Wasser sparen Ein Staudenbeet mit Sand mulchen?
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27. August 2024, 09:38 Uhr
Mulchen mit Gras und Stroh - das kennt inzwischen fast jeder. Doch es geht auch mit Sand! Die Gärtner Till Hofmann und Fine Molz sind Experten erklären, wie das funktioniert. Mit der richtigen Pflanzenauswahl spart es Wasser und Pflegeaufwand.
Für welche Pflanzen eignet sich Sand als Mulchmaterial?
Je nach Pflanzenart sind unterschiedliche Arten von Mulch sinnvoll. Soll es üppig blühen und grünen, ist organischer Mulch gefragt, sagt Staudengärtner Till Hofmann. "Besonders wenn eine Pflanze viele Blätter ausbildet, eignet sich organischer Mulch." Aber auch für Gemüse oder Pflanzen, die im Wald Zuhause sind, ist das Mulchen mit Grünschnitt oder Rinde besser für das Wachstum der Pflanzen, da so zusätzlich wichtige Nährstoffe in den Boden gelangen.
Grundsätzlich kann Sand als Mulch für alle Pflanzen funktionieren, sagt Staudengärtnerin Fine Molz. Doch das ist nicht sinnvoll. Sand ist vor allem für Pflanzen geeignet, die auf trockenen, mageren Standorten wachsen. Möchtest du ein Beet mit Steppenpflanzen anlegen, eignet sich deshalb Sand oder Schotter besonders gut.
Diese heimischen Stauden passen in ein Sandbeet mit einem sonnigen, mageren Standort:
- Salbei
- Bergminze
- Rispen-Flockenblume
- Färber-Hundskamille
- Kugel-Lauch
- Taubenkropf-Leimkraut
- Feld-Mannstreu
- Gewöhnlicher Natternkopf
- Aufrechter Ziest
Außerdem fühlen sich verschiedene Gräser im Sandbeet wohl. Auch Blumenzwiebeln können in ein Sandbeet gepflanzt werden. Hier ist wichtig, dass die Zwiebeln komplett im Mutterboden eingegraben werden, und nicht wie die Stauden im Sand.
Warum Sand zum Mulchen?
Der Sand dient als Bodenschutzschicht. Durch die Körnung des Sandes trocknet die Oberfläche zwar schnell aus, aber weiter unten bleibt es aber lange feucht.
Viele Präriepflanzen mögen außerdem einen mageren, durchlässigen Boden. Der ist in unseren Breitengraden nur selten zu finden. Daher wachsen sie besonders gut, wenn sie die Wahl haben und ihre Wurzeln in die durchlässige Sandschicht wachsen lassen können.
Auch in Gebieten, in denen der Boden bereits von sich aus sehr sandig ist, kann eine zusätzliche Mulchschicht helfen. "Die Mulchschicht dient ja als Schutz für die Wurzeln, als Puffer sozusagen. So können die Pflanzen entspannt loswachsen." sagt, Staudengärtnerin Fine Molz
Welcher Sand eignet sich als Mulchmaterial?
Experte Till Hofmann empfiehlt, den Sand zu nehmen, der vor Ort zu bekommen ist. Wichtig: Der Sann sollte nicht zu fein sein, damit er nicht wegfliegt und die Wurzeln der Pflanzen halt finden können. "Feiner Sand sackt schneller zusammen und die Optik spielt natürlich auch eine Rolle", sagt der Staudengärtner. Funktionieren tut es aber mit jedem Sand.
Wie wird die Mulchschicht aufgetragen?
Anders als bei organischem Dünger werden die Pflanzen am besten in die mindestens 20 Zentimeter hohe Sandschicht gesetzt. Dabei sollten die Stauden möglichst tief gepflanzt werden, so dass Wurzeln sowohl in den Mutterboden als auch in den Sand wachsen können.
Wie werden die Pflanzen eingepflanzt?
Anders als bei organischem Dünger wird bei einem Sandbeet zunächst die Mulchschicht aufgetragen und die Pflanzen dann in den Sand gesetzt. Die Pflanzen werden beim Pflanzen direkt auf dem Mutterboden aufgesetzt. "Die Pflanzen sollen unbedingt im Boden ankommen, da wo sie dann ihre Wurzeln ausbreiten und in die Tiefe wachsen lassen können. Der Sand oben drauf hilft ihnen nur, dass sie das entspannter machen können", sagt Staudengärtnerin Fine Molz.
Wie viel Pflege braucht ein Sand-Beet?
Ein Sand-Beet ist sehr pflegeleicht. Hier ist kaum bis gar kein Gießen notwendig. Ungewollte Wildkräuter, die bei Sand als Mulch nur selten vorkommen, lassen sich viel leichter aus der Sandschicht ziehen, als aus dem festen Mutterboden.
Sand ist ein begrenzter Rohstoff - ist die Verwendung vertretbar?
Durch die Verwendung von Mulchmaterialien wird viel Wasser gespart. Trotzdem gehört Sand zu den Rohstoffen, die knapp sind. Er sollte nur für Beete und Pflanzen verwendet werden, die sonst hier nicht wachsen würden. Die Redaktion von MDR WISSEN hat gecheckt, ob Sand wirklich rar ist oder nicht.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 25. August 2024 | 08:30 Uhr