Zimmerpflanzen pflegen Schildläuse und Wollläuse: Mit diesen Mitteln werden Sie die Schädlinge los
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19. Februar 2024, 10:06 Uhr
Schädlinge an Zimmerpflanzen leben zuerst unauffällig im Verborgenen und man wundert sich, warum die Pflanzen nicht mehr fit und vital aussehen. Wer genau hinschaut, entdeckt schnell ihre Spuren: Sie hinterlassen auf Blättern oder auch am Pflanzgefäß klebrigen Ausscheidungen. Gartenexpertin Brigitte Goss erklärt, wie man die Störenfriede möglichst natürlich vertreiben kann.
Woll- und Schildläuse erkennen und bekämpfen
Woll- und Schildläuse kommen in erster Linie an holzigen Pflanzen vor. Beide Lausarten schädigen die Pflanzen, indem sie den Saft aus verschiedenen Pflanzteilen saugen. Die Pflanzen reagieren darauf mit Wachstumsstörungen und Verkrüppelungen. Die Läuse sind auf den ersten Blick oft nicht zu erkennen.
Sie verbergen sich unter deckelartigen Schutzschilden und wolligen Ausscheidungen. Unter einem Schild oder einer Wachsschicht befinden sich auch die Eier der Schädlinge, gut geschützt wie in einer Kapsel.
Betroffen sind oft Kübelpflanzen, wie Zitrusgewächse oder Oleander, aber auch Orchideen, Sukkulente und Kakteen. Woll- und Schildläuse sind sehr lästig, können sich schnell ausbreiten. Ist eine Pflanze befallen sollte sie schnell separiert werden und behandelt werden, damit andere Pflanzen nicht angesteckt werden.
So wird man Woll- und Schildläuse an Zimmerpflanzen los
Läuse mechanisch entfernen
Sitzen die Schädlinge an verholzten Pflanzenteilen, können Sie die betroffenen Pflanzenteile vorsichtig abbürsten und wenn möglich die Blätter abwaschen. Ideal ist das Abbrausen in der Dusche oder Badewanne. Auch Töpfe und Stäbe sollten gereinigt werden. Brigitte Goss empfiehlt, die Erde komplett auszutauschen. Auch in der groben Erde der Orchideen können sich die Schädlinge verstecken - abbrausen allein reicht hier nicht aus.
Ölpräparate gegen Läuse
Auch biologische Präparate mit Parafin- oder Rapsöl aus dem Fachhandel haben sich gegen Schild- und Wollläuse bewährt. Testen Sie aber zuerst an einem Blatt, ob die Pflanze das Mittel gut verträgt und nicht mit welken Blättern oder Blattverfärbungen reagiert. Bis zu dreimal im Jahr kann im Abstand von sieben bis zehn Tagen die befallene Pflanze mit einem Rapsöl-Präparat gespritzt werden. Parafinöl-Präparate sollten nur zweimal im Jahr, im Abstand von mindestens zwei Wochen behandelt werden. Das Mittel muss alle Pflanzenteile erreichen, also Blätter, Stiel und Blüten von allen Seiten behandeln. Suchen Sie sich für die Behandlung einen schattigen Platz. Sonneneinstrahlung auf frisch behandelten Blättern kann zu Verbrennungen führen.
Bei starkem Schädlingsbefall rät Brigitte Goss zu fertigen Produkten aus dem Fachhandel. Diese seien sicherer als Mittel, die man selbst mischt und haben den Vorteil, dass sie auf Pflanzenverträglichkeit getestet sind. Bei einem leichten Befall kann alternativ Rapsöl mit Wasser und Spülmittel gemischt und angewendet werden. Diese Mischung hilft übrigens nicht nur gegen Läuse, sondern auch gegen Spinnmilben, die ebenso gern ihr Unwesen im Zimmergarten treiben.
Rezept 1: Mischung aus Rapsöl, Wasser und Spülmittel
Rapsöl
Wasser
Spülmittel
1 Teil Rapsöl mit 4 Teilen Wasser und etwas Spülmittel mischen und die Pflanze einsprühen. Die Behandlung sollte nach etwa zehn Tagen wiederholt werden.
Hinweis: Für uns ist diese Anwendung zwar harmlos, aber manche Pflanzen vertragen Rapsöl schlecht. Probieren Sie also vorher lieber an einem Blatt aus, wie die Pflanzen reagiert. Einen Tag zwischen Probe und Anwendung abwarten, ist sinnvoll. Manche Pflanzen, vor allem Orchideen, könnten empfindlich darauf reagieren.
Kaliseifenlösung und Spiritus gegen Läuse
Auch die Behandlung mit Kaliseifenlösung und Spiritus helfen gegen Läuse. Bei starkem Befall werden die Pflanzen ganzheitlich bespritzt und besonders befallene Pflanzenteile mit der Lösung abgewaschen oder eingepinselt.
Rezept 2: Kaliseifenlösung und Spiritus gegen Läuse
15 – 30 g Kaliseife
1 Liter heißes Wasser
5 ml Spiritus
Die Kaliseife in einem Liter heißem Wasser auflösen. 5 ml Spiritus zugeben. Die abgekühlte Mischung auf die befallenen Pflanzenteile sprühen.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 30. Januar 2022 | 08:30 Uhr