Gesteinsmehl wird in einen Eimer mit Pflanzenjauche gegeben
Pflanzenjauche und Gesteinsmehl - perfekt für Gemüse und Blumen. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Diese fünf Dünger können Sie selbst herstellen

02. April 2025, 10:34 Uhr

Kompost ist der Klassiker unter den selbstgemachten Düngern. Aber auch Bokashi, Kaffeesatz und Wurmkiste liefern Nährstoffe für Zimmerpflanzen und Garten.

1. Dünger aus Küchenabfällen dank Bokashi-Eimer

Ein Bokashi-Eimer lässt sich einfach in der Küche oder auf dem Balkon aufstellen. Damit produzieren Sie aus Ihren Küchenabfällen einen hochkonzentrierten Flüssigdünger, den sie stark verdünnt für Zimmer-, Balkon- und Gartenpflanzen einsetzen können. Der Bokashi-Kompost kann ebenfalls im Garten verwendet werden.

Bildergalerie Mit dem Bokashi-Eimer aus Küchenabfällen Dünger machen

Flüssiger Dünger und nährstoffreicher Kompost aus Küchenabfällen: Der Bokashi-Eimer sorgt für beides. Küchenabfälle werden darin mit Hilfe von Mikoroorganismen innerhalb weniger Wochen zersetzt. Wir zeigen, wie's geht.

Auf einer umgedrehten Zink-Wanne in einem Kleingarten stehen ein grauer Bokashi-Komposteimer mit grünem Deckel und aufgeklebten Blüten, eine Schüssel mit Küchenabfällen, eine dunkle Sprühflasche, ein Schraubglas, ein Plastikgerät zum Andrücken des Komposts im Bokashi-Eimer und eine Tüte aus Kunststoff mit der Aufschrift Bokashi-Ferment
Um aus Küchenabfällen Dünger und Kompost zu gewinnen, können Sie einen Bokashi-Eimer verwenden. Er spart Platz und eignet sich daher auch für den Balkon. Der Deckel schließt den Eimer luftdicht ab. So wird auch dafür gesorgt, dass der Bokashi keinen unangenehmen Geruch verströmt. Unten kann die nährstoffreiche Flüssigkeit entnommen werden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Auf einer umgedrehten Zink-Wanne in einem Kleingarten stehen ein grauer Bokashi-Komposteimer mit grünem Deckel und aufgeklebten Blüten, eine Schüssel mit Küchenabfällen, eine dunkle Sprühflasche, ein Schraubglas, ein Plastikgerät zum Andrücken des Komposts im Bokashi-Eimer und eine Tüte aus Kunststoff mit der Aufschrift Bokashi-Ferment
Um aus Küchenabfällen Dünger und Kompost zu gewinnen, können Sie einen Bokashi-Eimer verwenden. Er spart Platz und eignet sich daher auch für den Balkon. Der Deckel schließt den Eimer luftdicht ab. So wird auch dafür gesorgt, dass der Bokashi keinen unangenehmen Geruch verströmt. Unten kann die nährstoffreiche Flüssigkeit entnommen werden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Eine Hand drückt mit einem Spatel aus schwarzem Kunststoff die Küchenabfälle in einem grauen Bokashi-Komposteimer fest
Geben Sie organische Küchenabfälle, das heißt Schalen von Obst und Gemüse, Kaffeesatz oder Tee mit Filter und Speisereste ohne Knochen oder Gräten, in den Bokashi-Eimer. Zerkleinern Sie die Abfälle, um die Zersetzung zu erleichtern. Sie können auch Schnittblumen, Eierschalen und Reste von Pflanzen hineingeben, sofern diese nicht von Krankheiten oder Schädlingen befallen sind. Wichtig: Achten Sie auf eine gute Mischung unterschiedlicher Abfälle, schneiden Sie diese möglichst klein und drücken Sie sie ordentlich fest. Dazu gibt es eine Kelle, die bei manchen Herstellern mit dem Eimer geliefert wird. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Eine Hand sprüht mit einer dunklen Sprühflasche Wasser in einen grauen Bokashi-Komposteimer
Jedes Mal, wenn neue Küchenabfälle im Sammelbehälter landen, müssen sie mit "Effektiven Mikroorganismen" (EM) besprüht werden. Diese flüssige Mischung enthält Bakterien und Pilze, die bei der Fermentierung der Abfälle helfen und zum gesunden Wachstum von Pflanzen beitragen sollen. EM gibt es im Gartenhandel. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Eine Hand verteilt eine braune, krümelige Masse, das sogenannte Bokashi-Ferment, über einem grauen Bokashi-Komposteimer
Anschließend wird noch Bokashi-Ferment, das ebenfalls Effektive Mikororganismen enthält, in den Eimer gestreut. Es ist allerdings nicht nötig, beides gleichzeitig zu verwenden (flüssige EM und Ferment) - Sie können sich für eine Lösung entscheiden. Es kommt darauf an, ob eher trockene oder sehr feuchte Abfälle bei Ihnen in den Eimer wandern. Verwenden Sie dann entweder die EM-Flüssigkeit zum Besprühen oder trockenes Ferment, um überschüssige Feuchtigkeit aufzunehmen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Hände drücken einen Müllbeutel mit Sand darin auf den Inhalt eines gefüllten grauen Bokashi-Komposteimers
Ein mit Sand gefüllter Müllbeutel als abschließende Schicht drückt die Abfälle im Bokashi-Eimer zusammen und sorgt für einen luftdichten Abschluss. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Zwei Hände befestigen den flachen, hellgrünen Deckel auf einem gefüllten grauen Bokashi-Komposteimer
Öffnen Sie den Bokashi-Eimer nur selten, so lange er noch befüllt wird, um die chemischen Prozesse im Inneren so wenig wie möglich zu stören. Sie können zum Beispiel den Küchenabfall sammeln und alle zwei bis drei Tage in den Bokashi-Eimer geben, bis dieser voll ist. Verschließen Sie den Behälter stets gut und lassen ihn drei Wochen bei Zimmertemperatur stehen, wenn er voll ist. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Aus einer Öffnung mit einer Art Zapfhahn am unteren Teil eines Bokashi-Komposteimers läuft violette Flüssigkeit in einen Becher aus Kunststoff
Der Sickersaft muss alle zwei bis drei Tage abgelassen werden. Sie können ihn verdünnt als Dünger verwenden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
MDR Garten-Redakteur und Kleingärtner Jörg Heiß hockt neben einer grünen Gießkanne in seinem Kleingarten auf einer Rasenfläche und hält einen kleinen Becher aus Kunststoff mit einer violetten Flüssigkeit darin in der linken Hand, während er mit der rechten Hand auf die 10-Liter-Markierung am oberen Rand der Gießkanne zeigt
Um mit der Flüssigkeit zu düngen, verwenden Sie ein Mischverhältnis von 1:100. Sie können zum Beispiel 10 Milliliter Sickersaft aus dem Bokashi-Eimer auf einen Liter Wasser geben und als Dünger nutzen. Den Bokashi-Kompost selbst können Sie als Kompostbeschleuniger im Garten verwenden oder direkt in die Erde einarbeiten - jedoch nicht zu nahe bei Pflanzen, sondern in erster Linie zur Verbesserung des Bodens. Bevor Sie den Bokashi-Eimer erneut befüllen, sollten Sie ihn gründlich reinigen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
MDR Garten-Redakteur Jörg Heiß hockt in seinem Kleingarten neben einer Gießkanne und hält eine braune Flasche mit einer Flüssigkeit, in der verschiedene Bakterien und Pilze enthalten sind,
Effektive Mikoroorganismen können übrigens auch als Kompostbeschleuniger für den herkömmlichen Komposthaufen im Garten verwendet werden. Oder Sie nutzen ein Hausmittel: Aus Zucker, Hefe und Wasser kann ebenfalls flüssiger Kompostbeschleuniger gemischt werden. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
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Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 09. September 2023 | 09:00 Uhr

