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MDR KULTUR - Das Radio Mi 09.04.2025 10:20Uhr 01:14 min

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Pazifik Algenpest vergiftet Seehunde und Delfine: Tiere greifen Schwimmer an

09. April 2025, 15:52 Uhr

An der Küste Kaliforniens sterben Delfine und Seehunde durch das Nervengift einer blühenden Alge. Einige verwirrte Tiere greifen auch Menschen an. Ursache der Anomalie ist wohl auch der Klimawandel.

An der Küste Kaliforniens verenden derzeit zahlreiche Delfine und Seehunde. Einige geistig verwirrte Tiere greifen auch Menschen an, wie US-Medien berichten. Grund für das außergewöhnliche Verhalten ist das Gift der Kieselalge Pseudo-nitzschia. Die Alge blüht derzeit in einem breiten Abschnitt von Los Angeles bis San Diego, wie die Deutsche Stiftung Meeresschutz berichtet.

Mikroskopische Aufnahme von Phytoplankton Zellen
Kieselalgen der Spezies Pseudo-nitzschia unter dem Mikroskop. Bildrechte: IMAGO / Depositphotos

Das Gift namens Domoinsäure wirkt auf das Nervensystem. Über Muscheln und gefangene Fische kann es bis zum Menschen gelangen, wo es die Krankheit "Amnesic Shelfish Poisoning" auslöst, die auch "Muschelvergiftung" genannt wird. Die Symptome reichen von Übelkeit, Kopfschmerzen, bis hin zu Orientierungslosigkeit und Gedächtnisverlust. Auch Tiere leiden unter diesen Folgen einer Vergiftung. Dabei können sie ihre Schwimmfähigkeit verlieren. Reichert sich Domoinsäure stark an, kann sie für Raubtiere tödliche Konzentrationen erreichen.

Forscher vermuten, dass warme Wassertemperaturen in Folge der Klimawandels zu der Algenblüte geführt haben. Hinzu kommt ein starker Eintrag von Nährstoffen aus der Landwirtschaft. Das Phänomen tritt bereits das vierte Jahr in Folge auf, wobei in den vergangenen Jahren vor allem die Sommermonate betroffen waren. 2023 starben dabei über 500 Seelöwen und mindestens 110 Delfine. Die bisher schlimmste Blüte der Kieselalge Pseudo-nitzschia ereignete sich 2015, als das Ereignis von Frühjahr bis in den Sommer andauerte und sich entlang der nordamerikanischen Westküste bis nach Alaska erstreckte.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 09. April 2025 | 09:26 Uhr

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