Die Rakotzbrücke im herbstlichen Azaleen- und Rhododendren-Park in Kromlau im Landkreis Görlitz nahe der Landesgrenze zu Brandenburg.
Kultur genießen können Sie zum Beispiel in Görlitz mit einem Ausflug in die Natur zur Rakotzbrücke von Kromlau. Bildrechte: picture alliance/dpa | Patrick Pleul

Kultur entdecken Sachsen im Herbst: 21 schöne Ausflugsziele

16. Oktober 2024, 15:44 Uhr

"Warum in die Ferne schweifen?", fragte schon Goethe. Entdecken Sie doch einmal die eigene Heimat neu. Wir haben für Sie die schönsten Ausflugsziele in ganz Sachsen gesammelt, die Sie allein oder mit der Familie, bei Herbstsonne, Regen oder indoor genießen können: von Kunst und Kultur in Dresden, Leipzig oder Chemnitz bis hin zu weniger bekannten Orten fernab der Touristenströme. Das sind unsere Tipps:

Orte mit Burgen und Schlössern

Meißen: Albrechtsburg, Porzellanmanufaktur, sächsischer Wein

Die große Kreisstadt nordwestlich von Dresden gehört zu den schönsten im Freistaat und ist ideal geeignet, um dort einen erlebnisreichen Urlaubstag zu verbringen. Ob historische Altstadt, die prächtige Albrechtsburg mit dem Dom oder die berühmte Porzellanmanufaktur – überall gibt es viel zu entdecken. Wer mag, kann den Besuch mit einem Abstecher ins romantische Weindorf Diesbar-Seußlitz verbinden, mit seinem bekannten Weinberghäuschen und vielen Möglichkeiten zum Spazieren, Wandern, Radfahren und natürlich Wein genießen mit Blick auf die Elbe.

Weinberg im herbst, dahinter die Stadt Meißen
Die Albrechtsburg in Meißen ist das älteste Schloss Deutschlands. Bildrechte: PantherMedia / Liane Matrisch

Westsachsen: Burg Gnandstein

Die Burg Gnandstein ist eine Ritterburg wie in einem Kindheitstraum. Sie befindet sich inmitten des sanft hügeligen Kohrener Landes, auf halber Strecke zwischen Leipzig und Chemnitz. Es ist die besterhaltene, romanische Wehranlage Sachsens. Innen beeindrucken der große Rittersaal, eine Kapelle mit drei spätgotischen Flügelaltären in der Tradition des berühmten Tilman Riemenschneider und das Burgmuseum. Hier gibt es Einblicke, wie auf Gnandstein gewohnt und gelebt wurde. Sehenswert sind zudem die Schätze der Sammlung Groß: sakrale Plastiken, Gemälde, Meissener Porzellan und Schmuck aus dem 14. bis 20. Jahrhundert. Wenn die Zeit reicht, lohnt ein Stopp im verträumten Kohren-Salis mit seiner reichen Töpfertradition.

Die Burg Gnandstein hat einen hohen Turm mit Zinnen, daneben die Wohngebäude mit gelben Wänden und roten Dächern.
Die Burg Gnandstein bei Frohburg ist eine typische Ritterburg und lohnt einen Ausflug mit der ganzen Familie. Bildrechte: imago images/Shotshop

Mittelsachsen: Burg Kriebstein

Eindrucksvoll erhebt sich die Burg Kriebstein auf hohen Felsen über einer Flussschleife der Zschopau. Trotz ihrer mittlerweile über 600 Jahre ist sie vollständig erhalten und gilt als Sachsens schönste Ritterburg. Direkt im Städtedreieck Leipzig-Chemnitz-Dresden gelegen, ist Burg Kriebstein für einen Tagesausflug gut erreichbar. Besucher*innen können hier auf Zeitreise ins Mittelalter gehen. Interessant ist vor allem der riesige Wohnturm aus der Zeit um 1399, der sich vom Keller der Burg bis in das historisch erhaltene Dachgeschoss erstreckt. Ein Highlight ist das "Kriebsteinzimmer", eine außergewöhnlich gut erhaltene, farbig gefasste Bohlenstube aus dem frühen 15. Jahrhundert.

