Eine Zimmerpflanze wird besprüht 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min

Wollläuse breiten sich im Winter schnell auf Topfpflanzen aus. Mit diesem Hausmittel geht Gartenexpertin Brigitte Goss gegen die Schädlinge vor.

MDR Garten So 18.02.2024 08:30Uhr 01:26 min

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Hausmittel Schildläuse und Wollläuse: Die Schädlinge erkennen und bekämpfen

07. Januar 2025, 11:24 Uhr

Schild- und Wollläuse leben zuerst unauffällig im Verborgenen und man wundert sich, warum die Pflanzen nicht mehr gesund aussehen. Wer genau hinschaut, entdeckt ihre Spuren: Sie hinterlassen auf Blättern von Topfpflanzen oder auch am Pflanzgefäß klebrigen Ausscheidungen. Gartenexpertin Brigitte Goss erklärt, wie man die Läuse loswerden kann.

Eine Frau mit grüner Schürze steht in einem Garten vor einem Pfirsichbaum mit Früchten.
Bildrechte: MDR/Lisa-Marie Kaspar

Woll- und Schildläuse erkennen und bekämpfen

Woll- und Schildläuse kommen vor allem an holzigen Pflanzen und Pflanzenteilen vor. Dort tarnen sie sich meist gut, so dass ein genauer Blick wichtig ist. Klebrige Ausscheidungen auf dem Laub oder rund um die Topf- oder Kübelpflanze sind ein Hinweis auf Woll- oder Schildläuse. Sie sitzen auch gern in den Blattachseln.

Weiße Wolllaus sitzt in der Blattachsel einer Orchidee
Wollläuse sitzen gern in den Blattachseln von Pflanzen. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Beide Laus-Arten richten Schaden an, indem sie den Saft aus verschiedenen Pflanzenteilen saugen. Die Pflanzen reagieren darauf mit Wachstumsstörungen und Verkrüppelungen. Sie verbergen sich unter deckelartigen Schutzschilden und wolligen Ausscheidungen. Unter einem Schild oder einer Wachsschicht befinden sich auch die Eier der Schädlinge, gut geschützt wie in einer Kapsel.

Schädlinge im Winterquartier 18 min
Bildrechte: MDR/Nadine Witt/Daniela Dufft

Welche Pflanzen werden von Woll- und Schildläusen befallen?

Betroffen sind oft Kübelpflanzen wie Zitrusgewächse, Olivenbäume oder Oleander, aber auch Orchideen, Sukkulenten und Kakteen. Woll- und Schildläuse sind sehr lästig und können sich schnell ausbreiten. Ist eine Pflanze befallen, sollte sie schnell von den anderen Topfpflanzen getrennt und behandelt werden, damit andere Gewächse nicht angesteckt werden.

Woll- und Schildläuse an Zimmerpflanzen loswerden

Läuse mechanisch entfernen

Sitzen die Schädlinge an verholzten Pflanzenteilen, können Sie die betroffenen Pflanzenteile vorsichtig abbürsten und wenn möglich die Blätter abwaschen. Ideal ist das Abbrausen in der Dusche oder Badewanne. Auch Töpfe und Stäbe sollten sorgfältig gereinigt werden. Brigitte Goss empfiehlt, die Erde komplett auszutauschen. Auch in der groben Erde von Orchideen können sich die Schädlinge verstecken - das Abbrausen allein reicht hier nicht aus.

Kaktus wird mit Duschkopf abgebraust
Ein mit Wollläusen befallener Kaktus wird abgebraust. Bildrechte: MDR/Estha Taddigs

Präparate gegen Läuse

Auch biologische Präparate mit Rapsöl, Orangenöl oder Paraffinöl aus dem Fachhandel haben sich gegen Schild- und Wollläuse bewährt. Testen Sie aber zuerst an einem Blatt, ob die Pflanze das Mittel gut verträgt und nicht mit welken Blättern oder Blattverfärbungen reagiert. Bis zu dreimal im Jahr kann im Abstand von sieben bis zehn Tagen die befallene Pflanze mit einem Rapsöl-Präparat gespritzt werden.

Paraffinöl-Präparate sollten nur zweimal im Jahr, im Abstand von mindestens zwei Wochen behandelt werden. Das Mittel muss alle Pflanzenteile erreichen, Sie sollten also Blätter, Stiele und Blüten von allen Seiten behandeln. Suchen Sie sich für die Behandlung einen schattigen Platz. Sonneneinstrahlung auf frisch behandelten Blättern kann zu Verbrennungen führen.

Mehrere Schildläuse sitzen in der Blattachsel einer Zitruspflanze
Auch gegen Schildläuse helfen Präparate auf Rapsöl- oder Paraffinöl-Basis. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Bei starkem Schädlingsbefall rät Brigitte Goss zu fertigen Produkten aus dem Fachhandel. Diese seien sicherer als Mittel, die man selbst mischt, und hätten den Vorteil, dass sie auf Pflanzenverträglichkeit getestet sind. Bei einem leichten Befall kann alternativ Rapsöl mit Wasser und Spülmittel gemischt und angewendet werden. Diese Mischung hilft übrigens nicht nur gegen Läuse, sondern auch gegen Spinnmilben, die ebenso gern ihr Unwesen im Winterquartier oder Zimmergarten treiben.

Rezept 1: Mischung aus Rapsöl, Wasser und Spülmittel

  • Rapsöl
  • Wasser
  • Spülmittel

Einen Teil Rapsöl mit vier Teilen Wasser und etwas Spülmittel mischen und die Pflanze einsprühen. Die Behandlung sollte nach etwa zehn Tagen wiederholt werden. Hinweis: Probieren Sie vorher lieber an einem Blatt aus, wie die Pflanzen reagiert. Einen Tag zwischen Probe und Anwendung abzuwarten, ist sinnvoll. Manche Pflanzen, vor allem Orchideen, könnten empfindlich darauf reagieren.

Auch die Behandlung mit Kaliseifenlösung und Spiritus hilft gegen Läuse. Bei starkem Befall werden die Pflanzen vollständig bespritzt und besonders befallene Pflanzenteile mit der Lösung abgewaschen oder eingepinselt.

Spiritus-Flasche, Kernseife und Kaliseife auf einer Arbeitsplatte in einer Küche
Diese Hausmittel eignen sich für die Schädlingsbekämpfung: Spiritus, Kernseife und Kaliseife. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Rezept 2: Kaliseifenlösung und Spiritus gegen Läuse

15-30 Gramm Kaliseife
1 Liter heißes Wasser
5 Milliliter Spiritus

Die Kaliseife in einem Liter heißem Wasser auflösen. Den Spiritus zugeben. Die abgekühlte Mischung auf die befallenen Pflanzenteile sprühen.

Wolllaus auf einem Blatt  3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
3 min

Spinnmilben, Wollläuse und Co. machen unseren Zimmerpflanzen besonders im Winter das Leben schwer. Doch es gibt tierische Helfer, die die Pflanzenschädlinge mit großem Appetit verschlingen.

MDR FERNSEHEN So 07.02.2021 08:30Uhr 03:07 min

https://www.mdr.de/mdr-garten/pflegen/schaedlinge/pflanzen-schaedlinge-mit-nuetzlinge-bekaempfen-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 11. Januar 2025 | 09:10 Uhr