Valentinstag Man sollte alle fünf Sprachen der Liebe sprechen
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13. Februar 2024, 13:28 Uhr
Die Liebe spricht fünf Sprachen, so die Theorie von Beziehungscoach Gary Chapman. Für ihn liegt der Schlüssel einer glücklichen Partnerschaft darin, sich auf eine dieser Sprachen zu einigen. Forschende aus den USA zeigen anhand von Studien jedoch: Man sollte sie besser alle beherrschen.
Für Gary Chapman liegt der Schlüssel einer erfüllten Beziehung darin, dass sich beide Partner ausreichend geliebt fühlen. Die Botschaft "Ich liebe dich" wird seinem Konzept zufolge in fünf Sprachen vermittelt.
Die fünf Sprachen der Liebe nach Chapman
- Lob und Anerkennung: Die Leistungen, Gefälligkeiten, Gesten des anderen sehen und diese mit anerkennenden Worten wertzuschätzen
- Zweisamkeit: Die Liebe und die Wertschätzung für den anderen in ungeteilter und einander zugewandter Zweisamkeit ihren Ausdruck bringen
- Geschenke, die von Herzen kommen: Sich Gedanken machen, worüber der andere sich freut, auch auf unausgesprochene Wünsche und Bedürfnisse eingehen
- Hilfsbereitschaft: Was kann ich Dir Gutes tun? Womit kann ich Dich erfreuen? Wie kann ich Dich unterstützen?
- Zärtlichkeit: Umarmungen, Berührungen, Streicheleinheiten, Sex
Chapman geht davon aus, dass jeder Mensch eine dieser Sprachen bevorzugt. Für ihn liegt die Kunst, eine glückliche Beziehung zu führen darin, dass sich beide Partner auf eine davon verständigen.
Chapman: Paare sollten sich auf eine Sprache der Liebe einigen
Der Psychologe vergleich es mit der Muttersprache: Treffen zwei Menschen mit verschiedener Sprachen aufeinander, kann es in besonderen Situationen, wie zum Beispiel bei Konflikten, schwierig werden, sich zu verständigen. Das bedeutet, dass für eine optimale Kommunikation einer die Sprache des anderen lernen muss. Das fördert die Verständlichkeit.
Chapmans Theorie zufolge trifft das auch für die Sprachen der Liebe zu. Bevorzugen beide Partner die gleiche Variante, fühlen sich beide nahezu immer gut verstanden, so sein Fazit.
Wissenschaftler prüfen Liebes-Sprachen-Theorie
Das Konzept stößt auf großen Zuspruch. Chapmans Ratgeber verkaufen sich gut, Online-Dating-Sites ermutigen Mitglieder, ihre bevorzugte Liebessprache zu teilen. 50 Millionen Menschen hätten den Online-Test gemacht und Videos mit dem Hashtag eine halbe Milliarde Aufrufe auf TikTok erreicht, erkennt Verhaltensforscherin Amy Muise von der York University an. "Es ist etwas, das die Menschen unkompliziert in ihren Alltag integrieren und ihrem Partner etwas über sich selbst mitteilen können."
Doch die Wissenschaftlerin kritisiert auch: "Chapmans Arbeit basiert auf einer sehr religiösen, traditionellen Stichprobe monogamer, heterosexueller Cis-Paare und spiegelt Momentaufnahmen einer Partnerschaft wider." Also prüfte Muise gemeinsam mit Kollegen der University of Toronto auf der Grundlage vorliegender Studien, ob wir alle wirklich eine bevorzugte Liebessprache haben.
Ausgewogene Liebessprache: Auf die Vielfalt kommt es an
Während in Chapmans Theorie die Sprachen der Liebe in Konkurrenz zueinander stehen, fanden Muise und ihr Team Studien, in denen die Befragten alle Ausdrucksformen der Liebe gleichermaßen wertschätzten. Daher empfiehlt sie, wie bei einer ausgewogenen Ernährung auf Vielfalt zu setzen und alle Ausdrucksformen der Liebe zu nutzen.
"Schließlich können sich die Bedürfnisse im Laufe der Zeit und je nach Situation ändern und unser Leben und unsere Beziehungen entwickeln sich schließlich weiter", sagt sie. Daher sieht sie auch andere Patentrezepte für eine glückliche Beziehung kritisch.
Stimmt die Beziehungsformel: Happy wife, happy life?
Beschert eine glückliche Frau ein glückliches Leben, wie es die Formel besagt? Um das herauszufinden, analysierten Muise und ihre Kollegen zwei Studien, in denen die Wahrnehmung heterosexueller Paare ausgewertet wurden: einmal in Form von Tagebüchern, einmal in Form von Jahresberichten über fünf Jahre hinweg. Das Ergebnis: Die Zufriedenheit beider Partner mit der Beziehung waren gleichermaßen wichtig.
Nicht glückliche Frau, glückliches Leben. Eher glückliche Partner, glückliches Haus.
"Basierend auf unseren Erkenntnissen denken wir, dass es weniger um ‚Glückliche Frau, glückliches Leben‘ als vielmehr um ‚Glücklicher Ehepartner, glückliches Haus‘ geht", lautet ihr Fazit.
Ungeplanter Sex ist weniger heiß als sein Ruf
Spontaner Sex ist weniger erregend, als gemeinhin angenommen wird. Zu diesem Ergebnis kam die Psychotherapeutin und Doktorandin Katarina Kovacevic in ihrer Studie in Zusammenarbeit mit Amy Muise. Dazu befragten sie 400 Paare online. Die meisten von ihnen fanden die Vorstellung von spontanem Sex zwar anregend, aber die tatsächliche Erfahrung empfanden sie nicht als herausragend.
Generell sei es aber wichtig, immer wieder neue Dinge in die Beziehung einzubringen und Wege zu finden, den Partner in einem neuen Licht zu sehen, so Muise. Es habe sich gezeigt, dass neuartige Erlebnisse das Verlangen in langfristigen Beziehungen steigern. "Wenn man also zum Beispiel Pläne für den Valentinstag schmiedet, kann es das Verlangen steigern, gemeinsam etwas zu unternehmen und etwas ganz Neues auszuprobieren", empfiehlt sie.
Links/Studien
- Impett, Park & Muise: Popular Psychology Through a Scientific Lens: Evaluating Love Languages From a Relationship Science Perspective, Current Directions in Psychological Science
- Katarina Kovacevic et.al.: Is Spontaneous Sex Ideal? Beliefs and Perceptions of Spontaneous and Planned Sex and Sexual Satisfaction in Romantic Relationships, The Journal of Sex Research
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