Burg Kriebstein und den Fluss Zschopau und die Wälder im Abendlicht
Die Burg Kriebstein ist ein beliebtes Fotomotiv und gilt als Sachsens schönste Ritterburg. Bildrechte: IMAGO/imagebroker

Nordsachsen: Schloss Hartenfels in Torgau

Das imposante Schloss Hartenfels in Torgau gilt heute als das größte erhaltene Schloss der Frührenaissance in Deutschland. Architektonisches Highlight ist der Große Wendelstein im Schlosshof, eine Treppe, die sich ohne stützenden Mittelpfeiler trägt und damit die ideale Kulisse für den DEFA-Märchenfilm "Dornröschen" bot, der 1970 hier gedreht wurde. Bekannt ist das Schloss aber vor allem als Ort der Reformation. Immer wieder gibt es bemerkenswerte Ausstellungen und Veranstaltungen. Die in das Schloss integrierte Kapelle war der erste nach protestantischen Grundsätzen errichtete Kirchenbau und wurde von Luther 1544 selbst geweiht. Und eine weitere Besonderheit ist: Im Schlossgraben gibt es heute noch Braunbären.

Schloss Hartenfels: ein Schloss mit weißer Fassade und rotem Dach, zum Eingang führt eine Brücke mit Rundbögen
Schloss Hartenfels in Torgau hat nicht nur eine bemerkenswerte Geschichte, sondern auch Architektur. Bildrechte: imago images/VIADATA

Sächsische Schweiz: Festung Königstein

Der Nationalpark Sächsische Schweiz beeindruckt mit außergewöhnlichen Felsformationen – im Morgennebel oder von der Abendsonne beschienen, fühlt man sich mitunter in die Welt eines Fantasyfilms versetzt. Nicht umsonst wurde Caspar David Friedrich hier zu Gemälden wie "Der Wanderer über dem Nebelmeer" und "Zwei Männer in Betrachtung des Mondes" inspiriert. Neben herrlichen Wandertouren, u.a. auf dem Malerweg, gibt es viele Sehenswürdigkeiten zu entdecken.

Mauer der Festung Königsstein mit Türmchen - darunter Nebel im Elbtal
Die Sächsische Schweiz inspirierte viele Künstler: u.a. auch Johann Alexander Thiele, Johann Carl August Richter und Robert Sterl Bildrechte: picture-alliance / ZB | Matthias Hiekel

Die Basteibrücke und die Festung Königstein sind wohl die bekanntesten. Königstein ist eine der größten Bergfestungen Europas. Im Inneren kann man Interessantes über die 800-jährige wechselvolle Geschichte der Festung erfahren und auf dem Felsplateau mehr als 50 Festungsbauwerke erkunden. – Nicht verpassen in der Sächsischen Schweiz sollte man zudem eine Fahrt auf einem historischen Elbdampfer und einen Besuch in der Felsenbühne Rathen.

Festung Königstein
Von der Festung Königstein bieten sich herrliche Ausblicke auf das Elbtal und den Lilienstein Bildrechte: Festung Königstein

Orte mit spannenden Museen

Erzgebirge: Manufaktur der Träume in Annaberg-Buchholz

Wer nach Annaberg-Buchholz fährt, sieht schon aus der Ferne die St. Annenkirche, eine der bedeutendsten spätgotischen Hallenkirchen Deutschlands aus dem Jahr 1519. Ganz in der Nähe, in Annabergs sehenswerter Altstadt, befindet sich die "Manufaktur der Träume". Tatsächlich entführt dieses Museum die Besucher in eine wunderbare Traumwelt aus Holzspielzeug, Bergbau-Figuren und erzgebirgischer Weihnacht. Die "Manufaktur der Träume" lohnt sich für Familien, die Exponate sind für Kinder spannend in Szene gesetzt und können mit einem "Detektivblatt" erkundet werden. Einzelne Werkstücke dürfen auch berührt und das Holz der Schnitzkunst ertastet werden. Der Museumsbalkon bietet eine fantastische Aussicht auf die Stadt.

