Die Seine in Paris mit Eifelturm
Die Seine in Paris gehört nicht unbedingt zu den europäischen Flüssen mit der allerbesten Wasserqualität (Archivbild). Bildrechte: IMAGO/Christian Offenberg

EU-Wasserbericht Fast zwei Drittel von Europas Flüssen und Seen in schlechtem Zustand

15. Oktober 2024, 13:53 Uhr

Nur 37 Prozent der Oberflächengewässer in der EU sind laut dem Wasser-Bericht der Europäischen Umweltagentur EEA in einem guten oder besseren Zustand, mit Blick auf die Chemikalien-Belastung sogar nur 29 Prozent. Beim Grundwasser wird immerhin mehr als 90 Prozent der Gesamtmenge ein guter Zustand attestiert.

Beinah zwei Drittel von Europas Seen und Flüssen sind in keinem guten Zustand. Das ist eine der Erkenntnisse aus dem neusten Wasserbericht der Europäischen Union. Nach Angaben der Europäischen Umweltagentur EEA befanden sich 2021 nur 37 Prozent der sogenannten Oberflächenwasserkörper in der EU in einem "guten" oder "sehr guten" ökologischen Zustand. Mit Blick auf die Belastung mit Chemikalien werden gar nur 29 Prozent der Oberflächengewässer als "gut" eingestuft.

Grundwasser in gutem Zustand

Deutlich besser schnitt hingegen das europäische Grundwasser ab, das die Quelle für das meiste Trinkwasser in den EU-Ländern ist. Den EEA-Angaben zufolge wiesen mehr als Dreiviertel (77 Prozent) der Grundwasserkörper einen "guten" chemischen Zustand auf. Mengenmäßig befänden sich sogar 91 Prozent des Grundwassers in einem "guten" Zustand. Ein guter chemischer Zustand bedeutet, dass das Wasser frei von übermäßiger Verschmutzung durch chemische Verbindungen und potenziell schädliche Substanzen wie "Ewigkeitschemikalien" (PFAS) oder Mikroplastik ist. Dort, wo es Schadstoffeinträge im Grundwasser gibt, handelt es sich laut EEA in der Hauptsache um Nitrate und Pestizide. Das Oberflächenwasser steht dem EEA-Bericht zufolge vor allem durch die Landwirtschaft sowie durch Luftverschmutzung unter Druck - etwa durch Kohleverbrennung und Autoabgase.

Wasserstress vor allem im Süden

Die EU-Umweltagentur rief dazu auf, angesichts der durch den Klimawandel zusätzlich verstärkten Herausforderungen, die Wasserversorgung in Europa sicherzustellen. Bereits jetzt seien jährlich 20 Prozent des europäischen Landes sowie 30 Prozent der Bevölkerung vor allem im Süden von Wasserstress in Form von Wasserknappheit und Dürren betroffen. Die EEA rief die Regierungen in der EU dazu auf, die Senkung des Wasserverbrauchs und die Wiederherstellung von Ökosystemen zur Priorität zu machen.

Der EEA-Wasserbericht Der Bericht der Europäischen Umweltagentur EEA ist eigenen Angaben zufolge die umfangreichste Bewertung des Zustands der europäischen Gewässer, die mehr als 120.000 Oberflächengewässer und 3,8 Millionen Kilometer Grundwasserfläche in der Europäischen Union und Norwegen umfasst. Der aktuelle Bericht basiert auf Daten, die von 19 EU-Mitgliedstaaten übermittelt wurden. Er repräsentiert 85 Prozent der Oberflächenwasserkörper und 87 Prozent der Grundwasserkörper in der EU.

dpa/AFP (dn)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 15. Oktober 2024 | 09:30 Uhr

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