Exoten schützen Zitronenbaum und Co. - Zitruspflanzen überwintern
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17. November 2022, 15:21 Uhr
Wir lieben Zitruspflanzen, doch die Exoten reagieren empfindlich auf Frost. Deshalb gehören sie in ein helles Winterquartier und müssen richtig gepflegt werden. Aber welche Bedingungen sollte das Winterquartier erfüllen? In der kalten Jahreszeit scheitert es meist am richtigen Wässern, am Licht, an der richtigen Temperatur und der richtigen Erde.
Auch im Winter benötigen Zitrusgehölze viel Licht. Idealer Standort wären ein Gewächshaus oder ein kalter Wintergarten. Temperaturen zwischen fünf und sechs Grad sind in der kalten Jahreszeit optimal für Zitruspflanzen. Ist es wärmer, benötigen die Pflanzen auch dementsprechend mehr Licht. Unter Umständen lohnt es sich sogar, das Zitrusgewächs über den Winter zum Gärtner zu geben.
Ideale Überwinterungsbedingungen für Zitruspflanzen
Sind die Temperaturen niedrig, brauchen Zitruspflanzen ganz wenig Wasser. Einmal etwa alle zwei bis drei Wochen gießen reicht vollkommen aus. Es wird nicht empfohlen, ab und an immer ein wenig zu wässern. Gießen Sie lieber ein Mal richtig, so dass der Ballen nicht nass, aber feucht ist und lassen Sie anschließend die Pflanze ruhen. Der obere Bereich des Ballens kann problemlos richtig trocken sein. Im Wurzelbereich sollte der Ballen aber immer feucht sein. Vermeiden Sie Staunässe, aber lassen Sie keine Ballentrockenheit zu. Stehen die Pflanzen wärmer, müssen Sie natürlich auch mehr gegossen werden. Verwenden Sie idealerweise handwarmes und kalkarmes Wasser - oder im Winter getauten Schnee.
Blattverfärbungen sind Indiz für mangelnde Pflege oder falsche Erde
Gelbe Verfärbungen oder Aufhellungen an den Blättern der Zitruspflanzen sind meist ein Indiz für mangelnde Pflege oder dafür, dass die falsche Erde verwendet wurde.
Im Fachhandel ist entsprechende Erde für die Kultivierung von Zitrusgehölzen erhältlich. Die Kübelpflanzen bevorzugen Pflanzerde mit leicht saurem pH-Wert (5), mit Ton- und Lehmanteilen und Humusstoffen. Um dem Nährstoffmangel, der durch falsche Erde verursacht worden ist, kurzfristig entgegenzuwirken, kann man die Pflanze düngen - idealerweise über die Blattdüngung. Dennoch sollte man zusätzlich zur Spezialerde greifen und noch in der Ruhezeit - also im Winterquartier - umtopfen. Entfernen Sie dazu grob die alte Erde und Wurzelverfilzungen, achten Sie aber darauf, dass der Wurzelballen nicht komplett zerfällt. Wichtig: Drainage-Schicht, zum Beispiel aus Kieselsteinen, im Topf nicht vergessen, um Staunässe zu vermeiden. Außerdem darf das Gehölz nicht tiefer gepflanzt werden, als es vorher war.
Bei Nährstoffmangel die Blätter düngen
Mit einer Blattdüngung stellen Sie der Pflanze auch dann Nährstoffe zur Verfügung, wenn die Nährstoffaufnahme im Boden behindert wird. Die Blattdüngung ist besonders schnell wirksam, kann aber bei unsachgemäßer Anwendung zu Blattschäden führen. Verwenden Sie handelsüblichen Flüssigdünger mit Spurennährstoffen und geben Sie etwa dreimal mehr Wasser dazu als auf der Packung angegeben. Besprühen Sie die Zitrusblätter von unten, weil sich dort die Spaltöffnung befindet, aber höchstens einmal pro Woche und nie bei Sonnenschein. Generell sollte man erst im März oder April anfangen, seine Zitruspflanzen zu düngen. Werden die Gewächse aber bei etwas zu milden 10 bis 15 Grad Zimmertemperatur überwintert, kann durchaus im Januar schon gedüngt werden.
Zitrusbäume nicht unterpflanzen
Gern werden Zitrusgehölze im Kübel mit einer Unterbepflanzung ergänzt. Diese Unterkultur raubt der Zitruspflanze aber wichtige Nährstoffe. Düngen Sie deshalb effektiv und kräftig, damit beide Pflanzen ausreichend Dünger bekommen und mit Nährstoffen versorgt werden. Optimaler ist es, auf eine entsprechende Unterbepflanzung zu verzichten.
Quelle: Als Gesprächgast zum Thema "Zitrusfrüchte: Was die Pflanzen im Winter brauchen" stand uns Jürgen Meister zur Verfügung. Als Gärtnermeister des Erfurter egaparks wacht er über mehrere hundert Kübelpflanzen.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 20. November 2022 | 08:30 Uhr