Distelfink am Futterhäuschen
Hier bedient sich ein Diestelfink aka Stieglitz an einem Futterhäuschen. Bildrechte: imago images/imagebroker

Vogel-Zählung Amsel, Spatz oder Zeisig: Wer sieht die meisten Vögel?

05. Januar 2023, 14:04 Uhr

Ruhe am Vogelhaus oder munteres Picken? Am Wochenende bittet der Nabu, in Gärten, Parks und auf Balkonen eine Stunde lang Vögel zu zählen und zu melden. Wenn wenig Vögel da sind, muss das aber kein schlechtes Omen sein. Hauptsache, sie zwitschern.

Wollen Sie am Wochenende Glück tanken? Dann nichts wie raus, Vögel zählen. Der Gesang und das Zwitschern von Singvögeln machen glücklich, das ist inzwischen wissenschaftlich erwiesen. Wer beim Glücksgefühl tanken gleich noch was Gutes tun will, nimmt Stift und Papier mit, oder ein Handy, und zählt die Vögel, die ihm vor die Nase kommen, bzw. fotografiert sie und zählt später: Der Nabu bittet dieses Wochenende vom 06. bis 08. Januar zur "Stunde der Wintervögel". Eine Stunde sollen wir Vögel zählen, die man im Park, im Garten oder auf eben auch auf dem Balkon sieht. Angegeben wird immer die höchste Zahl einer Vogelart, die man gleichzeitig sieht.

Wer es mit Spatzenschwärmen zu tun hat, tut sich erfahrungsgemäß mit Fotoaufnahmen leichter. Auch wer nicht sauber zwischen flatternden Meisen, Mönchsgrasmücken oder Spatzen unterscheiden kann, kann mitzählen, denn solche Ungenauigkeiten sind quasi "eingepreist", sie schaden dem Gesamtbild nicht. Würden alle Vogel-Zählenden bei der "Stunde der Gartenvögel" plötzlich hundertprozentig korrekt unterscheiden, würde das vielmehr die Ergebnisse verzerren, sagte Nabu-Experte Lars Lachmann hier in einem Gespräch mit MDR WISSEN.

Kleine Vogelkunde Stunde der Wintervögel – zählen Sie mit!

Kennen Sie unsere heimische Vogelwelt? Anfang Januar ruft der Nabu bei der "Stunde der Wintervögel" auf, unsere Vögel zu zählen. Machen Sie mit beim größten Citizen-Science-Event Deutschlands. Unsere Galerie hilft dabei.

Kinder beobachten Dompfaff an Futterhaus
Der Dompfaff frisst im Winter Vogelbeeren und wenn vorhanden, alte BRombeeren. Wer ihn im Winter fütter, sorgt für Hirse- und Leinsamen oder Sonnenblumenkerne und gehackte Nüsse. Bildrechte: IMAGO / imagebroker
Kinder beobachten Dompfaff an Futterhaus
Der Dompfaff frisst im Winter Vogelbeeren und wenn vorhanden, alte BRombeeren. Wer ihn im Winter fütter, sorgt für Hirse- und Leinsamen oder Sonnenblumenkerne und gehackte Nüsse. Bildrechte: IMAGO / imagebroker
Erlenzeisig
Der Erlenzeisig: Die kleinen, gelbgrünen Vögel leben ganzjährig in unseren Mischwäldern. Wenn wir im Winter einen gelbgrünen Schwarm solcher Vögel sehen, dann sind das Erlenzeisige aus dem Norden. Sie lassen sich in Erlen oder Birken nieder. Bildrechte: colourbox
Eine Heckenbraunelle
Die Heckenbraunelle lebt nach dem Motto: Stille Wasser sind tief. Sie sind optisch unauffällig, leben im "Untergrund", nämlich im Unterwuchs von Wäldern, in Hecken oder Gebüschen von Gärten, Parkanlagen und Friedhöfen. Ihr Liebesleben ist munter, hier legen sich Männchen und Weibchen nicht fest, mit wem und mit wie vielen sie für Nachwuchs sorgen. Ihre Nester bauen sie am Boden oder im untereb Geäst von Bäumen oder Büschen. Bildrechte: imago/blickwinkel
Haubenmeise im Winter
Ein kleiner Punk unter den Vögeln: Die Haubenmeise. Wer sie sehen will, sollte zum Winterspaziergang in einen schönen Fichten- und Kiefernwald gehen. Bildrechte: IMAGO / agefotostock
Vogel im verschneiten Baum
Ein Raufbold unter den Vögel und der größte Fink Europas: Der Kernbeißer. Sein scharfer Schnabel knackt sogar Kirschkerne. Normalerweise leben Kernbeißer in Laub- und Mischwäldern mit viel Kraut- und Strauchschicht. Im Winter wagen sie sich aber auch an Futterstellen in Gärten. Sie fressen Samen von Laubbäumen und Früchte wie Hagebutten, Schlehen und Traubenkirsche. Bildrechte: IMAGO / Nature in Stock
Amsel
Amsel - auch Schwarzdrossel. Die Männchen sind am gelb-orangen Schnabel zu erkennen. Bildrechte: Colourbox.de
Türkentaube
Türkentauben leben meist von Getreide, Samen und Früchten. Man sieht sie oft in der Nähe von Tierparks und Bauernhöfen auf, wo sie sich am Futter anderer bedienen. Bildrechte: colourbox
Blaumeise im Flug
Blaumeise – ganz klar zu erkennen wegen der blauen Kappe. Im Unterschied zu den Kohlmeisen fehlt der schwarze Strich auf dem Bauch. Bildrechte: imago images/blickwinkel
Buchfink
Der Buchfink ist gern im Schwarm unterwegs und ernährt sich im Winter von Bucheckern, allerlei Sämereien und Beeren. Bildrechte: imago/blickwinkel
Buntspecht
Der Buntspecht. Er ist die bei uns am häuftigsten vorkommende Spechtart. Bildrechte: Colourbox.de
Eichelhäher
Der Eichelhäher gehört zu den Rabenvögeln. Er legt im Herbst einen Futtervorrat an aus Bucheckern und Eicheln und findet meist auch alles wieder. Am Futterhaus mag er Sonnenblumenkerne, Streufutter, ganze oder gehackte Erdnüsse. Bildrechte: colourbox
Goldammer
Die Goldammer. An ihrem gelb-goldenen Köpfchen gut zu erkennen. Bildrechte: colourbox
Grünfink Weibchen auf frostiger Schlehe ruhend im Biosphärenreservat Mittelelbe.
Der Grünfink. So groß wie ein Sperling, aber durch die Färbung gut zu unterscheiden. Bildrechte: IMAGO/imagebroker
Kleiber
Der Kleiber ist ein geschickter Kletterer. Den Namen bekam er, weil er sein Nest bis auf ein kleines Loch zukleistert. Bildrechte: Colourbox.de
Rotkehlchen
Das Rotkehlchen. Familie der Fliegenschnäpper. Inoffizieller Nationalvogel Großbritanniens. Bildrechte: Colourbox.de
Singdrosseln
Die Singdrossel – etwas kleiner als die Amsel. Sie sind Weichfutterfresser und mögen im Winter gern Äpfel, Rosinen oder Getreideflocken und Mehlwürmer. Bildrechte: imago images / blickwinkel
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Leere am Vogelhäuschen?

