Hausmittel Schildläuse und Wollläuse: Die Schädlinge erkennen und bekämpfen
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07. Januar 2025, 11:24 Uhr
Schild- und Wollläuse leben zuerst unauffällig im Verborgenen und man wundert sich, warum die Pflanzen nicht mehr gesund aussehen. Wer genau hinschaut, entdeckt ihre Spuren: Sie hinterlassen auf Blättern von Topfpflanzen oder auch am Pflanzgefäß klebrigen Ausscheidungen. Gartenexpertin Brigitte Goss erklärt, wie man die Läuse loswerden kann.
Woll- und Schildläuse erkennen und bekämpfen
Woll- und Schildläuse kommen vor allem an holzigen Pflanzen und Pflanzenteilen vor. Dort tarnen sie sich meist gut, so dass ein genauer Blick wichtig ist. Klebrige Ausscheidungen auf dem Laub oder rund um die Topf- oder Kübelpflanze sind ein Hinweis auf Woll- oder Schildläuse. Sie sitzen auch gern in den Blattachseln.
Beide Laus-Arten richten Schaden an, indem sie den Saft aus verschiedenen Pflanzenteilen saugen. Die Pflanzen reagieren darauf mit Wachstumsstörungen und Verkrüppelungen. Sie verbergen sich unter deckelartigen Schutzschilden und wolligen Ausscheidungen. Unter einem Schild oder einer Wachsschicht befinden sich auch die Eier der Schädlinge, gut geschützt wie in einer Kapsel.
Welche Pflanzen werden von Woll- und Schildläusen befallen?
Betroffen sind oft Kübelpflanzen wie Zitrusgewächse, Olivenbäume oder Oleander, aber auch Orchideen, Sukkulenten und Kakteen. Woll- und Schildläuse sind sehr lästig und können sich schnell ausbreiten. Ist eine Pflanze befallen, sollte sie schnell von den anderen Topfpflanzen getrennt und behandelt werden, damit andere Gewächse nicht angesteckt werden.
Woll- und Schildläuse an Zimmerpflanzen loswerden
Läuse mechanisch entfernen
Sitzen die Schädlinge an verholzten Pflanzenteilen, können Sie die betroffenen Pflanzenteile vorsichtig abbürsten und wenn möglich die Blätter abwaschen. Ideal ist das Abbrausen in der Dusche oder Badewanne. Auch Töpfe und Stäbe sollten sorgfältig gereinigt werden. Brigitte Goss empfiehlt, die Erde komplett auszutauschen. Auch in der groben Erde von Orchideen können sich die Schädlinge verstecken - das Abbrausen allein reicht hier nicht aus.
Präparate gegen Läuse
Auch biologische Präparate mit Rapsöl, Orangenöl oder Paraffinöl aus dem Fachhandel haben sich gegen Schild- und Wollläuse bewährt. Testen Sie aber zuerst an einem Blatt, ob die Pflanze das Mittel gut verträgt und nicht mit welken Blättern oder Blattverfärbungen reagiert. Bis zu dreimal im Jahr kann im Abstand von sieben bis zehn Tagen die befallene Pflanze mit einem Rapsöl-Präparat gespritzt werden.
Paraffinöl-Präparate sollten nur zweimal im Jahr, im Abstand von mindestens zwei Wochen behandelt werden. Das Mittel muss alle Pflanzenteile erreichen, Sie sollten also Blätter, Stiele und Blüten von allen Seiten behandeln. Suchen Sie sich für die Behandlung einen schattigen Platz. Sonneneinstrahlung auf frisch behandelten Blättern kann zu Verbrennungen führen.
Bei starkem Schädlingsbefall rät Brigitte Goss zu fertigen Produkten aus dem Fachhandel. Diese seien sicherer als Mittel, die man selbst mischt, und hätten den Vorteil, dass sie auf Pflanzenverträglichkeit getestet sind. Bei einem leichten Befall kann alternativ Rapsöl mit Wasser und Spülmittel gemischt und angewendet werden. Diese Mischung hilft übrigens nicht nur gegen Läuse, sondern auch gegen Spinnmilben, die ebenso gern ihr Unwesen im Winterquartier oder Zimmergarten treiben.
Rezept 1: Mischung aus Rapsöl, Wasser und Spülmittel
- Rapsöl
- Wasser
- Spülmittel
Einen Teil Rapsöl mit vier Teilen Wasser und etwas Spülmittel mischen und die Pflanze einsprühen. Die Behandlung sollte nach etwa zehn Tagen wiederholt werden. Hinweis: Probieren Sie vorher lieber an einem Blatt aus, wie die Pflanzen reagiert. Einen Tag zwischen Probe und Anwendung abzuwarten, ist sinnvoll. Manche Pflanzen, vor allem Orchideen, könnten empfindlich darauf reagieren.
Auch die Behandlung mit Kaliseifenlösung und Spiritus hilft gegen Läuse. Bei starkem Befall werden die Pflanzen vollständig bespritzt und besonders befallene Pflanzenteile mit der Lösung abgewaschen oder eingepinselt.
Rezept 2: Kaliseifenlösung und Spiritus gegen Läuse
15-30 Gramm Kaliseife
1 Liter heißes Wasser
5 Milliliter Spiritus
Die Kaliseife in einem Liter heißem Wasser auflösen. Den Spiritus zugeben. Die abgekühlte Mischung auf die befallenen Pflanzenteile sprühen.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 11. Januar 2025 | 09:10 Uhr