Frisch zum Verbrauch Kräuter aus dem Supermarkt retten
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16. März 2023, 10:10 Uhr
Kräutertöpfe mit Petersilie, Basilikum oder Schnittlauch aus dem Supermarkt sorgen für frisches Grün - insbesondere in der kalten Jahreszeit. Doch kaum ist man Zuhause, fangen die Pflanzen schnell an zu mickern. MDR Garten-Expertin Brigitte Goss erklärt, woran das liegen kann und was Sie dagegen tun können.
Egal ob Petersilie, Basilikum, Dill oder Schnittlauch: Oft hat man nicht lange Freude an den Kräutertöpfen aus dem Supermarkt. Besonders auffällig ist der Schaden bei Basilikum, bei dem die Blätter innerhalb weniger Tage eintrocknen und welken, kaum hat man es auf der Fensterbank.
Das sind die Ursachen für welke Kräuter:
- Die Kräuter wurden bei zu niedrigen Temperaturen transportiert.
- Die Kräuter waren zu lange in der Verpackung, so dass sie unter Lichtmangel leiden. Vom Gewächshaus bis zum heimischen Küchenfenster sollten nicht mehr als drei bis vier Tage vergehen.
- In der Verpackung war die Luftfeuchte zu hoch, dadurch fangen die Kräuter schnell an zu faulen.
- Die Pflanzenwurzeln standen zu lange im Gießwasser.
- Die Kräuter standen zu trocken.
- Die Kräuter wurden zu dicht ausgesät, so dass sie sich in der Entwicklung sehr stark behindern und sich gegenseitig das Licht wegnehmen. Dadurch werden sie krankheitsanfällig und leiden unter Stängelgrundfäule. Davon betroffene Pflanzen sind kaum mehr zu retten.
- Trauermückenlarven im Topf fressen an den Wurzeln und schädigen sie so stark, dass die Pflanzen eingehen. Erschwerend kommt hinzu, dass man die Larven nicht sehen kann.
Das können Sie gegen welkende Kräutertöpfe tun:
- Transportieren Sie die Kräuter an kalten, frostigen Tagen in einem dicken Karton und bringen Sie sie so schnell wie möglich ins Warme.
- Nehmen Sie die Kräuter sofort aus der Verpackung und stellen Sie sie an einen hellen Platz. Für Basilikum idealerweise einen Standort bei über 16 Grad Celsius, tiefere Temperaturen verträgt das Kraut nur schlecht. Petersilie, Schnittlauch und andere Kräuter können etwas kühler stehen.
- Nehmen Sie die dicht gesäten Kräuter aus dem Topf, legen Sie die Pflanzen auf eine feste Unterlage und teilen Sie den Wurzelballen vorsichtig in drei Teile und pflanzen Sie die Kräuter in getrennten Töpfen wieder ein. So haben die Pflanzen genügend Platz zum Wachsen.
- Entfernen Sie kranke Pflanzenteile.
- Stecken Sie Gelbtafeln in einen Kräutertopf und beobachten Sie, ob daran Trauermücken festkleben. Bei sehr starkem Befall mit Trauermücken sollten Sie die Töpfe im Haus mit Nützlingen (Nematoden) bekämpfen.
- Gießen Sie die Kräuter regelmäßig und kontrollieren Sie den Topfballen. Er sollte sich immer leicht feucht anfühlen.
- Düngen brauchen Sie die Kräuter in den ersten Wochen nicht.
So werden Küchenkräuter richtig geerntet:
- Schnittlauch: Schneiden Sie immer ein Bündel etwa zwei Zentimeter über der Erdoberfläche ab.
- Basilikum und Salbei: Ernten Sie immer die Triebspitzen und lassen Sie dabei einige Blattachseln stehen, so dass die Pflanzen dort wieder austreiben können.
- Petersilie und Dill: Nehmen Sie immer die älteren Blätter und lassen sie die Triebmitte stehen.
So versorgt Sie ein Kräutertopf über viele Monate
Die Kräuter mitsamt Ballen vorsichtig aus dem schräg gehaltenen Topf ziehen und auf eine Arbeitsfläche legen.
Mit den Fingern vorsichtig den Ballen teilen. Dabei müssen die eng wachsenden Pflanzen entfitzt werden. Sind sie stark verfilzt, wird der Ballen in mehrere kleine Tuffs geteilt.
Noch besser sind einzelne Pflanzen. Die Wurzeln dürfen beim Teilen und Umpflanzen nicht verletzt werden.
In einem neuen Topf mit frischer Erde werden die einzelnen Pflänzchen mit einigen Zentimetern Abstand eingepflanzt.
MDR (dgr,anz)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 19. März 2023 | 08:30 Uhr