
Katastrophenresilienz Stärkung der Gesellschaft: Forschungsagenda für ein widerstandsfähiges Europa
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10. April 2025, 11:44 Uhr
Flut, Dürre, Pandemie, Krieg, Energiekrise: Wie kann Europa widerstandsfähiger gegenüber möglichen Krisen werden? Eine neue Forschungsagenda gibt Antworten – mit Fokus auf Teilhabe der ganzen Gesellschaft, lokalem Wissen und institutionellem Wandel.
Angesichts zunehmender Krisen – von Extremwetter über Pandemien bis zu geopolitischen Konflikten – wird deutlich: Europa braucht neue Strategien, um widerstandsfähiger zu werden. Eine große internationale Forschungsgruppe hat nun eine Agenda vorgestellt, die den Weg dorthin weist. Ihr zentrales Anliegen: Resilienz muss ganzheitlich gedacht werden – nicht nur technisch, sondern vor allem sozial und politisch.
Vier zentrale Empfehlungen zum Aufbau katastrophenresistenter Gesellschaften
Die Studie, mitverfasst vom Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) in Potsdam, identifiziert vier zentrale Handlungsfelder. Erstens soll die Partizipation gestärkt werden. Gemeinschaften, lokale Behörden, zivilgesellschaftliche Organisationen und Freiwillige müssen demnach aktiv in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Nur so können Maßnahmen entstehen, die vor Ort wirklich greifen.
Zweitens gehe es darum, Verwundbarkeit gezielt zu verringern – durch gute Kommunikation, den Einbezug vielfältiger Perspektiven und die Nutzung lokalen Wissens. So lässt sich die Handlungsfähigkeit insbesondere in Krisensituationen deutlich verbessern. Drittens fordert die Agenda einen systematischen Kapazitätsaufbau: durch Vertrauensbildung, gemeinsames Lernen und bessere Ausstattung von Institutionen und Gemeinschaften mit dem nötigen Wissen, um auf Krisen vorbereitet zu sein und flexibel reagieren zu können.
Als vierter Eckpfeiler wird ein organisatorischer Wandel angeregt. Katastrophenschutz und Risikomanagement müssen sich anpassungsfähiger aufstellen – weg von reaktiven Maßnahmen hin zu vorausschauendem Handeln. Die Forschungsagenda liefert dafür konkrete Impulse und verbindet wissenschaftliche Erkenntnisse mit gesellschaftlicher Praxis. Sie zeigt: Ein katastrophenresistentes Europa sei möglich – wenn Politik, Wissenschaft und Gesellschaft gemeinsam handeln und Resilienz nicht nur als Reaktion auf Krisen, sondern als langfristiges Entwicklungsziel begreifen.
Links/Studien
N. Clark et al. (2025): "Strengthening all-of-society approaches for disaster resilient societies through competency building: A European research agenda", International Journal of Disaster Risk Reduction
rr/pm
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 08. April 2025 | 12:30 Uhr
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