Umgang mit Lebensmittelresten Essen – effektiv produzieren, konsumieren, entsorgen
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22. Januar 2020, 16:57 Uhr
Vermont macht jetzt Klarschiff: Der US-Bundestaat hat sich vor Jahren einen anderen Umgang mit Abfall verordnet und will ab 01. Juli 2020 dafür sorgen, dass weder Lebensmittel, noch Lebensmittelreste im Müll landen. Lebensmittelverbot für die Restmülltonne - gute Idee. Noch besser ist es aber, gar nicht erst zu verschwenden.
Vermont macht Klarschiff in Sachen Lebenmittelverschwendung, aber man braucht einen langen Atem für so ein Projekt. 2012 hat der Bundesstaat sich eine Null verordnet, wenn es um Lebensmittelreste im Müll geht. Bislang landeten in Vermont jährlich ca. 100.000 Tonnen Lebensmittel, Laub- und Gartenabfälle sowie andere organische Material auf Deponien. 60.000 Tonnen davon waren Lebensmittelabfälle.
Das ist ab 1. Juli 2020 vorbei. Unternehmen und Institutionen, Supermärkte, Mensen und Restaurants, sowie Privathaushalte müssen ihre Nahrungsmittelreste entweder kompostieren oder Energiefarmen zukommen lassen. Die Infrastruktur dafür ist über Jahre aufgebaut worden, aber auch das Bewusstsein in der Bevölkerung und Institutionen für den Umgang mit und die Wertschätzung von Lebensmitteln. Dafür, dass Essbares verteilt werden kann, bzw. Reste, die nicht mehr gegessen, kompostiert werden können, oder in speziellen Farmen in Energie umgewandelt. Schulen und Institutionen zu Beispiel trennen ihren Abfall, wodurch nicht mehr nutzbare Lebensmittel in spezielle Komposter wandern.
Wo und wann Lebensmittel in den Müll wandern
Sinn macht all das in jedem Fall, angesichts der Massen an Essen, die im Müll landen: 1,3 Milliarden Tonnen weltweit. Das entspricht etwa einem Drittel der gesamten hergestellten Nahrung. In Deutschland sind es jährlich 18 Millionen Tonnen, die weggeworfen werden. Dabei muss man unterscheiden in zwei "Verlustmomente" - entweder die in frühen Produktionsstadien bei der Ernte, der Lagerung oder beim Transport. Oder die späteren Stadien, in denen die Kundschaft ins Spiel kommt, im Geschäft oder Zuhause.
Schäden in Produktions- und Lieferketten
Das Dilemma fängt bei der Produktion an: Zum Beispiel wenn Farmer zum Beispiel wetterbedingte Verluste mit einplanen, und dann bei unerwarteten optimalen Wetterbedingungen Überproduktionen erzielen. Wenn Obst oder Gemüse nicht den optischen Standardwerten entsprechen und gar nicht erst in den Verkauf gegeben werden. Fatal, wenn man sich beispielsweise den ökologischen Fußabdrucks eines Apfels vor Augen führt, bei dem statistisch gesehen 125 Liter Wasser pro Stück anfallen.
In Niedriglohnländern gehen Obst und Gemüse durch mangelhafte Erntetechnik oder Lagerung verloren, oder auch auf dem Weg zum Verbraucher. Zum Beispiel wenn druckempfindliches Obst oder Gemüse per Fahrrad über holprige Wege transportiert werden oder temperaturempfindliche Waren wie Milch und Fisch unterwegs verderben, oder bei mangelhaften Lagerbedingungen im Verkauf.
Lebensmittelverlust im Supermarkt und beim Verbraucher
XXL-Packungen in Supermarkt-Regalen, Bäcker-Sonderangebote nach dem Motto "Nehmen Sie zehn Brötchen, das ist billiger als acht", All-you-can-eat oder All-Inclusive-Buffets im Urlaub: In Industrienationen suggeriert die Angebotspalette ständig Überfluss. Der verführt dazu, mehr zu essen oder einzukaufen als wir tatsächlich nötig haben.
Das sind nur einige wenige Gründe dafür, warum so viel Essen vergeudet wird. Unser Kauf- und Konsumverhalten werden auch noch beeinflusst von Ablaufdatum, Einkaufswagen, die leichter rollen, je voller sie sind, Werbekampagnen, bedufteten Verkaufsräumen... Trotzdem kein Grund zum Verzweifeln. Es gibt auch viele Methoden, wie man privat Lebensmittel-Verschwendung verhindern - oder wenigstens verringern - kann:
Quelle: lfw
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