"Manufaktur der Träume": ein Museumsraum mit Holzkunst, darunter auch eine Pyramide
Die "Manufaktur der Träume" in Annaberg zeigt Volkskunst aus dem Erzgebirge und lässt nicht nur Kinder staunen. Bildrechte: MDR/Mandy Schalast-Peitz

Dresden: Deutsches Hygiene Museum

Dresden verbinden viele vor allem mit barockem Glanz, doch genauso lohnt es, die moderne Seite der Stadt zu erkunden. Dazu gehört ohne Zweifel das Deutsche Hygiene Museum mit seinem innovativen Konzept, das den Museumsbesuch zu einem echten Erlebnis macht. Zudem gibt es immer wieder hochinteressante Sonderausstellungen. Die Dauerausstellung widmet sich dem "Abenteuer Mensch". Exponate wie die "Gläserne Frau" machen den menschlichen Körper im wahrsten Sinne transparent. Gleichzeitig werden ethische Fragen thematisiert. Im Kinder-Museum laden Experimentierstationen und Spiele zum Entdecken ein. Wer eine Pause braucht, kehrt im museumseigenen Café-Restaurant ein oder entspannt im nahegelegenen Park, dem Großen Garten.

Ein Mädchen steckt ihre Hand in ein großes Modell eines Ohres.
Das Hygiene Museum Dresden ist interaktiv gestaltet, für Kinder und für Erwachsene. Bildrechte: Oliver Killig

Leipzig: Zeitgeschichtliches Forum

Die traditionsreiche Messestadt ist seit 1989 auch die Stadt der Friedlichen Revolution. Mitten in Leipzigs Fußgängerzone gelegen und gut erkennbar an der ungewöhnlichen Bronzeskulptur "Der Jahrhundertschritt" lädt das Zeitgeschichtliche Forum ein, sich mit deutsch-deutscher Geschichte zwischen Teilung und Wiedervereinigung auseinanderzusetzen. Viele Original-Exponate – wie der Tisch des Politbüros, der Machtzentrale der SED, oder Teile des Zauns der Prager Botschaft der Bundesrepublik, aber auch ein komplettes DDR-Klassenzimmer – sowie zahlreiche Fotos und Videos, Originalton-Aufnahmen und Musik vermitteln ein lebendiges Bild jener Zeit. Es gibt spezielle Angebote für Kinder und regelmäßig Sonderausstellungen.

Blick in einen Ausstellungsraum, in dem ein Oldtimer aus DDR-Zeiten steht.
Das Zeitgeschichtliche Forum in Leipzig macht deutsch-deutsche Geschichte erfahrbar. Bildrechte: PUNCTUM/Alexander Schmidt

Das quirlige Leipzig bietet darüber hinaus natürlich noch viel mehr Sehenswertes, um hier einen spannenden Urlaubstag zu verleben. Nicht umsonst landet die Stadt immer wieder auf vorderen Plätzen in Städte-Rankings, wenn es um Lebensqualität und Flair geht. Deshalb sollte man in seine Tagesplanung unbedingt immer auch mindestens einen Stopp in einem Café oder Restaurant einplanen, ob klassisch in der Innenstadt mit Barfußgäßchen und Gottschedstraße, ursprünglicher und studentischer auf der "Karli" (Karl-Liebknecht-Straße) und in der Karl-Heine-Straße hinterm Felsenkeller oder richtig alternativ am Connewitzer Kreuz und im Leipziger Osten. Typisch Leipzig sind aber auch die historischen Passagen in der Innenstadt, vor allem Mädler-Passage und Specks Hof, das Völkerschlachtdenkmal (unbedingt auch von innen sehen) und der Südfriedhof, ein großer Parkfriedhof mit beeindruckenden Bauten und Grabmälern.

