Ausflugstipps Dresden in einem Tag: Tipps für 24 Stunden in Elbflorenz
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10. Mai 2024, 12:02 Uhr
Kürzlich hat die "New York Times" Dresden als "Place to Travel" empfohlen – unter den 52 gelisteten Reisezielen als einzige deutsche Stadt. Auch der größte Reiseverband Großbritanniens, die Association of British Travel Agents, führt Dresden als Top-Reiseziel. In der einstigen Residenz der sächsischen Kurfürsten und Könige gibt es jede Menge Kunst und Kultur auf engstem Raum. Was aber, wenn man nur einen Tag Zeit hat? Das sind unsere Tipps, was man in Dresden gesehen haben muss.
Gemäldegalerie Alte Meister
Nicht in Rom oder Paris, sondern in der sächsischen Residenzstadt Dresden, in der Gemäldegalerie Alte Meister, kann man die Sixtinische Madonna bestaunen. Auch der weltbekannte "Canaletto-Blick" ist hier zu sehen. Im Jahr 1748 malt Bernardo Bellotto, genannt Canaletto, die Dresdner Stadtsilhouette, die er vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke sah.
Manche Bilder stecken voller Geschichten. Rubens Kunstwerk "Die Alte am Kohlebecken" zum Beispiel. Forschungen haben ergeben, dass das Kunstwerk, welches in der Gemäldegalerie zu sehen ist, nur ein Drittel einer viel größeren Komposition war. Rubens hatte ursprünglich ein dreimal so großes Werk herstellen lassen, mit Hilfe seiner Schüler, seiner Werkstatt und seiner Mitarbeiter. Später hat ein geschäftstüchtiger Kunsthändler aus Antwerpen das Bild durchgesägt. Er hat dann aus diesem einen Bild zwei gemacht, hat auf der linken Seite ein paar Ergänzungen selbst vorgenommen und hat dann diesen linken Teil an August den Starken verkauft.
In Dresden hängen auch zwei Bilder von Vermeer. Das "Brieflesende Mädchen am offenen Fenster" wurde restauriert und umfangreich erforscht. Spektakuläres kam dabei ans Tageslicht. Bei dieser Restaurierung wurde ein Gemälde freigelegt, das als Bild im Bild zu sehen ist. Es ist ein Liebesgott, und er ist eine Art inhaltlicher Wegweiser für den Betrachter. Wir Betrachter wissen jetzt, es geht um einen Liebesbrief. Eine wirklich spektakuläre Entdeckung.
Die Gemäldegalerie Alte Meister ist die bekannteste, beliebteste und meistbesuchte Sammlung in Dresden und das Herzstück der Ausstellungen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). Im 2. Weltkrieg beschlagnahmten die Russen die Bilder als Kriegsbeute und lagerten sie in Depots in der Sowjetunion. 1955 brachten sie einen Großteil der Kunstwerke wieder. Bis heute finden noch einzelne verschollene Gemälde den Weg zurück in die Dresdner Kunstsammlungen.
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Adresse:
Gemäldegalerie Alte Meister
Dresdner Zwinger
Theaterplatz 1
01067 Dresden
Öffnungszeiten:
Täglich von 10 bis 18 Uhr
Montag geschlossen
Eintritt:
Regulär 14 Euro, ermäßigt 12,50 Euro
Unter 17 Jahre freier Eintritt
Direkt gegenüber liegt das Residenzschloss. Zu Fuß in fünf Minuten zu erreichen. Dort sind unter anderem das Historische Grüne Gewölbe und das Neue Grüne Gewölbe zu finden.
Grünes Gewölbe und Rüstkammer im Residenzschloss
In rauschende Feste von einst stimmt der Ballsaal im Residenzschloss ein. In der Schatzkammer August des Starken funkeln Diamanten, Bergkristalle und Gold. Tausende Meisterwerke der Goldschmiedekunst brillieren im historischen und neuen Grünen Gewölbe. Schon 1724 sollen diese Räume für ein exklusives Publikum zugänglich gewesen sein. Damals, so der Wunsch des Königs, nur "mit sauberer Kleidung".
Heute hinterfragen manche Besucher die Herkunft der Objekte. Es sind gerade im Grünen Gewölbe durchaus Fragen von Kolonialismus oder indirekten Dingen, die damit zusammenhängen: Woher kommen denn alle diese wunderbaren Werke und auch die Objekte, die aus der Natur stammen? Woher stammen diese Straußeneier? Woher stammen die Nautilus-Muscheln? Woher kam das Elfenbein, und wie kam es hierher? Das sind Fragen, die heute besonders interessant und wichtig sind.
