Nährstoffe für Pflanzen gewinnen Wurmkiste: So wird dank Kompostwürmern aus Küchenabfällen Bio-Dünger
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08. März 2023, 10:41 Uhr
Wurmkisten mit fleißigen Kompostwürmern können ganzjährig angelegt werden, um für eigenen Bio-Dünger zu sorgen. Alles, was Sie dafür wissen müssen, und welche Vorteile eine eigene Wurmfarm gegenüber dem 'normalen' Kompost im Garten hat, erfahren Sie hier.
- Eine Wurmkiste besteht aus mehreren miteinander verbundenen Behältern, zwischen denen die Würmer hin und her wandern können.
- In der Kiste verwandeln Kompostwürmer Küchenabfälle in wertvollen Dünger.
- Neben den Abfällen gehört Pappe in die Wurmkiste.
Was sind die Vorteile von Wurmkisten im Vergleich zum herkömmlichen Kompost?
Mit einer Wurmkiste können auf kleinem Raum Küchenabfälle in wertvollen Biodünger verwandelt werden. Sie ist damit kleiner als ein herkömmlicher Kompost. Außerdem ist Wurm-Humus reichhaltiger als 'normaler' Kompost. Er enthält die fünf- bis siebenfache Düngewirkung. Wurmkompost kann tiefer eingearbeitet werden als Kompost. Kompost kann nur oberflächlich eingesetzt werden, da die Lebewesen in ihm Luft benötigen.
Wie sollte eine Wurmkiste aufgebaut sein?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Wurmfarm anzulegen. Am einfachsten ist die horizontale Zwei-Kammer-Variante. Allerdings ist auch eine Turmstruktur möglich. Die Kiste kann aus Kunststoff oder Holz sein. Sie sollte unbedingt luftdurchlässig sein. Weil die Würmer kein Licht mögen, sollten die Behälter einen Deckel haben. Die einzelnen Behälter sollten 30 bis 60 Zentimeter hoch sein. Die Trennwand zwischen den Behältern sollte Löcher haben, damit die Würmer hin und her wandern können.
Was für Würmer brauche ich für meine Wurmkiste?
In der Wurmkiste fühlen sich Kompostwürmer (Eisenia fetida) wohl. Im Gegensatz zu Regenwürmern ( arbeiten sie sich horizontal durch die Erde. Das ist für eine solche Kiste von Vorteil. Kompostwürmer leben nicht allein. Mit ihnen sind Bakterien, Pilze und andere Bodenlebewesen an den Umsetzungsprozessen beteiligt.
Wo bekomme ich Kompostwürmer her?
Bitten Sie am besten jemanden, der einen Kompost hat, um etwas davon. Verwenden Sie idealerweise Kompost aus zwei verschiedenen Gärten und mischen Sie ihn durch. Denn: In jedem Garten wohnen andere Tierchen. Das kann für Ihre Wurmkiste nur gut sein. Sie können aber auch Würmer bei spezialisierten Versendern bestellen.
Wie befülle ich meine Wurmkiste zu Beginn?
Kleiden Sie zunächst die Wände mit unbehandeltem Karton aus. Geben Sie nun ein bis zwei Handvoll Kompostwürmer, etwas Rohkost, ein paar Pferdeäpfel und eingeweichten Karton (z.B. Eierkartons) in die Kiste. Überfordern Sie Ihre Würmer zu Beginn nicht und verwenden Sie anfangs nicht zu viel organische Materialien. Halten Sie die Wurmfarm feucht. Sorgen Sie aber auch dafür, dass überschüssiges Wasser abfließen kann oder gießen Sie es ggf. selber ab.
Darf das, was auf den Kompost darf, auch in meine Wurmkiste?
Jein. Einige Materialien, die auf den Kompost dürfen, können auch in die Wurmkiste - aber nicht alle.
Das darf rein | Das darf nicht rein |
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Papier und Karton (bis zu 20%) | Öl |
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Gesteinsmehl |
Wo kann die Wurmkiste stehen?
Wurmkisten sollten idealerweise draußen im Schatten stehen. Allerdings dürfen die Würmer im Winter nicht erfrieren. Daher sollte die Wurmkiste bei unter fünf Grad Celsius vor Kälte geschützt werden. Stellen Sie sie dafür z.B. in eine Garage oder den Keller. Wurmkisten sollten nicht in Wohnräumen gelagert werden.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 12. März 2023 | 08:30 Uhr