Radebeul: Karl-May-Museum

Radebeul ist ein wunderbares Ausflugsziel nördlich von Dresden zwischen Weinbergen und Elbe gelegen. Hier gibt es einen unerwartet exotischen Ort, ein Wild-West-Blockhaus namens "Villa Bärenfett". Es ist Teil des Museums zu Ehren des Abenteuerschriftstellers Karl May, der in Radebeul lebte. Die ethnologische Sammlung des Museums zum Wirken und Leben der nordamerikanischen indigenen Völker gehört zu den interessantesten in Europa. Die Exponate reichen von Mokassins und Tomahawks über Adlerfederhauben bis zu Totempfählen und Zeremonialpfeifen. Im angrenzenden ehemaligen Wohnhaus von Karl May, der Villa "Shatterhand", befindet sich die Ausstellung zum Leben und Schaffen des Schriftstellers, der bis heute zu den meistgelesenen Autoren der Welt zählt.

Holzhaus mit Aufschrift "Villa Bärenfett", davor Marterpfahl und Besucher
Die "Villa Bärenfett" des Karl-May-Museums in Radebeul ist ein Muss für Abenteuerfans. Bildrechte: MDR/Stephan Witschas

Zwickau: August Horch Museum

Wo einst das Zwickauer Audi-Werk stand, befindet sich heute das August Horch Museum. Es veranschaulicht mehr als 100 Jahre Automobilbautradition in Zwickau. Auf rund 6.500 Quadratmetern sind Automobile u. a. von Horch, Audi, Volkswagen, Wanderer und DKW ausgestellt. Trabant-Modelle, die in der DDR entwickelt, aber nie in Serie produziert wurden, sind ebenso zu sehen, wie das letzte Trabi-Exemplar, das am 30. April 1991 vom Band lief.

Die Oldtimer-Modelle werden interessant in Szene gesetzt, ob geparkt an einer Tankstelle von 1930, als Rennstrecke inklusive Zuschauerpodesten oder auf einem nachempfundenen Straßenzug im Stil der 30er-Jahre, inklusive Läden und Schaufenstern. Außerdem gibt es ein reichhaltiges Angebot für Kinder aller Altersgruppen.

Trabant mit Camping-Aufsatz im August Horch Museum Zwickau, daneben ein Bungalow aus DDR-Zeiten
Im August Horch Museum werden die Modelle authentisch in Szene gesetzt. Bildrechte: MDR/Mandy Schalast-Peitz

Wer Zwickau noch nicht kennt, sollte nach dem Museumsbesuch einen Abstecher in die Stadt unternehmen. Das Robert-Schumann-Haus, die Priesterhäuser und die eindrucksvolle Kirche St. Marien sollte man gesehen haben.

Chemnitz: Das Archäologie-Museum smac

Das größte Archäologiemuseum Sachsens bietet auf drei Etagen einen Überblick über 300.000 Jahre Menschheitsgeschichte in Sachsen von den Anfängen bis zur Epoche der Industrialisierung. Auf der vierten Etage werden immer wieder außergewöhnliche Sonderausstellungen angeboten.

Das Museum befindet sich im ehemaligen Kaufhaus der jüdischen Familie Schocken. Die interessante Geschichte des Kaufhaus Schocken in Chemnitz, des Kaufhausgründers Salman Schocken und des Architekten Erich Mendelsohn werden im Erkerbereich der ersten Etage erzählt.

Eine junge Frau steht vor einer Wand mit beleuchteten Regalen, auf denen historische Alltagsgegenstände verschiedener Epochen aus Sachsen zu sehen sind.
Im smac ist ultramodern 300.000 Jahre alte Geschichte in Sachsen zu sehen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Orte mit Freilichtmuseen

Vogtland: Freilichtmuseum Landwüst und Eubabrunn

Ein wunderbares Ziel für einen Urlaubstag im Freien. Verteilt auf die beiden Standorte Landwüst und Eubabrunn können hier mehr als 40 historische Gebäude aus drei Jahrhunderten besichtigt werden, historische Wohnhäuser, Ställe, Werkstätten und Scheunen. Außerdem wird gezeigt, wie früher die Ländereien bewirtschaftet wurden. Der Standort Landwüst auf einer Höhenlage hat vier historische Hofanlagen und bietet zusätzlich einen weiten Ausblick ins Vogtland. Die drei Gehöfte am Standort Eubabrunn liegen in einem Tal an einem Bachlauf, und besonders für Kinder toll ist: Hier werden auch heute noch alte Rassen landwirtschaftlich genutzter Tiere gehalten, die vom Aussterben bedroht sind – etwa Erzgebirgsziegen oder ostfriesische Milchschafe.

