinnentiere, gefährlich für Zimmerpflanzen oder Kübel- und Topfpflanzen im Winterquartier. Sie sind typische und sehr gefährliche Schädlinge, vor allem im Winter. Obwohl sie kleiner als einen Millimeter sind, können sie durch ihre Massenvermehrung die Pflanzen stark schädigen. Auch bei Gemüsepflanzen wie Gurken können Spinnmilben im Sommer auftreten.
So sieht das Schadbild bei Spinnmilben-Befall aus
Spinnmilben saugen an den Blättern und sondern gleichzeitig giftigen Speichel ab. Meist sind sie auf den Blattunterseiten zu finden. Winzige kleine rote Punkte sind dort oft zuerst zu sehen. Auf dem Laub bilden sich zudem silbrige Erscheinungen: Spinnmilben saugen oberflächlich und hinterlassen an den Saugstellen kleine, silbrig wirkende Punkte.
Sind Gespinste zu erkennen, sollten Sie nicht mehr zögern. Warten Sie nicht mit der Bekämpfung! Bei stärkerem Befall werden die Blätter der Pflanzen gelb und sterben ab. Befallene Kakteen zeigen rote, vertrocknete Stellen.
Deshalb ist es wichtig, die Pflanzen regelmäßig nach den Schädlingen abzusuchen. Besonders betroffene Pflanzen sind Efeu, Zitrusgewächse, Zierspargel, Bergpalme, Zimmerazalee, Zyperngrass, Schefflera und auch Sukkulenten. Einen Spinnmilben-Befall sollten Sie auf gar keinen Fall ignorieren, denn die Schädlinge können auch auf andere Pflanzen übergehen.
Mittel gegen Spinnmilben
Gegen Spinnmilben helfen Kaliseifen-, Orangenöl-, Rapsöl- oder Paraffinöl-Pflanzenschutzmittel, die es im Fachhandel zu kaufen gibt. Beachten Sie die jeweiligen Anwendungshinweise. Testen Sie an einem Blatt, ob die Pflanze das Mittel gut verträgt und nicht mit welken Blättern oder Blattverfärbungen reagiert.
Bis zu drei Mal im Jahr kann im Abstand von sieben bis zehn Tagen die befallene Pflanze mit einem Rapsöl-Präparat gespritzt werden. Paraffinöl-Präparate sollten nur zwei Mal im Jahr, im Abstand von mindestens zwei Wochen, angewendet werden. Pflanzen reagieren sehr sensibel auf Öle. Bei einem starken Befall rät Gartenfachberaterin Brigitte Goss zu Bio-Produkten aus dem Handel. Diese sind getestet und werden von den Pflanzen meist gut vertragen.
Bei einem leichten Befall kann auf bewährte Hausmittel zurückgegriffen werden. Dafür können Sie Mischungen mit Rapsöl oder Seife und Spiritus herstellen und sprühen.
Rezept 1: Verdünnte Rapsöl-Spülmittel-Lösung
- Rapsöl
- Wasser
- Spülmittel
Einen Teil Rapsöl mit vier Teilen Wasser und etwas Spülmittel mischen und die Pflanze einsprühen. Aber Achtung: Für uns ist diese Anwendung harmlos, aber manche Pflanzen vertragen Rapsöl schlecht. Also vorher an einem Blatt ausprobieren und einen Tag abwarten, wie die Pflanze auf die Behandlung reagiert. Manche Pflanzen, vor allem Orchideen, könnten empfindlich darauf reagieren. Die Behandlung sollte nach etwa zehn Tagen wiederholt werden.
Ein anderes bewährtes Rezept ist eine Mischung aus Seife, Wasser und Spiritus. Spinnmilben sind hartnäckiger als Läuse, deshalb enthält die Mischung mehr Spiritus als Lösungen gegen Läuse.
Rezept 2: Seife, Wasser, Spiritus gegen Spinnmilbe
- 20 Gramm Kernseife
- 1 Liter heißes Wasser
- 30 Milliliter Spiritus
Die Kernseife im heißen Wasser auflösen und mit dem Spiritus mischen. Die abgekühlte Mischung auf alle Pflanzenteile sprühen, auch auf die Blattunterseiten.
Auch hier gilt: vor der Anwendung die Lösung an wenigen Blättern testen und einen Tag abwarten, ob die Pflanze die Mischung verträgt. Ein bis zwei Tage die Pflanze - wenn möglich - in einer Plastiktüte in einer Pflanzensauna aussetzen. Das vertragen Spinnmilben überhaupt nicht. Diese Prozedur kann nach zehn bis 14 Tagen wiederholt werden.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 08. November 2020 | 08:30 Uhr