Die Kunstfertigkeit, der Prunk und diese Opulenz der Objekte begeistern ungebrochen Besucher aus aller Welt. So manches Objekt ist besonders, und Humor machte schon damals das Leben reicher. Der Obeliscus Augustalis zum Bespiel ist ein ganz besonderes Denkmal für August den Starken, der sich hier wirklich einen Traum, den Traum des Königs, realisieren konnte. Es ist eigentlich auch ein sehr originelles Objekt: Es kommen hier Menschen aus allen Himmelsrichtungen, aus allen Weltgegenden, die gewissermaßen dem König huldigen und von so viel Huld sind aber einige auch schon völlig erschöpft, die sitzen hier auf dem Obeliscus Augustalis und müssen sich erst einmal etwas ausruhen. Johann Melchior Dinglinger und seine Brüder, die dieses Werk geschaffen haben, bewiesen durchaus Sinn für Humor.
Ebenfalls im Residenzschloss ist die Rüstkammer zu finden. Die Rüstkammer zeigt die Prunkwaffen- und Kostümsammlung aus dem Besitz der sächsischen Herzöge und Kurfürsten. Gleich fünf Museen kann man hier im Schloss genießen: Neben der Rüstkammer und dem Grünen Gewölbe auch noch ein Münzkabinett und das Kupferstichkabinett. Kaum zu glauben, dass das Schloss in den 80er-Jahren noch nicht wieder aufgebaut war.
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Adresse:
Residenzschloss Dresden
Taschenberg 2
01067 Dresden
Öffnungszeiten:
Residenzschloss
Täglich 10—18 Uhr
Dienstag geschlossen
Eintritt:
Grünes Gewölbe
Regulär 14 Euro, ermäßigt 12,50 Euro
Unter 17 Jahre freier Eintritt
Hausticket Residenzschloss (gültig für: Königliche Paraderäume August des Starken, Neues Grünes Gewölbe, Rüstkammer, Münzkabinett, Kupferstich-Kabinett, Hausmannsturm, außer Historisches Grünes Gewölbe)
Regulär 24,50 Euro
Unter 17 Jahre freier Eintritt
Gleich gegenüber des Residenzschlosses befindet sich die Semperoper. Maximal fünf Minuten läuft man über den Theaterplatz. Empfehlenswert ist es, eine der verschiedenen Führungen im Vorfeld zu buchen oder sich Karten für eine Veranstaltung im Vorfeld zu kaufen.
Semperoper: Wo die Creme de la Creme der Weltstars singt
Glanz und Glamour, Stars und Sternchen geben sich nicht nur beim Opernball die Klinke in die Hand. Hier singt die Creme de la Creme der Weltstars. Die Sächsische Staatskapelle ist hier zu Hause und die hauseigene Tanzcompany. Neben großen Gesangs-Solisten gehört auch der Staatsopernchor zum Haus. Doch für manche ist das überraschend: Neben den Künstlern des weltberühmten Staatsopernchores dürfen manchmal Laien auf der Bühne mitsingen. Es gibt einen sogenannten Extrachor, den Sinfoniechor, in dem engagierte Amateure die Profis vom Haus-Chor unterstützen. Es gibt Produktionen, die großformatig sind und die einen noch größeren Chor erfordern.
Wer sich für die Architektur interessiert und darüber hinaus eine große Oper genießen möchte, kann auch den Sinfoniechor in Aktion erleben. Die Semperoper ist die ehemalige königliche Hof- und Staatsoper, ein Haus mit langer geschichtlicher Tradition. Sie ist nach ihrem Architekten Gottfried Semper benannt, nach dessen Entwürfen sie 1871 bis 1878 im Neorenaissancestil erbaut wurde. Eine Besichtigung der Semperoper gehört fast schon zum Pflichtprogramm für jeden Dresden-Besucher.
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Adresse:
Semperoper
Theaterplatz 2
01067 Dresden
Eintritt:
Tickets zu den unterschiedlichen Führungen oder Karten für Vorstellugen müssen vorher gebucht werden.
Das Hotel Taschenbergpalais Kempinski und das Palais Restaurant liegen gleich gegenüber der Semperoper. Sie sind in ca. fünf Minuten Wegstrecke über den Theaterplatz zu erreichen.
Hotel Taschenbergpalais Kempinski
Richtig glamourös wird es im neu eröffneten Hotel Taschenbergpalais Kempinski, wo auch schon Barack Obama, Königin Silvia und der Pianist Lang Lang übernachtet haben. Im Palais Restaurant wird fürstlich bewirtet.