Besucher des Vogtländischen Freilichtmuseums in Landwüst betrachten im Wohn-Stallhaus von 1782 die Inneneinrichtung des Wohn- und Schlafraumes.
Das Freilichtmuseum Landwüst und Eubabrunn zeigt Landwirtschaftsgeschichte aus 300 Jahren. Bildrechte: picture-alliance / ZB | Wolfgang_Thieme

Neuseenland: Bergbau-Technik-Park Großpösna

Im Süden von Leipzig, wo heute zahlreiche Seen zum Erholen einladen, wurde zu DDR-Zeiten in großem Stil Braunkohle abgebaut. Im Bergbau-Technik-Park Großpösna wird der "Lebenszyklus" eines Tagebaus erzählt: von der Vorbereitung und Erschließung des Geländes, bei der ganze Dörfer verschwinden mussten, über den oberirdischen Kohleabbau bis hin zur späteren Sanierung und Neugestaltung der Landschaft. Im Zentrum der Ausstellung stehen ein gigantischer Schaufelradbagger und der sogenannte Absetzer, ein weiteres Großgerät aus dem ehemaligen Tagebau Espenhain. Daneben wird viel weitere Tagebau-Technik gezeigt, etwa zur Entwässerung oder zur Stromversorgung.

Der Bergbau-Technik-Park zwischen dem Markkleeberger und Störmthaler See hält die Industriegeschichte der Region um Leipzig wach.
Im Bergbau-Technik-Park in Großpösna gibt es eine interessante Ausstellung zu Tagebau-Technik. Bildrechte: imago images/Sylvio Dittrich

Orte mit Museen für Kinder

Erzgebirge: Miniwelt Lichtenstein

An einem Tag Dresden, Berlin, Paris, London, Sydney und New York entdecken: In der Lichtensteiner Miniwelt im Erzgebirgsvorland versetzen über 100 nationale und internationale Sehenswürdigkeiten Kinder wie Erwachsene ins Staunen. Nachgebaut im Maßstab 1:25 erhalten junge Besucherinnen und Besucher so die Möglichkeit, auf Weltreise zu gehen und den Eiffelturm, die Pyramiden von Gizeh oder das Taj Mahal zu entdecken. Das weckt nicht nur den Entdeckergeist, sondern auch die Lust am Kennenlernen anderer Kulturen.

Herbst im Miniaturpark Miniwelt Lichtenstein in Sachsen. Das Luftbild zeigt eine Übersicht des Park mit dem Pariser Eiffelturm.
In der Miniwelt Lichtenstein zwischen Chemnitz und Zwickau können bekannte Bauwerke aus aller Welt bestaunt werden. Bildrechte: IMAGO / Uwe Meinhold

Bautzen: Saurierpark Kleinwelka

Im Saurierpark im Bautzener Ortsteil Kleinwelka können kleine Dino-Fans nicht nur Repliken von über 200 Urzeit-Giganten bestaunen, sondern auch viel über sie lernen: von den Anfängen im Perm-Zeitalter über die Unterwasserwelt im Jura bis zum Aussterben der Urzeit-Giganten am Ende der Kreidezeit. Mitten im Saurierpark liegt das sogenannte Universum: Hier befinden sich zahlreiche Kuppeln, Rutschen, Balancespiele und sogar ein Fahrstuhl, der die kleinen Besucherinnen und Besucher zum Mittelpunkt der Erde führt. Anschließend kann sich im Kletterurwald oder im Lianen-Dschungel ausgetobt werden. Alle Wasserratten können sich im Freizeitpark außerdem auf allerlei Fontänen, Wasserspiele und einen sechs Meter in die Höhe schießenden Geysir freuen.

