Menschen mit Kerzen in der Hand nehmen an einem Weihnachtssingen teil
Öffentliches Weihnachtslieder singen lockt viele Leute trotz Kälte ins Freie Bildrechte: picture alliance/dpa/Danny Gohlke

Weihnachts-Wissen Weihnachtslieder: Singen hat Nebenwirkungen

18. Dezember 2022, 02:00 Uhr

In der Adventszeit erklingt viel Musik, Chöre treten auf, manchmal treffen sich Leute zum gemeinsamen Musizieren. Doch was bewirkt Singen eigentlich?

Singen ist gut für Herz, Lunge und allgemeine Fitness. Das haben Wissenschaftler aus Schweden, von der Universität Göteborg, festgestellt. In einer Studie maßen sie die Herzfrequenz von Chorsängern und Chorsängerinnen. Das Ergebnis: Beim Singen in der Gruppe gleichen sich die Herzfrequenzen an und stabilisieren sich gleichzeitig. Eine stabile Herzfrequenz ist gut für das ganze Herz-Kreislauf-System.

Kinder des MDR-Kinderchors singen.
Bildrechte: MDR/Andreas Lander

Den Forschern zufolge sei die positive Wirkung des Singens auch auf die Atmung zurückzuführen. Trainierte Sänger blähten nicht den Brustkorb auf, sondern atmeten in den Bauch. Dort zögen Muskeln das Zwerchfell nach unten, das wiederum die Lungenflügel nach unten drückt, die Lungen hätten somit viel mehr Platz. "Durch diese Art zu atmen wird der Brustkorb entspannt und die Rückenmuskulatur gekräftigt. Wer schon eine Viertelstunde so singt, bringt Herz und Kreislauf auf Trab, der Körper wird besser mit Sauerstoff versorgt. Das macht Profi-Sänger so fit wie Dauerläufer", hieß es.

Singen macht glücklich

Das sich Singen nicht nur positiv auf den Körper, sondern auch auf die Psyche auswirkt, haben bereits mehrere Studien gezeigt: Schon nach 30 Minuten Singen produziert unser Gehirn erhöhte Anteile von die Stimmung aufhellenden Hormonen wie Beta-Endorphine und Serotonin. Stresshormone wie Cortisol werden gleichzeitig abgebaut. Das nutzen Ärzte und Therapeuten bei der Behandlung von Patienten. In diversen Kliniken ist Singen bereits fester Bestandteil der Therapie.

Zu der Aussage, dass Singen tatsächlich lebensverlängernd wirkt, hat sich keiner der Forscher hinreißen lassen. Einig sind sie sich aber über die positive Wirkung des Singens. Und um die zu nutzen, muss man zwar kein professioneller Opernsänger sein oder jeden Tag zwei Stunden üben. Es reicht aber auch nicht, mal fünf Minuten unter der Dusche vor sich hinzuträllern. Zumindest in Deutschland gibt es keinen Mangel an Gelegenheit zum organisierten Singen: Laut Deutschem Chorverband singen mehr als drei Millionen Menschen in mehr als 60.000 Chören - Tendenz steigend.

Zögern Sie also nicht, trommeln Sie die ganze Familie zu Weihnachten zusammen und singen gemeinsam aus voller Kehle, die Kinderlieder von damals, die Gospel-Songs von heute – oder nehmen Sie sich die Zeit und trällern einfach Ihren Lieblingssong in der Dusche.

Claudi/tomi

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