Schädlinge im Winterquartier Hilfe, angefressene Blätter! Wer frisst die Kübelpflanzen an?
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15. Januar 2021, 10:01 Uhr
Im Winter sind Kübelpflanzen im Ruhemodus. Das vermutet man auch von den Schädlingen. Doch ist es mild, bleiben Raupen und Co. aktiv. Auch Gärtnerin Brigitte Goss entdeckte in ihren Kübeln angefressene Blätter von Geranien und Begonien. Sie ging auf die Suche nach den Übeltätern und entdeckte sie schließlich.
Eine Zuschauerfrage zu abgefressenen Blättern der Balkonpflanzen brachte Gärtnerin Brigitte Goss dazu, die eigenen Balkonkästen im Winterquartier mal näher zu untersuchen. Und die Inspektion hat sich gelohnt: Viele Blätter der Begonien und Geranien zeigen deutliche, relativ große Fraßspuren. Dass sie ganz frisch sind, erkennt man daran, dass die Ränder noch grün und nicht eingetrocknet sind, erklärt die Gärtnerin.
Fraßschäden im Winterquartier genau untersuchen
Kübelpflanzen verbringen den Sommer im Freien. Unbeobachtet können sich hier Insekten eine Behausung gesucht haben, das ist ganz normal. Aber üblich sind da eher die sehr kleinen Schädlinge, wie Spinnmilben und Blattläuse sowie ihre Eier. Doch bei so frischen Fraßspuren kann es sich nur um einen größeren Mitbewohner handeln. Die Übeltäter waren auf dem ersten Blick nicht zu entdecken.
Fraßschäden sind ein eindeutiger Hinweis, dass Schädlinge am Werk sind. Es lohnt sich also, ganz genau hinzuschauen. Die Blattoberseite und auch die Blattunterseiten sollten genau inspiziert werden. Auch in der Erde oder unter Blättern verstecken sich Schädlinge gern.
Welcher Schädling ist es? So geht man auf Spurensuche
Brigitte Goss entdeckt Kotspuren auf den Blättern. Die Größe und Form der Köttel könnten auch auf Mäuse hinweisen, diese machen sich allerdings wenig aus den Pflanzenblättern. Zu den gefräßigsten Gesellen gehören Dickmaulrüssler oder Erdraupen. Die Fraßspuren des kleinen Rüsselkäfers sind aber eher schmale Einbuchtungen. Sie kommen als Schädling in diesem Fall also nicht in Frage. Sie schaden den Kübelpflanzen auch eher an den Wurzeln, wenn Sie als Larve noch im Boden stecken.
Raupen von Nachtfaltern sind die Übeltäter
Ein Blick in den Topf und in die Erde entblößt das Geheimnis. An der Erdoberfläche unter abgestorben Blättern und in der oberen, lockeren Erdschicht entdeckt Brigitte Goss schließlich Erdraupen. Es sind die Raupen von Eulenfaltern. Das sind Nachtfalter. Wie die Falter, sind auch ihre Raupen nachtaktiv. Sie meiden das Licht und verbergen sich im Dunkeln, so wie hier unter den abgefallenen Blättern und in der Erde.
Die Erdraupen sind sehr gefräßig und es ist kaum zu glauben, wie viel allein eine Raupe Nimmersatt an Blattmasse vertilgt. Nun liegt es an jedem selbst, die Raupen abzusammeln und den Vögeln als Futter anzubieten - oder die Raupen fressen und sich zu einem Falter entwickeln zu lassen. Brigitte Goss gibt den Faltern eine Chance und lässt die Raupen einfach im Topf, in der Hoffnung, dass die Pflanze sozusagen als Futterpflanze den Winter übersteht und im Frühjahr - wenn die Raupe sich als Falter auf und davon gemacht hat - wieder austreibt.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 08. November 2020 | 08:30 Uhr