Zwei lebensgroße Dinosaurier-Modelle stehen im Saurierpark Kleinwelka
Der Saurierpark Kleinwelka in Bautzen lässt die Herzen aller Dino-Fans höher schlagen. Bildrechte: picture alliance/dpa/Sebastian Kahnert

Landkreis Zwickau: Naturalienkabinett Waldenburg

Wundersame und mitunter schaurige Dinge aus der Natur gibt es im Naturalienkabinett in Waldenburg im Landkreis Zwickau zu sehen. Die Sammlung von aufwendig präparierten und konservierten Naturalien, Kunstwerken und Kuriositäten enthält zum Teil einzigartige Stücke. Das Naturalienkabinett ist zugleich ein "Museum im Museum", denn die Sammlung wird original in ihrer ursprünglichen historischen Form zeigt, wie sie einst zusammengestellt wurde. Zu beachten ist: Momentan kann ausschließlich das Historische Naturalienkabinett besichtigt werden, die moderne Begleitausstellung ist wegen Bauarbeiten geschlossen.

Präpariertes zweiköpfiges Kalb im Naturalienkabinett Waldenburg
Im Naturalienkabinett Waldenburg gibt es eine Menge spannender Kuriositäten aus aller Welt. Bildrechte: picture alliance / dpa | Wolfgang Thieme

Mehr Naturkundemuseen für Kinder sowie Infos zu Adressen, Öffnungszeiten und Eintritt hier:

Eine Frau mit einer großen grünen Heuschrecke auf der Hand und zwei Kinder, die neugierig darauf schauen, im Hintergrund Vitrinen mit ausgestellten Käfern mit Video
Im Insektarium des Leipziger Naturkundemuseums können Kinder jede Menge Tiere hautnah erleben – zum Beispiel eine Gespensterheuschrecke aus Malaysia (Archivbild). Bildrechte: picture-alliance/ZB/Wolfgang Thieme

Orte mit Architektur zum Staunen

Ostsachsen: Haus Schminke in Löbau

Mitten in der sächsischen Oberlausitz befindet sich ein Kleinod der Architektur. Haus Schminke gilt in der Fachwelt als eines der vier wichtigsten Wohnhäuser der Klassischen Moderne weltweit. 1930 beauftragte die Fabrikantenfamilie Schminke den Architekten Hans Scharoun mit der Planung. Das Ergebnis ist eine Villa, die ebenso extravagant wie funktionell ist. Nudelfabrikant Fritz Schminke, der lieber Schiffsingenieur geworden wäre, ließ sich hier ein lichtdurchflutetes "Traumschiff" bauen – mit Reling, Bullaugen, Kommandobrücke, Kojen, einem Maschinenraum. Heute kann es besichtigt werden und wer das Wohngefühl in dieser Ikone der Moderne mal ganz intensiv erleben will, kann sogar im Haus Schminke übernachten.

Ein 1932 von Architekt Hans Scharoun gebautes Einfamilienhaus in Löbau
Haus Schminke in Löbau gilt als Meisterwerk moderner Architektur. Bildrechte: picture-alliance/ dpa/dpaweb | Matthias Hiekel

Ostsachsen: Görlitz

Unmittelbar an der Grenze zu Polen gibt es ein weiteres Juwel mit bemerkenswerter Architektur zu entdecken: Görlitz. Da es hier kaum Kriegsschäden gab, können heute Schätze der Baukunst aus über einem halben Jahrtausend bewundert werden, von Gotik bis Jugendstil. Wer durch die Gassen und Straßen schlendert, fühlt sich automatisch in die Geschichte zurückversetzt.

Eine Gasse in der Görlitzer Altstadt, die farbigen Häuser sind durch Steinbögen miteinander verbunden.
Die schwarze Gasse in Görlitz - der Name geht auf die Druckereien zurück, die früher hier ansässig waren. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Die Stadt zieht deshalb immer wieder Filmemacher aus aller Welt an. So lieferte "Görliwood" u.a. die Kulisse für "Grand Budapest Hotel", "Inglourious Basterds", "In 80 Tagen um die Welt", "Der Turm" und "Die Vermessung der Welt". Ganz in der Nähe von Görlitz lässt sich außerdem ein bekanntes Fotomotiv im Original bestaunen, die als Halbkreis gebaute Rakotzbrücke im Kromlauer Park, die sich im darunterliegenden See spiegelt und optisch einen vollständigen Kreis bildet.