Wer im und am Vogelhaus im Garten oder an Meisenknödeln weniger Vögel als sonst sieht, muss das aber nicht als schlimmes Zeichen werten: Es kann auch sein, dass Meisen, Spatzen, Diestelfink oder Amseln einfach in diesem Winter genug Futter finden. "Die milden Temperaturen bescheren unseren Wintervögeln eine entspanntere Nahrungssuche. Ohne Frost und Schnee finden sie ihr Futter leichter in der Natur – daher werden wir wahrscheinlich weniger Besucher und Arten an den Futterstellen zählen. Das haben wir bereits früher in milden Wintern beobachten können", weiß Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Und er verweist auf das reichhaltige Futterangebot aus der Natur: 2022 war aus biologischer Sicht ein gutes Mastjahr. Als Mastjahre werden Jahre bezeichnet, in denen Pflanzen und Bäume besonders viele Früchte hervorbringen. Dadurch sind weniger Vögel auf zusätzliches, vom Menschen bereit gestelltes Futter angewiesen.

Vögel gezählt und dann?

Ihre Zählergebnisse können Sie hier online melden, oder per App. Einsendungen per Post sind auch möglich. Dazu können Sie den Meldebogen hier ausdrucken. Zum Beispiel, wenn Sie betagte Verwandte haben, die zwar Vögel zählen und beobachten mögen, aber nicht mit Rechner, Drucker oder Internet ausgestattet sind. Der Meldebogen muss dann frankiert bis zum 16. Januar an diese Adresse geschickt werden: NABU, Stunde der Wintervögel, 10469 Berlin. Oder Sie rufen an: Unter der kostenlosen Rufnummer 08001157115 werden Ihre Daten am 7. und 8. Januar von 10 bis 18 Uhr auch direkt entgegengenommen.

Spatzen in einem schneebedecktem Futterhäuschen
Spatzen sitzen nicht still, schnell werden sie von anderen verdrängt. Bildrechte: IMAGO / ingimage

lfw

Singendes Männchen der Gattung Dorngrasmücke (Sylvia communis) auf einer Brombeerrute 2 min
Bildrechte: IMAGO/BIA
2 min

Es zwitschert in den Büschen – aber welcher Vogel ist das eigentlich? Die App "BirdNET" will genau diese Frage beantworten. Aber hält sie, was sie verspricht?

Mo 29.03.2021 13:25Uhr 02:04 min

https://www.mdr.de/wissen/videos/aktuell/bird-net-vogelstimmen-bestimmen-birdnet-app-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Eine Meise. 43 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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