Das Taschenbergpalais war von König August dem Starken als Stadtpalais für die Gräfin Cosel vorgesehen. Bei den Angriffen auf Dresden 1945 wurde es zerstört und blieb fast ein halbes Jahrhundert eine Ruine. Erst 1992 wurde das Palais wiederaufgebaut und 1995 als erstes 5-Sterne-Luxushotel in Sachsen, als Hotel Taschenbergpalais Kempinski Dresden, eröffnet.
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Adresse:
Das Palais
Taschenberg 3
01067 Dresden
Öffnungszeiten:
Montag bis Sonntag von 17 bis 23 Uhr
In sieben Minuten Fußweg gelangt man vom Palais-Restaurant auf den Neumarkt. Die Frauenkirche steht inmitten des Platzes und ist schon von weitem sichtbar.
Frauenkirche: Drei Kreuze erinnern an die Zerstörung
Grandios ist der Blick über Dresden von der Aussichtsplattform über der Kuppel der Frauenkirche. Hier liegt einem die ganze Stadt zu Füßen. Obwohl Dresden gegen Ende des Zweiten Weltkriegs fast völlig zerstört wurde, sind die Wahrzeichen und wichtigsten Gebäude inzwischen wieder aufgebaut, allen voran die weltberühmte Frauenkirche. Jahrzehntelang stand ihre Ruine inmitten eines gewaltigen Trümmerberges und erinnerte an die verheerenden Luftangriffe am 13. Februar 1945. Das Nagelkreuz von Coventry steht auf dem Altar des Gotteshauses. Es wurde am symbolträchtigen 13. Februar 2005, 60 Jahre nach der Zerstörung Dresdens, als Zeichen der Versöhnung überreicht.
In der Frauenkirche steht auch das historische Kreuz, was oben auf der Frauenkirche seit 1743 stand. 1993 wurde es im Trümmerberg gefunden. Das neue Kreuz ist originalgetreu wieder aufgebaut worden. Die Planung wurde in Dresden gemacht und die Ausführung in London von einem Silberschmied, der ein Sohn eines englischen Bomberpiloten war. Der Vater ist die Angriffe auf Dresden mitgeflogen, und sein Sohn hat als Zeichen der Versöhnung dieses große Kreuz aus Kupfer und Vergoldung eigenhändig hergestellt.
Heute findet in der Frauenkirche modernes Leben an historischer Stätte statt: Das Wahrzeichen Dresdens will Frieden und Versöhnung in die Welt tragen.
Weitere Informationen (zum Ausklappen)
Adresse:
Frauenkirche Dresden
Neumarkt
01067 Dresden
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag von 10 bis 11:30 Uhr und 13 bis 17:30 Uhr
Samstag und Sonntag zu wechselnden Zeiten
Eintritt: frei
Eigentlich schon genug Programm für einen Dresden-Tag. Wer noch Lust hat, in das Militärhistorische Museum zu gehen, muss mit der Straßenbahn Linie 8 in Richtung Hellerau fahren. Man steigt wieder am Theaterpatz ein und muss dann an der Haltestelle Stauffenbergallee aussteigen. Man sollte insgesamt eine halbe Stunde Weg einplanen.
Militärhistorisches Museum Dresden
1945 lag die Stadt in Schutt und Asche, dem Erdboden gleichgemacht. Zerbombt in einem der verheerendsten britischen und US-amerikanischen Luftangriffe auf eine Stadt im Zweiten Weltkrieg. Die Zerstörung hat sich tief in das kollektive Gedächtnis eingebrannt. Die Welt nahm Anteil, weil eine Perle der Kunst und Kultur zerstört wurde.
Stararchitekt Daniel Libeskind ließ deshalb die spätklassizistische Fassade des Militärhistorischen Museums in Dresden mit einem Keil durchbrechen, der an dieses Kriegstrauma erinnern soll.
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Adresse:
Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
Olbrichtplatz 2
01099 Dresden
Öffnungszeiten:
Montag von 10 bis 21 Uhr
Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Mittwoch geschlossen
Eintrittspreise:
Dauerausstellung
Regulär: 5 Euro, ermäßigt: 3 Euro
Sonderausstellung
Regulär: 5 Euro, ermäßigt: 3 Euro
Kombi-Ticket
Regulär: 7 Euro, ermäßigt: 4 Euro
Redaktionelle Bearbeitung: Viktoria Adler
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Dresden - Mythos, Glanz und Gloria | 02. März 2024 | 18:15 Uhr