Halloween Die Hubble-Horror-Bilder-Show

28. Oktober 2022, 13:07 Uhr

Es ist Halloween und alle Jahre wieder schickt uns das Hubble-Teleskop ein schaurig-schönes Halloween-Bild aus dem Weltall. Veröffentlicht wird dieses Bild natürlich von den Mitarbeitern der ESA und NASA. Und dieses Jahr ist es ein böses Auge, dass uns anstarrt. Oder sind das doch eher Spinnweben im All?

Das Hubble-Weltraumteleskop der NASA/ESA feiert dieses Jahr Halloween mit einer beeindruckenden Beobachtung des Kohlenstoffsterns CW Leonis, der wie ein böses, orangefarbenes Auge hinter einer Rauchwolke hervorblitzt.
Das diesjährige Halloween-Bild des Weltraumteleskops Hubble zeigt ein böses Auge, das auf uns blickt. Bildrechte: ESA, NASA

Wir werden beobachtet. Ein "böses, orangefarbenes Auge" blitzt "hinter einer Rauchwolke" hervor und starrt uns an, berichtet die europäische Raumfahrtbehörde ESA. Die NASA vermutet einen "hypnotisierender Strudel" oder einen "Blick in den Kessel einer Hexe". Vielleicht ist es auch ein riesiges Weltraumspinnennetz? Egal was es ist, es ist gruselig und das soll es auch sein. Denn es ist Halloween und wie jedes Jahr zeigen die Raumfahrtbehörden die schaurigsten Schreckensbilder, die vom Weltraumteleskop Hubble eingefangen wurden.

Das böse, orangefarbene Auge

Dieses Jahr ist es der rote Riesenstern CW Leonis, der sich in einer Entfernung von 400 Lichtjahren von der Erde befindet. "Die hellen Lichtstrahlen, die von CW Leonis nach außen strahlen, sind eines der faszinierendsten Merkmale des Sterns. Sie haben ihre Helligkeit innerhalb eines Zeitraums von 15 Jahren verändert - eine für astronomische Verhältnisse unglaublich kurze Zeitspanne", heißt es auf der Hubble-Internetseite der NASA. Finden kann man den Stern im Sternbild Löwe.

Er wird sterben und umhüllt wird er von staubigen Wolken aus rußigem Kohlenstoff, die wie orange-rote Spinnweben wirken. Durch die Kernfusion in seinem Inneren entstand auf dem Stern eine kohlenstoffreiche Atmosphäre. Diese wurden jedoch von den äußeren Schichten von CW Leonis ins tiefschwarze Weltall geschleudert.

Was zunächst schlecht klingt, hat aber sein Gutes: Es ist das Rohmaterial für neue Sterne und Planeten, die entstehen können. Und da der sterbende Stern Kohlenstoff herausschleudert, könnte irgendwann – in vielen Milliarden Jahren – auch neues Leben entstehen. Denn alles bekannte Leben auf der Erde ist um das Kohlenstoffatom herum aufgebaut und komplexe biologische Moleküle bestehen eben aus Kohlenstoffatomen. Das schaurige Auge ist also gar nicht so schaurig – zumindest, wenn man die Perspektive wechselt.

Alle Jahre wieder, schaurig schön

Auch letztes Jahr konnten wir in die Augen eines gigantischen fremden Wesens blicken: in den Großen Kürbis – Greater Pumpkin. Dieser hat einen weit aufgerissenen Mund und große Augen, die eigentlich nur neuentstehende Sterne sind. Um sie zu erblicken, hat man das Hubble-Teleskop auf das Sternbild Großer Hund (Canis Major) ausgerichtet. Dessen hellster Sterne ist etwa 120 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Das Galaxienpaar selbst umfasst 100.000 Lichtjahre und besteht aus den beiden planetaren Galaxiennebel NGC 2292 und NGC 2293.

Dies ist eine Momentaufnahme des Hubble-Weltraumteleskops der frühen Stadien einer Kollision zwischen zwei Galaxien, die einem Halloween-Kürbis ähnelt. Die leuchtenden "Augen" des "Kürbises" sind die hellen, sterngefüllten Kerne jeder Galaxie, die supermassereiche Schwarze Löcher enthalten. Ein Arm aus neu gebildeten Sternen grinst den imaginären Kürbis schief an. Die beiden als NGC 2292 und NGC 2293 katalogisierten Galaxien befinden sich etwa 120 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Canis Major.
Dies ist eine Momentaufnahme des Hubble-Weltraumteleskops der frühen Stadien einer Kollision zwischen zwei Galaxien, die einem Halloween-Kürbis ähnelt. Die leuchtenden "Augen" des "Kürbisses" sind die hellen, sterngefüllten Kerne jeder Galaxie, die supermassereiche Schwarze Löcher enthalten. Ein Arm aus neu gebildeten Sternen grinst aus aus dem imaginären Kürbis schief an. Die beiden als NGC 2292 und NGC 2293 katalogisierten Galaxien befinden sich etwa 120 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Canis Major. Bildrechte: NASA / ESA / W. Keel (University of Alabama)

Im selben Jahr hatte die ESA aber noch das Foto eines unheimlichen, totenkopfförmiger Nebels aus dem Sternbild Walfisch (Cetus) veröffentlicht. Bei dem planetarischen Nebel NGC 246 handelt es sich aber nicht um eine Gestalt aus Planeten – wie der Name vielleicht vermuten mag. Tatsächlich besteht dieser Nebel aus einer Hülle von Plasma und Gas, dessen Ausgangsstoffe von einem alten sterbenden Stern abgestoßen wurden. Für dieses Bild wurde das "Very Large Telescope" (VLT) von der Europäischen Südsternwarte (ESO) verwendet, das in eine Entfernung von 1.600 Lichtjahren blickte.

Der unheimliche Totenkopfnebel, der mit dem Very Large Telescope (VLT) der ESO in verblüffender Detailgenauigkeit aufgenommen wurde, wird auf diesem neuen Bild in wunderschönen Rosa- und Rottönen dargestellt. Dieser planetarische Nebel, auch bekannt als NGC 246, ist der erste, von dem bekannt ist, dass er mit einem Paar eng verbundener Sterne assoziiert ist, die von einem dritten äußeren Stern umkreist werden
Der unheimliche Totenkopfnebel, der mit dem Very Large Telescope (VLT) der ESO in verblüffender Detailgenauigkeit aufgenommen wurde, wird auf diesem neuen Bild in wunderschönen Rosa- und Rottönen dargestellt. Dieser planetarische Nebel, auch bekannt als NGC 246, ist der erste, von dem bekannt ist, dass er mit einem Paar eng verbundener Sterne assoziiert ist, die von einem dritten äußeren Stern umkreist werden Bildrechte: ESO

Ein weiteres skurriles Gesicht blickte uns auch 2019 an. Das Hubble-Teleskop nahm zwei helle Galaxienkerne auf, die wie Augen wirken. Die blauen Punkte sind etliche junge Sternen und den Eindruck von Nase und einem ovalen Gesicht erwecken Staub- und Gasteilchen, die die kollidierenden Galaxien umgeben. Die Erde und den Kugelsternhaufen NGC 6752 im Sternbild Pfau trennen 704 Millionen Lichtjahre voneinander.

Das Universum kann manchmal schaurig-schön sein und die Hubble-Horror-Bilder der Raumfahrtbehörden liefern den passenden Stoff zum Gruseln. Happy Halloween!