Die Rakotzbrücke im herbstlichen Azaleen- und Rhododendren-Park in Kromlau im Landkreis Görlitz nahe der Landesgrenze zu Brandenburg.
Ein magischer Ort: Die Rakotzbrücke im Kromlauer Park - ein schönes Ausflugsziel im Umland von Görlitz Bildrechte: picture alliance/dpa | Patrick Pleul

Chemnitz: Die Villa Esche

Die Villa Esche auf einer Anhöhe im Chemnitzer Stadtteil Kapellenberg wurde 1902/1903 von dem bekannten belgischen Star-Architekten und Designer Henry van der Velde entworfen, der auch die Bauarbeiten begleitete und alle wesentlichen Teile der Innenraumgestaltung sowie den Garten entwarf. Die Villa gilt als erster Bau der Moderne in Deutschland.

Auftraggeber war der Chemnitzer Textilfabrikant und Freund van der Veldes, Herbert Eugen Esche. Er ließ dem Künstler völlig freie Hand, wodurch ein einmaliges Zeugnis für die Arbeit Henry van der Veldes entstanden ist und erhalten blieb. Haus und Garten können besichtigt werden, die Villa wird außerdem als Veranstaltungsort für Konzerte genutzt.

 Villa Esche in Chemnitz
Die Villa Esche beherbergt das Henry-van-der-Velde-Museum. Bildrechte: MDR/Roland Bartel

Leipzig: Das Panometer

Der kreisrunde Ziegelbau hat einen Durchmesser von knapp 57 Metern. Die Höhe des Wandmauerwerks beträgt 30 Meter und die Kuppel mit Laterne erreicht knapp 50 Meter. Der einstige Gasometer im Leipziger Süden wurde 1910 gebaut und bis 1977 zur Speicherung von Stadtgas benutzt. Nach Jahren des Leerstands wurden ab 2002 das Kuppeldach, die Fenster sowie Teile der Außenanlage saniert. Seit 2003 wird es als Ausstellungshaus für die 360-Grad-Panoramen des Künstlers Yadegar Asisi genutzt. Das Wort "Panometer" entstand aus den Begriffen Panorama und Gasometer. Auf einer Panoramafläche von 3.500 Quadratmetern lädt das Industriedenkmal heute die Besuchenden zu faszinierenden Ausstellungen in 360-Grad-Optik ein.

Blick auf das Rundbild «Die Kathedrale von Monet» im Asisi-Panometer.
Das Panometer zeigt im Moment Yadegars Asisis Ausstellung "Die Kathedrale von Monet". Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow

Das Wahrzeichen des Vogtlands: Die Göltzschtalbrücke

Sie stellt die Eisenbahnbrücke im Intro der Disney-Filme mühelos in den Schatten und beim Betrachten erwartet man irgendwie immer, dass jeden Moment der Hogwartsexpress gefahren kommt. Die Göltzschtalbrücke wurde für die Bahnlinie Leipzig-Nürnberg gebaut und gilt als größte Eisenbahn-Ziegelbrücke der Welt. Die 1851 fertiggestellte Brücke ist 78 Meter hoch und 574 Meter lang. Lediglich für die Fundamente, Pfeilerschäfte und Tragebögen wurde Naturstein genutzt. Entworfen hat sie der Ingenieur Johann Albert Schubert. Nachdem ein deutschlandweit ausgelobter Wettbewerb 1845 zu keinem Ergebnis kam, weil keiner der Vorschläge die statische Sicherheit nachweisen konnte, übernahm der Leiter der Prüfungskommission einfach selbst.

Göltzschtalbrücke im sächsischen Vogtlandkreis im Sonnenuntergang
Die Göltzschtalbrücke im Vogtland ist ein beeindruckendes Bauwerk und beliebtes Fotomotiv. Bildrechte: IMAGO / Sylvio Dittrich

Redaktionelle Bearbeitung: Viktoria Adler

Mehr Tipps für Kultur in Sachsen

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | Weltgeschichte vor der Haustür | 29. September 2024 | 14:00 Uhr

Mehr MDR KULTUR