Diana Fritzsche-Grimmig im Gespräch mit Brigitte Goss 4 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
4 min

Die Fermentation im Bokashi-Eimer ist eine aus Japan stammende Technik wie aus Küchenabfällen wertvoller Dünger gewonnen werden kann. Wir erklären, was dabei zu beachten ist.

MDR FERNSEHEN So 07.03.2021 08:30Uhr 03:31 min

https://www.mdr.de/mdr-garten/pflegen/bokashi-eimer-richtig-benutzen-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

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2. Stellen Sie eine Wurmkiste auf

Auch eine Wurmkiste benötigt nur wenig Platz, Sie können sie entweder auf dem Balkon (im Schatten), im Keller oder in der Garage aufstellen. Bei Temperaturen unter fünf Grad erfrieren die Würmer allerdings. Füttern Sie die Kompostwürmer mit ungesalzenen Küchenabfällen. Die Gliedertierchen verwandeln sie schnell in feinen Humus. Neben dem Gartengewinn ist eine Wurmkiste auch ein faszinierendes Naturprojekt für Kinder.

3. Stellen Sie Pflanzenjauche aus Wildkräutern her

In vielen Wildkräutern wie Brennnessel, Ackerschachtelhalm oder Löwenzahn steckt genug Kraft, um auch andere Pflanzen zu stärken. Eine Pflanzenjauche anzusetzen ist einfach, dauert aber etwa 14 Tage. Der unangenehme Geruch lässt sich durch die Zugabe von Gesteinsmehl lindern.

4. Kaffeesatz als Dünger verwenden

Werfen Sie Ihren Kaffeesatz nicht weg! Er enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Stickstoff und wird auch von Regen- und Kompostwürmern sehr geschätzt. Sie können ihn abgekühlt und getrocknet gut für Beet, Balkonkasten und Zimmerpflanzen verwenden. Arbeiten Sie ihn leicht in die Erde ein. Auch gegen bestimmte Schnecken soll er abschreckend wirken. Kaffeesatz kann allerdings den pH-Wert des Bodens senken und eignet sich daher besonders für Pflanzen, die sauren Boden schätzen, sowie für viele beliebte Zimmerpflanzen.

5. Füttern Sie Regenwürmer direkt im Beet

Lassen Sie doch einfach die Regenwürmer für sich arbeiten. Sie produzieren Humus direkt auf dem Beet. Damit die fleißigen Erdbewohner sich wohl fühlen, können Sie zum Beispiel ungekochte Gemüseschalen und abgeschnittenes Gemüsegrün direkt aufs Beet legen, statt es zum Kompost zu tragen. Generell kommt Mulchen mit Stroh, Grasschnitt oder Holzstückchen nicht nur den Pflanzen, sondern auch den Bodenlebewesen zu Gute.

Eine andere Möglichkeit ist das sogenannte Schlüssellochbeet. Dabei wird auf einem Hochbeet eine kleine Vertiefung für Kompost angelegt, aus welcher sich die Pflanzen direkt ihre Nährstoffe ziehen können. Ganz gezielt werden die Würmer mit einer Wurmröhre angelockt, die im Beet eingegraben und regelmäßig mit pflanzlichen Küchenabfällen befüllt wird.

Schlüssellochbeet 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Quellen: Brigitte Goss, MDR Garten (anz, dgr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 05. April 2025 | 09:10 Uhr