Klimawandel Waldbrände in Kanada: Emissionen schon mehr als dreimal so hoch wie sonst im ganzen Jahr
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09. August 2023, 14:11 Uhr
Kanadas Wälder brennen weiter. Das treibt die Kohlenstoff-Emissionen in bisher nicht gesehene Rekordhöhen. Hohe Brandaktivitäten sind auch in Russland zu beobachten.
Der besorgte Blick der Öffentlichkeit hat sich erstmal abgewendet, Kanadas Wälder brennen trotzdem weiter. Und treiben die Brandemissionen weit über das Niveau hinaus, das als weitestgehend normal gilt. Nach sieben Monaten seien die gesamten geschätzten Kohlenstoffemissionen durch Waldbrände für das bisherige Jahr doppelt so hoch wie die geschätzten kanadischen Gesamtemissionen durch Brände im Jahr 2014, meldet das Atmosphären-Monitoring CAMS des Europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus.
Betrachtet man die durchschnittlichen Jahresemissionen, sind die derzeitigen Ausstöße schon dreimal so hoch. Eine Abschwächung des Trends ist nicht in Sicht. "Wir haben die Emissionen von Waldbränden in ganz Kanada seit Anfang Mai drei Monate lang überwacht. In dieser Zeit sind sie fast kontinuierlich auf ein Niveau angestiegen, das bereits deutlich über den bisherigen jährlichen Gesamtemissionen von Bränden in Kanada in unserem Datensatz liegt", sagt Mark Parrington, leitender Wissenschaftler von CAMS. "Da die Brandemissionen aus den borealen Regionen [nördliche Ökozone mit Nadelwald und Waldtundra, Anm. d. Red.] in der Regel Ende Juli und Anfang August ihren Höhepunkt erreichen, werden die Gesamtemissionen wahrscheinlich noch einige Wochen weiter ansteigen, weshalb wir auch weiterhin genaue Beobachtungen anstellen werden."
Derzeit belaufen sich die gesamten Kohlenstoffemissionen durch Waldbrände in Kanada auf rund 290 Megatonnen, während der bisherige Rekord 2014 bei 138 Megatonnen lag. Die Emissionen hatten im Juni lange Strecken zurückgelegt, den Atlantik überquert und sogar Europa erreicht. Anfang Juli wurde in den Nordwest-Territorien innerhalb des Polarkreises eine zunehmende Zahl von Waldbränden festgestellt. CAMS zufolge halten die großflächigen Waldbrände sowohl in den westlichen als auch in den östlichen Provinzen Kanadas an, auch innerhalb des Polarkreises.
Brände auch in Russland, aber keine Rekorde
Auch östlich von Kanada, einmal über den Pazifik, brennt es: Im Juni und Juli wurden im äußersten Osten Russlands bedeutende Waldbrandaktivitäten beobachtet. Während die Brände in ganz Kanada Rekorde gebrochen haben, sei die Brandaktivität in Russland hoch, aber nicht so weit verbreitet wie in den Sommern 2019, 2020 und 2021, meldet CAMS. Mark Parrington: "In den letzten Jahren haben wir erhebliche Waldbrände in der nördlichen Hemisphäre gesehen, aber die diesjährige Brandaktivität in Kanada ist sehr ungewöhnlich. Das Wetter hat eine Rolle gespielt, wobei warme und trockene Bedingungen die Entflammbarkeit der Vegetation und damit auch das Risiko von Großbränden erhöhen."
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