MDR WISSEN Adventskalender Die Kraft der Familie und der Nächstenliebe
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24. Dezember 2022, 00:00 Uhr
Das letzte Türchen unseres MDR WISSEN Adventskalenders! Heute ist der Heilige Abend des Weihnachtsfestes – ein besonderer Tag, an dem alle Familien und liebenden Menschen eng beieinander sind, sofern es ihnen die Lebensumstände erlauben. Welche Kraft bringt die Nächstenliebe?
Der Heilige Abend gilt auch als heiliger Anfang und steht mit dem Weihnachtsfest für ein Miteinander, für Gemeinschaft, für ein Füreinandereinstehen. Für Nähe, Wärme, Herzlichkeit. Doch wie viel Kraft liegt eigentlich in der so viel beschworenen Nächstenliebe und welche Rolle spielen Familien? Eine von vielen Antworten liefert der Psychologe Guido F. Gebauer. In einer Umfrage fragt er nach den Zusammenhängen zwischen christlichen Tugenden der Nächstenliebe und Barmherzigkeit mit der individuellen Liebesfähigkeit sowie Einstellungen gegenüber Geflüchteten.
Das Ergebnis: Je positiver die Menschen dem eigenen Liebesleben gegenüberstehen, desto mehr Nächstenliebe und Barmherzigkeit zeigen sie. Desto weniger befürworten sie die Abschiebung von Geflüchteten sowie die Einrichtung von Abschiebelagern. Oder umgekehrt: Je mehr die Befragten eine negativ-verbittertere Einstellung zur Liebe (Liebes-Negativität) zeigen, desto weniger wichtig sind ihnen Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Feindesliebe.
Barmherzige Menschen zeigen höhere Liebesfähigkeit
"Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Feindesliebe sind Werte, die eng mit positivem Sozialverhalten und Empathie verbunden sind", erklärte Psychologe Gebauer. "Entsprechend plausibel ist es, dass Menschen, die diese Werte bejahten, auch eine höhere eigene Liebesfähigkeit aufwiesen." Bei Menschen, denen es an Nächstenliebe und Barmherzigkeit mangele, seien demgegenüber die psychischen Voraussetzungen für die Entwicklung einer echten Liebesbeziehung ungünstiger.
Insgesamt gaben in der Gruppe, die weder die christlichen Tugenden Barmherzigkeit noch Nächstenliebe oder Feindesliebe bejahten, insgesamt 43 Prozent der Befragten an, wenig oder keine Zeit dafür zu verwenden, anderen zu helfen. Jeweils 17 Prozent aus dieser Gruppe bezeichneten sich selbst als Egoisten, die sich am Leid anderer nicht zu stören. Von den Befragten, welche die christlichen Tugenden bejahten, gaben nur fünf Prozent der Befragten an, Egoisten zu sein.
Familie gibt Kraft in Krisenzeiten
Wir alle sind Teil einer Familie. Diese kann in Krisen eine wichtige Stütze sein. Das ergab zudem eine Studie der Zeitschrift "Eltern" mit dem Forschungsinstitut mindline media. Demnach sind es vor allem die eigenen Kinder, die Eltern Kraft schenken. Mit 79 Prozent der Befragten gab eine große Mehrheit den Nachwuchs als wichtigste Energiequelle an. An zweiter Stelle standen die Partnerin oder der Partner (62 Prozent), gefolgt vom sozialen Umfeld (52 Prozent). Auch das Beisammensein innerhalb der Familie spielt dem Ergebnis zufolge eine wichtige Rolle. Fast die Hälfte (49 Prozent) der befragten Mütter und Väter, die mehrere Antworten ankreuzen konnten, befanden Familienrituale als stärkend.
Familien und zwischenmenschliche Verbindungen sind also Kraftquellen auf den Ozeanen des Lebens. Wenn Sie also heute Abend planen, gemeinsam unter (oder neben) dem Weihnachtsbaum zu sitzen, könnte dies eine gute Idee sein, um Herzenswärme und Kraft zu schöpfen sowie die Gesellschaft ihrer Liebsten richtig zu genießen.
Wir wünschen Ihnen ein frohes Fest und eine selige Weihnachtszeit!
tomi
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