MDRfragt Hausarbeit bei den meisten Paaren nicht gleichberechtigt aufgeteilt
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01. März 2023, 05:00 Uhr
Bei mehr als der Hälfte der MDRfragt-Mitglieder bleibt die Hausarbeit in einer Partnerschaft hauptsächlich an einer Person hängen und ist nicht gleichberechtigt aufgeteilt. Oftmals sind nach wie vor hauptsächlich die Frauen für das Putzen zuständig. Das zeigt die nicht repräsentative, aber gewichtete Befragung von MDRfragt, bei der rund 24.000 Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ihre Meinung eingebracht haben.
Der Frühling steht kurz bevor und damit auch der Frühjahrsputz. Deshalb wollten wir von den MDRfragt-Mitgliedern wissen, wie es bei ihnen zu Hause mit dem Putzen aussieht und da stellt sich natürlich auch immer die Frage: Wer übernimmt in einer Beziehung die meiste Hausarbeit?
Bei der MDRfragt-Community herrscht beim Thema Putzen bei knapp der Hälfte derjenigen, die in einer Partnerschaft leben, Gleichberechtigung. Aber: Bei Vielen bleibt der Großteil der Hausarbeit bei einer Person hängen: Ein Drittel übernimmt die meiste Hausarbeit nach eigenen Angaben allein und gut ein Fünftel hat angegeben, dass ihr Partner oder ihre Partnerin den Großteil der Hausarbeit übernimmt.
Frauen deutlich häufiger allein fürs Putzen zuständig
Schaut man sich nun diejenigen an, die angegeben haben, die Hausarbeit allein zu erledigen, wird klar: Bei vielen Paaren ist Putzen nach wie vor hauptsächlich Frauensache. So hat etwas mehr als die Hälfte der Frauen angegeben, allein fürs Putzen zu Hause verantwortlich zu sein. Bei den Männern sind es dagegen nur acht Prozent.
Wie sie sich die Hausarbeit aufteilen oder auch nicht, haben uns die MDRfragt-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer geschrieben:
Es war von Anfang an so, dass jeder seinen Anteil beitrug. Jeder macht das, was er am besten kann. Inzwischen ist mein Mann der Koch. Wer zuerst zu Hause war, kümmerte sich um die Kinder. Der andere um Abendbrot, Einkauf usw. Damit sind wir gut gefahren. Bis heute.
Ich habe den größten Anteil, wobei mein Mann Wäsche aufhängt und bügelt. Stellen Sie die gleiche Frage zur Gartenarbeit, da ist es umgekehrt. Da macht mein Mann mehr.
Mein Mann ist Zuhause. Ich arbeite fast Vollzeit, daher übernimmt er die meiste Hausarbeit.
Auch die Kinder sind in Hausarbeit eingebunden. Ich weniger, erledige dafür hauptsächlich den Büro-Behörden-Briefkram.
Mehr Unterstützung durch Partner gewünscht
Mehr als die Hälfte derjenigen, die den Großteil der Hausarbeit allein erledigen, wünschen sich, dass ihr Partner oder ihre Partnerin mehr Aufgaben übernimmt. 41 Prozent teilen diesen Wunsch nicht.
Geschirrspülen, Staubsaugen und Wäschewaschen zählen zu den beliebtesten Aufgaben, Bügeln dagegen gar nicht
Am liebsten erledigen die MDRfragt-Mitglieder, die an der Befragung teilgenommen haben, bei der Hausarbeit das Geschirrspülen beziehungsweise Einräumen der Geschirrspülmaschine. Auch das Staubsaugen bzw. Wäschewaschen steht hoch im Kurs. Jeweils circa sieben von zehn machen diese Dinge gern. Weniger beliebt sind dagegen das Auto- und Fensterputzen. Nur rund etwa ein Drittel hat daran Freude. Am unbeliebtesten ist das Bügeln. Nur etwa ein Viertel tut das gern.
Sauberkeit und Hygiene sind die häufigsten Gründe fürs Putzen
Vor allem weil sie wollen, dass es sauber und ordentlich ist, putzen die meisten Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmer. 82 Prozent haben das angegeben. Aber auch hygienische Gründe spielen für viele (59 Prozent) eine Rolle. Und, wenn Besuch vor der Tür steht, greifen etliche (44 Prozent) zum Putzlappen.
Über diese Befragung
Die Befragung vom 13.01. - 16.01.2023 stand unter der Überschrift:
Putzen: Lästige Pflicht, angenehmes Vergnügen oder normaler Alltag?
Insgesamt sind bei MDRfragt 64.556 Menschen aus Mitteldeutschland angemeldet (Stand 16.01.2023, 13 Uhr).
24.560 Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben online an dieser Befragung teilgenommen.
Verteilung nach Altersgruppen:
16 bis 29 Jahre: 301 Teilnehmende
30 bis 49 Jahre: 3.470 Teilnehmende
50 bis 64 Jahre: 10.223 Teilnehmende
65+: 10.566 Teilnehmende
Verteilung nach Bundesländern:
Sachsen: 12.634 (51 Prozent)
Sachsen-Anhalt: 6.003 (24 Prozent)
Thüringen: 5.923 (24 Prozent)
Verteilung nach Geschlecht:
Weiblich: 12.496 (51 Prozent)
Männlich: 12.010 (49 Prozent)
Divers: 54 (0,2 Prozent)
Die Ergebnisse der Befragung sind nicht repräsentativ. Wir haben sie allerdings in Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Beirat nach den statistischen Merkmalen Bildung, Geschlecht und Alter gewichtet. Das heißt, dass wir die Daten der an der Befragung beteiligten MDRfragt-Mitglieder mit den Daten der mitteldeutschen Bevölkerung abgeglichen haben.
Aufgrund von Rundungen kann es vorkommen, dass die Prozentwerte bei einzelnen Fragen zusammengerechnet nicht exakt 100 ergeben.
Dieses Thema im Programm: MDR JUMP | MDR Jump | 01. März 2023 | 09:00 Uhr